Hindernisse (NejixRPC)

Schock für Konoha

Stunde für Stunde verging das Training. Ihre Muskeln wurden müder, mal angespannter, dann noch schlapper. Ihre Schläge wurden mit jedem Mal schwächer und der Schweiß befeuchtete ihre Stirn, glitt herunter und tropfte hinab.
Mit zitternden Hieben versuchte sie Lee zu treffen, wurde dabei aber immer langsamer, immer unkonzentrierter.
Ein kurzer Moment der Kontrolle blieb aus und sie spürte es. Einen Schlag, zwei, drei, es wurden für eine kurze Zeit viel zu viele um sich vor ihnen zu wehren.

"Lee, Lee.. Lee hör auf, bitte!", sie fiel hin, stützte sich mit den Armen am Boden ab und genoss den kurzen Moment, indem sich ihr Körper erholen konnte.
Eine sanfte Berührung durch eine Hand glitt auf ihrem Rücken.
"Es tut mir leid, ich habe übertrieben. Ich habe viel zu schnell geschlagen", flüsterte Lee ihr ins Ohr.
Miyuki stand auf, und hielt sich an Lee fest, denn ihre Beine zappelten noch.
Ein kurzes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
"Ist schon in Ordnung", erwiderte sie mit einer ruhigeren Stimme.

Der Wind wehte kühl und ein Schwarm von vielen Vögeln flogen ungleichmäßig in verschiedene Richtungen - hauptsächlich weg von Konoha.
Misstrauisch blickten die Teamkameraden in die Richtung des Dorfes.
"Lass uns zurückgehen.." Miyukis Stimme blieb immer noch ruhig, doch nun hörte man ihre Sorge heraus.
Lee half seiner Kameradin und stützte sie, während Miyuki sich an ihm festhielt und mit langsamen Schritten weiter voraus ging. Seine Schultern fühlten sich wie Metall an, hart, doch war er noch erwärmt vom Training.

Die Erde unter ihren Füßen fühlten sich an, als vibriere diese. Es kam vom Training, von ihrer Erschöpfung. Doch sie konnte wahrhaftig die Schwierigkeit am Gehen feststellen.
"Wie soll ich.. wie soll ich andere schützen, wenn ich so schlecht im Training bin?", fragte sie, fast flüsternd. Sie sah ihn nicht an, denn in ihren Augen fühlte sie, wie sich Tränen sammelten. Sie schämte sich dafür, dass sie nach wenigen Stunden Training nicht weiter kämpfen konnte.
"Ich kann kaum noch gehen. Ich bin nichts weiter als ein Schwächling, ein Nichtsnutz!"

Lee blieb kurz stehen und legte seine Hände auf ihre Schulter.
"Man sagt doch immer, dass jeder ein Talent hat. Jeder. Vielleicht wirst du auch eines Tages bemerken, dass du mehr Stärke besitzt als viele andere. Du darfst nicht aufgeben!"
Grinsend hob er seinen Daumen hoch und bereitete ihr damit ein Lächeln auf das Gesicht.

Ein lautes Geräusch war wahrzunehmen, etwa das eines einstürzendes Gebäudes. Erschrocken sahen sich die Teamkameraden an und ehe Miyuki weitergehen konnte, hob Lee sie an und rannte mit ihr in den Armen in Richtung des Dorfes.
"Was ist dort bloß los, was ist dort bloß los.." Lee fragte sich immer wieder und schaute besorgt in die Richtung des Dorfes.

Es fühlte sich an, als würde Lee der Boden unter den Füßen weggerissen werden.
Konoha befand sich teils in Trümmern, teils noch halb stehenden Gebäuden.
Sanitärninjas liefen um ihnen herum, während Lee Miyuki absetzte.
Einer von ihnen, ein junger Mann, rannte auf Miyuki zu und legte eine Hand auf ihre Stirn. "Kein Fieber. Hast du Schmerzen?", fragte der Medinin schnell.
"N-nein, ich bin nur sehr erschöpft. Mein Chakra ist sehr knapp.."
"Verstanden."
Es folgten schnelle Handzeichen, und ein Heiljutsu. Der junge Medinin blickte währenddessen zu Lee auf.
"Jeder Ninja wird im Dorfzentrum gebraucht. Ein Angriff von Akatsuki."
Lee blieb wie erstarrt: "Akat..suki?" Er schluckte dieses Wort genau so schnell wieder hinunter, wie er es ausgesprochen hatte.
Ein Blick folgte zu seiner Teamkameradin. "Pass auf dich auf. Ich werde gehen und dem Dorf helfen."
"Lee.. bitte pass du auch auf.."

Miyuki war zurecht besorgt, denn er wurde nicht von einem Sanitäter geheilt. Auch er trainierte seit Stunden und blieb immer wieder auf den Beinen.
Doch ihr Atem stockte, als sie ihre Gedanken auf jemand anderes fixieren konnte.
"Nein.. Neji!"
Abrupt stand sie auf, fiel wieder hin und rannte daraufhin weiter in die Richtung des Hyuga-Anwesens, während der Sanitäter hinter Miyuki nach ihr rief.
Es war ihr egal, auch die Schmerzen. Es war alles gleichgültig in diesem Moment, doch wollte sie nur dieses eine Mal Neji beschützen.