Erschütterungen

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“Es ist Ethan oder?” wurde sie von Hank unterbrochen und sah in mit einer unbeschreiblichen Miene an, welche weder Hank noch Alvin deuten konnte. Traurig musterten sie das tote Kind, welches in der Tat Ethan sein konnte. “Das ist die Krankenakte von Ethan Halstead.” zeigte sie auf eine fast komplett leere Mappe, wo vielleicht ein oder zwei Blätter vermerkt waren, “Der Junge hier hat Arm- und Beinbrüche…“

“Der Entführer hat ihn also auf verschiedene Art und Weise Schmerzen zugefügt.” stellte Alvin entsetzt fest während die Gerichtsmedizinerin genervt von der weiteren Unterbrechung nickte.

“Einfach Unfassbar.” brummte Hank traurig, “Wie sollen wir es nur Halstead sagen?”

“Detective… Sergeant… würden sie mich ein einziges Mal ausreden lassen? Danke… Dieser Junge hier hat diese Brüche in der frühsten Kindheit erlitten, welche nie verheilten. Ethan Halstead hingegen ist ein kerngesunder Junge. Fazit, er ist nicht Ethan.” erklärte sie leicht angeregt. Würden diese Cops sie nur einmal ausreden lassen, wären sie schon vor 10 Minuten fertig gewesen.

Erleichtert atmeten sie aus. Niemand von ihnen hätte es fertig gebracht ihren Kollegen diese traurige Mitteilung zu überbringen. Allerdings würde es auch bedeuten, dass Ethan immer noch ihre Hilfe brauchte und sie nicht wissen wo er ist.

CPDCPDCPD

Wütend haute Jay den Telefonhörer in die Halterung. Verzweifelt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. Erin musterte ihren Partner besorgt. Dunkle Ringe bildeten sich unter seinen Augen. Er hält sich seit Wochen mit diesem widerlichen Kaffee wach. Erin litt sehr mit ihrem Partner. Sie erinnerte sich noch ganz besonders an ihre erste Begegnung mit Ethan

“Wirklich nicht? Shit. Nein, ist kein Problem. Bye.” genervt legte Jay das Telefonat auf und seufzte laut.

“Was ist los?” besorgt blickte Erin ihren nachdenklichen Partner an.

“Was dagegen wenn wir ein zwischenstopp an der John-Adams-Elementary School machen?”

“Was wollen wir denn an einer Elementary School? Hast du vergessen deine Hausaufgaben vor zu zeigen?” wunderte sich Erin. Ihr Partner lachte gezwungenermaßen leicht auf und dennoch machte sie an der nächsten Kreuzung kehrt. Neugierig beobachtete Erin, wie ihr Partner plaudernd nach einer Weile mit einem kleinen Jungen hinaus kam. Geschockt sah Erin ihren Partner vorwurfsvoll an bevor sie auf der Rückbank den dunkel blonden Jungen, welcher über ein ipod Musik hörte, anstarrte.

“Ich kann es erklären.” stammelte Jay

“Soviel ich weiß bist du aus einer Schule herausgekommen und nicht aus einem Krankenhaus. Außerdem sieht er da hinten nicht aus wie ein neugeborenes.” hob Erin neugierig die Augenbraue hoch, “Wie lange kennen wir uns schon?”

“Ein knappes halbes Jahr.” antwortete Jay, schnippste mit der Hand vor seinem Sohn, damit dieser die Kopfhörer abnahm, “Ethan, dass ist meine Partnerin Erin. Erin, dass ist mein frecher Sohn Ethan.”

“Ich bin nicht frech!” beschwerte er sich.

“Du machst Witze.” fassungslos sah Erin zwischen Vater und Sohn hin und her. Wenige Sommersprossen zierten sein kindliches schmales Gesicht und die Smaragdfarbigen Augen erinnerten einen sofort an Jay.

“Daddy, nimmst du mich heute mit zur Arbeit?” fragte er mit großen bettelten Hundeaugen. Dieses D Wort hörte sich für Erin's Ohren fremd an. Ihr Partner ist doch kein Vater. Niemals. Es war ungewohnt ihren Partner, mit dem sie so oft schon im Molly's war, mit diesem Titel zu hören. Ein halbes Jahr lang hat er gekonnt seinen kleinen Sohn verheimlicht.

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