"Sieh mal, da kommen sie Sensei!", rief der junge Lee voller Freude und rannte auf die seine beiden Teamkameraden zu. Überstürzt fiel er auf Neji und erdrückte ihn beinahe.
"L-lass mich los, du Idiot!", rief Neji wütend, während Miyuki kicherte und ihre Hand vor ihrem Mund hielt.
Guy lächelte breit und ging auf sein Team zu.
"Ihr wart über eine ganze Woche weg. Was ist geschehen?", besorgt fragte er Miyuki.
Sie senkte etwas bestürzt ihren Kopf. "Wir sind mitten in die Falle getappt, es war ziemlich schwer dort wieder heraus zu kommen. Wir waren verletzt und verloren unser Bewusstsein, aber zum Glück wurden wir von einer Familie gefunden, nachdem wir es doch geschafft haben aus der Falle heraus zu kommen", das Mädchen lächelte leicht, schaute dann jedoch wieder herab zu Neji, "aber Neji.. er ist vielleicht noch vergiftet.."
Guy nickte ihr zu.
"Lee, begleite beide ins Krankenhaus, sie sollen sich ausruhen."
Wie ein beauftragter Ritter hob Lee die Hand an seine Stirn: "Jawohl, Sensei!"
Neji, der sich vom Sturz Lees erholt hatte, stand auf und legte eine Hand auf Miyukis Schulter.
"Keine Sorge.. mir geht es gut."
"Aber Neji.." Das Mädchen sah ihn besorgt an.
"Keine Widerworte! Ihr beide geht sofort ins Krankenhaus, was muss das muss!"
"Welch weise Worte, Sensei Guy!", erfreute sich Lee.
Als Guy in einer Rauchwolke verschwand, machten sich die drei bereit und gingen los in Richtung des Krankenhauses.
"Sag mal, Lee.. woher wusstet ihr, dass Neji und ich kommen würden? Ihr standet am Tor, als hättet ihr auf uns gewartet." Miyuki sah ihn fragend an, auch Neji drehte sein Gesicht neugierig zu Lee.
"Ein Botenvogel von einem Landsmann aus dem Dorf, wo ihr wart. Ich habe gehört ihr wart in einer Höhle gefangen?"
"Wir sind heile heraus gekommen", sagte Neji bloß kühl.
Miyuki sah ihn zuerst verdattert an, dann lächelte sie etwas.
'Wenn er einen auf cool macht, ist er irgendwie süß..' Rot anlaufend dachte sie an Neji.
Sie gingen in das Krankenhaus hinein und stiegen die Treppen hinauf, alle drei warteten in einem Zimmer.
Miyuki ging auf die andere Seite des Zimmers und sah verträumt aus dem Fenster. Neji sah ihr hinterher, bis sein Blick von dem wilden Lee abgefangen wurde.
Dieser setzte sich möglichst nah an seinen Freund und legte eng seinen Arm um seine Schultern, doch Neji hatte das Gefühl er würde ihn beinahe erdrücken und sah finster in sein Gesicht.
Lee grinste bloß breit. Lange Zeit starrten sie sich an, weder Neji legte seinen finsteren Blick ab, noch Lee sein großes Grinsen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit der Stille ergriff Neji das Wort:
"Was?", kam es lediglich aus ihm heraus.
"Du fragst auch noch", flüsterte Lee leise, und versuchte dabei ein Gelächter zu verkneifen, "du hast ihr hinterher geschaut."
Neji begriff worauf er hinaus wollte und seine Augen wurden kugelrund.
"So verwundert sieht man dich selten, Neji.. ist etwas.. passiert?", mit einem vielversprechendem Grinsen sah Lee ihn an.
Neji schaute ihn nur noch verwunderter an, und zum ersten Mal konnte er die Farbe seiner Wangen nicht kontrollieren.
Eine leichte Röte stieg ihm auf.
Lees Augen glaubten kaum was sie sahen und er klopfte seinem Freund heftig auf den Rücken. Dann kam er seinem Ohr nahe:
"Na ich wusste gar nicht, dass zwischen euch was läuft", dann hielt er ihm seinen kleinen Finger vor die Nase.
"Ist sie etwa deine.. Freun-"
Schnell und reflexartig boxte er ihm auf den Kopf.
"Idiot!", schrie er laut, worauf sich Miyuki umdrehte und überrascht auf die beiden sah. Lee hielt vor Schmerzen seinen Kopf fest und Neji, der seine Arme verschränkte, wirkte genervt.
In diesem Augenblick öffnete jemand die Tür.
Es war Sakura die hereinkam, jedoch blieb sie stehen und begutachtete zuerst verwundert Lee und Neji. Danach sah sie fragend zu Miyuki, die sich krankhaft zwang zu lächeln und rieb sich hinter ihren Kopf.
"D-du musst dich nicht wundern, Sakura..", sagte sie leise und zwanghaft.
"Wie dem auch sei.. ich muss euch untersuchen. Wer will anfangen?", das rosahaarige Mädchen lächelte in die Menge.
Lee machte einen gewaltigen Freudensprung und kniete vor Sakura hin. "Mich kannst du jederzeit untersuchen, Sakura!"
Ohne eine Reaktion sah Sakura zu Miyuki. "Wollen wir anfangen?", lächelte sie das Mädchen an. "Gerne", erwiderte Miyuki.
Neji stand auf und wollte aus dem Zimmer gehen, damit Sakura die Untersuchung beginnen könnte und schleifte dazu noch Lee mit, welcher am Boden zerstört war und sich ignoriert fühlte. Leise und wimmernd flüsterte er Sakuras Namen. Neji schloss die Tür, nachdem sie hinter der Tür verschwanden.
Miyuki begann ihre Kleidung auszuziehen und Sakura began damit ihren Körper auf verwundete Stellen zu überprüfen, dann entnahm sie eine Blutprobe, während sich Miyuki wieder anzog.
"Das wars, Miyuki. Vielleicht wirst du noch ein paar Nebenwirkungen des Giftes spüren, aber.. dein Körper wird sich schnell erholen, wenn du dich nicht überanstrengen wirst."
"Vielen Dank, Sakura."
"Nichts zu danken. Holst du mir bitte Neji herein?"
Miyuki ging aus dem Zimmer heraus und sah wie Neji und Lee draußen auf dem Flur warteten. Auch Neji ging in das Zimmer und schloss es hinter sich.
Sie lehnte sich an die Wand und seufzte.
"Hm? Ist etwas, Miyuki?", fragte Lee seine Freundin.
"Ich mache mir etwas Sorgen.. ich habe Angst, dass sein Körper noch zu viel Gift enthält. Er ist mehrmals ohnmächtig geworden in der Höhle.. und wurde generell von den beiden Verbrechern verletzt. Außerdem hat er sich überanstrengt.."
Sie fühlte eine wärmende Hand auf ihrer Schulter. Das lächelnde Gesicht des jungen Mannes ließ sie ermuntern. "Neji ist nicht schwach. Er ist der einzige, von dem man niemals erwarten würde, dass er sich so einfach schlagen lässt. Ich bin mir sicher, dass es ihm gut geht."
"Du hast Recht, Lee. Er ist alles andere als schwach.."
Doch das Mädchen kannte seine Schwäche und dachte zurück, als er über ihr lag und seine Tränen immer wieder auf ihr Gesicht herabfielen. Dieser Gedanke brachte ihr erneut Sorgen ein.
"Aber irgendwas stimmt nicht mit ihm", sagte Lee überlegt und rieb sich an seinem Kinn.
"Huh?", Miyuki sah ihn neugierig an.
"Ich glaube, ich sollte es dir nicht sagen, aber.. er hatte doch schon zu Anfang der Mission immer solche Andeutungen gemacht.."
"Andeutungen? W-welche Andeutungen?", ihr Gesicht wurde wärmer.
"Ich glaube er ist..", Lee ließ absichtlich die Spannung steigen.
Unbemerkt und leise öffnete Neji die Tür. Und noch bevor Miyuki und Lee ihn sahen, sagte Lee laut und deutlich: "Neji ist ein Perversling. Wahrscheinlich hat er dich ausgespannt."
Miyuki erstarrte und blieb wie Stein stehen, bewegte sich kaum einen Centimeter. Lee, der besserwisserisch über seinen Teamkollegen sprach, erschrak, als er das Fingerknacken von Neji hörte.
Dieser machte eine wütende und aggressive Miene und sah zu Lee herab.
"Ist das so, Lee?!", sagte er und knackte alle seine Knochen mit einem gruseligen Gesichtsausdruck.
"N-n-neji hahahaha, welch ein Zufall! W-wie lange stehst du hier schon?", Lee versuchte ruhig zu bleiben.
"Schon lange genug!", rief ihm Neji laut entgegen und schlug ihm neben seine erste Beule von vorhin direkt eine zweite, noch größere auf den Schädel.
Nach einer Weile gingen Miyuki und Neji nebeneinander her, in die Richtung nach Hause. "Ich glaube es einfach nicht", sagte Neji genervt, "wie kann er einfach nur so einen Schwachsinn über mich erzählen?"
Die Adern an seiner Stirn erweiteten sich und wurden teilweise sichtbar.
"N-neji.. es ist doch egal was er sagt."
Miyuki hoffte ihn beruhigen zu können und lächelte etwas nervös.
Er sah sie an und fing an zu lächeln.
"Du glaubst ihm nicht, oder?", fragte Neji hoffnungsvoll.
"Niemals!", rief Miyuki ihm laut und deutlich entgegen.
Zufrieden gingen beide weiter.
Vor Nejis Haustür blieben dann beide stehen.
"Was hatte Sakura dir eigentlich gesagt? Ist alles in Ordnung bei dir?" Man sah ihr den besorgten Blick an und Neji umarmte sie plötzlich, als er sie zu sich ranzog.
"Es ist alles okay", sagte er sanft.
"Da bin ich erleichtert.."
Beide sahen sich an und kurz bevor ihre Gesichter sich näher kommen konnten, ging das Tor von Nejis Haus auf.
Ein älterer Mann mit langen, braunen Haaren stand ein paar Meter vor ihnen und begutachtete die beiden mit einem düsteren Blick. Es schien als Neji sich etwas erschrak und direkt Abstand zu Miyuki hielt.
"Wir sehen uns.. Miyuki."
Verwirrt sah sie Neji hinterher, wie er leise und nichts sagend an dem Mann vorbei ging und spurlos hinter dem Tor verschwand.
Der Mann war ebenfalls ein Hyuga, und Miyuki machte sein Blick Angst. Plötzlich sah er direkt in ihr Gesicht, woraufhin Miyuki sich an die Einbrecher von damals aus ihrer Kindheit erinnerte.
'D-das.. darf nicht wahr sein..' Miyuki war wie erstarrt von der Angst und ging direkt weiter. Noch ein paar Meter und sie würde endlich hinter ihrer Tür sein. Den Mann nicht mehr sehen.
Diese grässlichen Augen, die sich so von den faszinierenden Augen Nejis unterschieden und doch gleich waren auf irgendeine Art und Weise.
Als Miyuki in ihrem Haus war, schloss sie heftig die Tür hinter sich zu und versank auf den Boden.
"Er ist es.." flüsterte sie leise und voller Angst.
"Er ist Schuld am Tod meines Vaters.. und meines Bruders.."
Tränen stiegen in ihr auf und sie fing an unaufhörlich zu weinen und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
YOU ARE READING
Hindernisse (NejixRPC)
Roman d'amourMeine erste Fanfic, eine Neji Lovestory. Ich hoffe, jedem der sie liest findet sie zumindest ganz okay. Der Name des RPC ist Miyuki. Ich denke näheres über sie werdet ihr in der Story erfahren. Tenten gibt es in dieser Geschichte nicht. Diese Beschr...