Das Internat

Vieles auf einmal

Die Sicht bleibt jetzt mal wieder ne Weile bei Ruby. Wie findet ihren Charakter? Ich finde ihn zum kotzen;-)

Joey und Johnny schauen immer noch etwas belämmert aber anscheinend freuen sie sich, dass es mir wieder besser geht und außer ein seltsames Gefühl beim schlucken, ist alles gut. Da fliegt die Tür und Frau Rudolf schaut keuchend in das Zimmer. "Hi...hier seid...ihr! Virginia bekommt eine Konsequenz! Dafür...dafür Sorge ich keine Angst. " Dann fällt ihr Blick auf Paddy und sie schreit auf. Ich Folge ihrem Blick und sehe jetzt erst, dass Paddy einen Verband um den rechten Fuß hat. "Na? Was hast du denn angestellt? ", frage ich grinsend und er wird rot. Hilfesuchend schaut er zu seinen großen Brüdern, doch zucken nur grinsend die Schultern. "Patrick! Was! Ist! Passiert! ", fordert Frau Rudolf und scheint wie ein Heißluftballon anzuschwellen. Patrick erzählt leise und hochrot die ganze Geschichte und ich beginne aus vollem Hals zu lachen. "Paddy Kelly stürzt betrunken die Treppe hinunter, nachdem sich das Geländer in eine Schlange verwandelt hat und ihn die Taue zum Tanz aufgefordert haben. "         ,krächze ich und werde wieder von lachkrämpfen geschüttelt. Auch Paddy lacht Tränen, während Frau Rudolf das anscheinend etwas anders sieht. "Das ist unverantwortlich! Steht der Alkohol einfach offen so herum? " Johnny hebt beschwichtigend die Hände und sagt:"Nein, sie ist immer in einem Schrank, der eigentlich für ihn unerreichbar ist. Aber wir haben einen Stuhl gefunden, der genau vor dem Schrank stand. " Frau Rudolf ist noch immer voll in Rage und giftet:"Aber euer Vater trinkt das Zeug vor den kleinen Kindern? Das ist unverantwortlich! Unmöglich! Patrick hätte sich das Genick brechen können! " Da mischt sich Paddy ein und begehrt auf:"Aber mir nichts passiert. Stellen Sie sich doch nicht so an. " Sie schnaubt bloß, aber Paddy macht jetzt ein Gesicht, dass keine Widerrede duldet. "Mir ist nichts passiert, okay? Und ich bin jetzt müde und muss mich ausruhen. Wenn Sie also jetzt gehen würden? Ich verabschiede mich gerade noch von meinen Geschwistern. " Sie schüttelt zwar den Kopf, steht aber auf, wartet, bis er sich umständlich von Joey und Johnny verabschiedet hat. Dann kommt Johnny auf mich zu und umarmt auch mich. Völlig überrascht erwidere ich sie und er flüstert in mein Ohr:"Pass auf ihn auf. Und Pass auf, dass er nicht mir jemandem zu diskutieren anfängt. Er verliert nie, aber das kann fünf Stunden gehen. Und übrigens", grinst er dann und schaut an mir hoch und runter. "Du siehst in Paddy's Sachen immer besser aus." Joey nickt und stottert:"Wenn du fünf Jahre älter wärst, hätte ich dich jetzt angebaggert. " Ich beginne wieder zu lachen, während sich die Hitze in meinem Gesicht sammelt. Mein Lachen endet in einem Hustenanfall und Joey's Blick wird besorgt. "Das hört sich nicht gut an. Geh mal zum Arzt damit. " Immer noch breit grinsend nicke ich und beide Jungs verlassen langsam das Zimmer. Als die Tür endlich zu ist, stöhnt Paddy auf und lässt sich auf den Rücken fallen, was mit noch einem Stöhnen quittiert wird, aber diesmal ein schmervolles. "Boah, my head! Ich hab das Gefühl, der platzt gleich! " Ich lache und huste, dann schaue ich gedankenverloren auf die geschlossene Tür. Als ein kleines Schnarchen an mein Ohr dringt, drehe ich mich verwundert zu ihm um und beginne zu lächeln. Paddy liegt völlig verdreht auf dem Rücken, den Gibsfuß auf dem Kopfkissen, ein Arm aus dem Bett hängend und schläft mit halb geöffnetem Mund. Er sieht so süß aus, schießt es mir durch den Kopf, doch ich beiße mir gleich danach schmerzhaft auf die Lippe. Denk nicht so einen Mist! Ich seufze leise, stehe auf und bringe Paddy in eine angenehme Position. Obwohl ich ziemlich unsanft an ihm herumziehe, wacht er nicht auf, sondern grunzt nur leise. Ich Decke ihn noch ordentlich zu und verlasse dann leise und mit einem Lächeln sein Zimmer.

Am nächsten Morgen schaue ich fluchend in den Spiegel und verfluche das Mädchen. Dunkelblaue Streifen zieren meine zarte Haut und ich bin am überlegen, ob ich vielleicht wirklich einen Rollkragenpullover anziehen soll. Aber der macht dick und da sind diese unschönen Flecken das wenigste. Da fällt mir was ein und ich renne durch das ganze Gebäude zu Paddy's Zimmer. Ich öffne ohne zu klopfen und finde ihn tiefschlummernd im Bett. Jetzt liegt er auf der Seite und seine Haare liegen ihm im Gesicht. Ich schleiche zu seinem Schrank und suche nach einem dünnen Schal, als eine verschlafene Stimme ertönt. "Was machstn du hier? " Ich drehe mich erschrocken um und sein Blick fällt auf meinen lädierten Hals. Seine Augen weiten sich, dann kneift er sie zornig zusammen. "Wenn ich die in die Finger kriege! Du suchst nen Schal, ne? " Ich nicke und er quält sich aus dem Bett und humpelt neben mich. Dann greift er in einen der Kartons und holt einen hübschem roten Schal heraus. "Der steht dir bestimmt gut", meint er, gähnt und legt ihn mir um den Hals. "Joa, sieht annehmbar aus. ", antworte ich und muss lachen, als er mich mit diesem gewissen Etwas in den Augen mustert. "So müde noch, Herr Kelly? ", necke ich ihn und er winkt nickend ab. Dann holt er sich ein Shirt aus dem Schrank, ne Hose und ne Boxer. Ohne mich zu beachten, beginnt er sich umzuziehen, was ich mit einem ungläubigen Schnauben quittiere. Aber als er sich dann an den Bund seiner Hose greift, sage ich vorsichtig:"Ähm, ich bin auch noch da, das weißt du schon oder? " Er dreht sich erstaunt um, dann grinst er und entschuldigt sich. "Ups, sorry. Weißt du, wenn man mit acht Geschwistern zusammenlebt, hat man eigentlich keine Privatsphäre. Deswegen hab ich auch kein Problem damit, mich vor denen oder egal wem auszuziehen. Willst du dich lieber umdrehen? " Ich nicke, lunse aber doch und muss mir ein quieken echt verkneifen. Sagen wir es so, er hat einen ziemlich guten Körperbau!