Bittere Wahrheiten

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Viele entsetzte Gesichter blickten Jay an. Antonio und Mouse waren die einzigen, die die ganze Wahrheit wussten.

“Ist das wahr?” fragte Ethan leise mit einem gekränkten Unterton. Jay schluckte schwer, aber wollte gewiss nicht mit seinem Sohn vor all seinen Kollegen diskutieren.

“Ethan. Lass uns gehen.” sagte Jay und streckte die Hand nach ihm aus, “Komm schon.”

“Ist das Wahr was die Frau erzählt?” fragte Ethan ein weiteres Mal und wich die greifende Hand seines Dads aus. Hilfesuchend sah Jay sich um in die fassungslosen Gesichter. Er fand die richtigen Worte nicht, “Wir reden zuhause darüber.”

“Ja oder nein?” fragte Ethan. Diesmal war eindeutig Zorn zu spüren.

“Es war nicht deine Schuld, Ethan.” versuchte Jay ein Anfang in die unangenehme Wahrheit zu finden.

“Also ist es wahr?” eine einzelne Träne schlängelte seine Wange hinunter

Jay nickte zögerlich, “Ja… bitte lass uns jetzt gehen.”

Widerwillig mit verschränkten Armen stapfte Ethan ihm hinterher. Die Autofahrt war die schweigsamste die Jay je hatte seitdem Ethan auf der Welt war. Angepisst saß der Junge auf der Rückbank. Kaum erreichten sie die Wohnung, rannte Ethan geradewegs in seinen Zimmer.

“Ich denke ich sollte nachhause.” murmelte Erin. Sie wollte jetzt nicht zwischen den Fronten geraten. Jay muss dringend mit seinem Sohn reden.

“Yeah… oder du kommst mit rein und leistet mir Gesellschaft?” fragte Jay hoffnungsvoll.

“Jay. Ich liebe dich und ich mag Ethan, aber dies musst du ohne mich regeln.”

“Erin, bitte.”

“Hast du geglaubt Ethan würde nie eines Tages die Wahrheit herausfinden?”

“Ich hielt es für besser, wenn er es nicht erfährt. Aus gutem Grund. Schau ihn dir jetzt doch an.”

“Er hat eine Entführung hinter sich. Er war acht Wochen lang nicht zuhause und erfährt obendrein noch diese Nachricht. Ethan steht unter Schock und an deiner Stelle würde ich das Gespräch zu ihm suchen.” verabschiedete sich Erin.

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Sanft klopfte Jay an die Zimmertür an und öffnete diese langsam “Hey buddy. Darf ich reinkommen?” fragte Jay vorsichtig. Ethan lag zusammengekauert auf seinem Bett.

“Ich schulde dir eine Erklärung.” sagte Jay und setzte sich neben ihn auf das Bett. Sanft rieb er mit seiner flachen Hand über den schmalen Rücken. “Ich möchte, dass du mich anschaust, wenn ich mit dir rede…  Ethan bitte.”

Genervt stöhnte Ethan auf und drehte sich zu ihm um, “Zufrieden?” Seine Augen waren durch die Tränen gerötet.

“Es tut mir Leid, dass du es so erfahren musstest… aber es ist ganz wichtig, dass du weißt, es ist nicht deine Schuld.”

“Doch. Es ist meine Schuld.”

“Nein, Ethan. So darfst du nicht denken.“ Jay holte tief Luft, „Hör mir zu. Uh… die Schwangerschaft und die Geburt verliefen großartig ohne Komplikationen… es ist einfach so passiert. Später sagte Arzt, dass sich ein Blutgerinnsel bildete, welcher zum Herzstillstand führte. Niemand konnte es wissen.“

„Also bin ich doch Schuld.“

„Nein. Niemals, Ethan. Bitte mach dir keine Vorwürfe. Weißt du, deiner Mom ging es nach der Geburt super. Sie hat sich gefreut dich endlich in die Arme nehmen zu können, auch wenn es nur für eine kurze Zeit war.“

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