Rettung in letzter Sekunde

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"Du hast alles für mich getan, Neji..." sie lag neben ihm und betrachtete genauestens sein Gesicht, seine Augen waren zu und obwohl er atmete, sah er aus, als wäre er tot.
'Du bist der wunderschönste Junge, den ich jemals gesehen habe, Neji... deine zarte, weiche Haut, die immer so hell ist, wie ein hoffnungsvolles Licht. Aber dadurch wirkst du so kühl.. ich frage mich oft, wie deine Vergangenheit aussieht..."

Sie küsste ihm auf die Nasenspitze, und schaute erneut auf sein Gesicht.
'Anfangs verspürte ich Faszination für deine Augen, doch ich weiß nicht, was ich spüren werde, wenn du aufwachst.. und ich in deine schneeweißen Augen sehe.'
Plötzlich hörte sie Schritte hinter sich. Sofort setzte sie sich auf und sah einen kleinen Jungen.

"Wer seid ihr?", fragte der kleine Junge.
"Wir sind Ninjas aus Konoha", sie begutachtete ihn, "könntest du uns vielleicht helfen?"
Der Junge rannte auf Miyuki zu und blieb vor ihr stehen. "Wie soll ich euch denn helfen, Nee-san?"
Miyuki lächelte ihn an. "Du könntest Hilfe holen. Mir und meinem Freund geht es ziemlich schlecht und wir bräuchten dringend Hilfe."
Der Junge sah zu Neji, welcher immer noch schlafend auf dem Boden lag.

"Mach ich sofort, Nee-san!", er rannte mit diesen Worten fort. Miyuki spuckte Blut und hielt sich eine Hand vor dem Mund.
'Verdammt. Ich bin immer noch vergiftet...'
Nach einer Weile kam der Junge wieder, mit ihm ein Mann und ein Junge, der etwa im Alter von Miyuki und Neji war.

"Das sind sie, Papa!" Der Junge zeigte auf Miyuki, die nun voll mit Blut bekleckert war. Sie konnte durch das ständige Spucken kaum noch atmen und auch ihr Herzschlag fühlte sich langsamer an.
Der alte Mann rann direkt auf Miyuki zu und hob sie hoch.
"Du nimmst den Jungen, Daisuke!"
Der Jugendliche trug Neji auf seinem Rücken.
Miyuki konnte jedes Geräusch wahrnehmen, doch vor ihren Augen sah sie lediglich das Eigengrau.

Es verging eine kurze Zeit bis sie etwas weiches unter sich spürte und eine Nadelspitze an ihrem Arm, die eindrang.
Auf einmal konnte Miyuki wieder etwas wahrnehmen und sah sich in einem Zimmer, vor ihren Augen der kleine Junge, sein Opa und der Junge, der in ihrem Alter war.
"Wir haben dir ein Gegengift gegeben, es freut mich anzusehen, dass es so schnell wirkt."

"Ich danke Ihnen.. sie haben mir das Leben gerettet."
"Nicht doch. Aber was führt euch zu so einem Ort? Ihr kommt doch aus Konoha, das ist ganz schön weit weg. Ihr müsst schon Tage unterwegs sein."
"Mehrere Tage? Eigentlich sind wir erst seit einem Tag auf dieser Mission", erwiderte Miyuki ihm.
"Habt ihr etwa die Höhle durchquert?", fragte der Mann schauderlich.
"Ja, das haben wir. Aber ist das schlimm?", fragte sie überrascht.

"Die Höhle soll voller Nervengift sein, es betäubt das Nervensystem. Wärt ihr dort noch länger geblieben, dann würdet ihr schon lange tot sein. Wie ich vermute, habt ihr es gerade so noch geschafft."
'N-nervengift?', dachte sie sich, 'Neji ist wahrscheinlich daher so erschöpft...' Dann fiel ihr ein, dass doch noch Neji bei ihr war.
"Neji! Wo ist Neji?!", schrie sie laut auf.

"Neji? Dein Freund?", fragte der Mann und zeigte mit einem Finger auf das danebenliegende Bett, "dort schläft er. Keine Sorge, er ist außer Lebensgefahr, jedoch benötigt ihr beide Ruhe. Ihr könnt jetzt noch nicht zurückkehren."
"Ich danke Ihnen für ihre Fürsorglichkeit, jedoch sind wir auf einer wichtigen Mission, unsere Teammitglieder haben wir mitten in einem Kampf aus den Augen verloren und nun sind wir also auch noch geschwächt. Wir müssen dringend ins Dorf zurück um schlimmeres zu vermeiden", sie sah den Mann ernst an.

"Verstehe", sagte dieser bloß leise und verständnisvoll, "wir werden eine Brieftaube losschicken. Wenn dein Freund aufgewacht ist und er laufen kann, dann lasse ich euch in euer Dorf gehen."
"Ich danke Ihnen vielmals", entgegnete sie lächelnd.
"Daisuke, bring ihr etwas, damit sie sich waschen kann. Sie ist noch voller Blut. Und bring ihr neue Klamotten."
"Verstanden, Vater." Daisuke sah sie kurz an und ging dann aus dem Raum.

"Todoki, sag deiner Mutter, sie soll schonmal etwas zu essen für die beiden machen", sagte er dem kleinen Jungen zu.
"Alles klar, Papa!", er rannte aus dem Raum.
"Ich lege hier die Kleidung für deinen Freund hin, du wirst ihm sicherlich helfen können mit dem Anziehen, oder?"
"I-ich? Wie?", leicht wurde sie rot.
"Oh dann ist es wohl doch nicht so. Ihr lagt beide so eng aneinander, deshalb dachte ich-"
"Nein, so ist das nicht!", rief Miyuki laut heraus und versteckte dabei ihr errötetes Gesicht. Sie hörte lediglich ein lautes Lachen des Mannes.

"Wie ist dein Name, junges Mädchen?", fragte er sie freundlich.
"Ich bin Miyuki Kuraki. Und er heißt Neji Hyuga", entgegnete sie ihm lächelnd und immer noch rot im Gesicht.
'Kuraki? Hyuga? Ich dachte diese Clans wären verfeindet..', dachte sich der Mann überrascht. Dann setzte er erneut ein Lächeln auf und ging aus dem Zimmer, gleichzeitig kam Daisuke hinein und drückte dem Mädchen die Sachen in die Hand.

"Bitteschön."
"Ich danke dir."
Er sah sie an und ließ den Blick nicht von ihr los.
"Du.. kommst aus Konoha, richtig?", fragte Daisuke ruhig.
"Ja genau. Warum?", sie sah ihn verwundert an.
Er schaute in ihre Augen.
"Bist du ein Ninja?"
"Ja. Aber warum fragst du?", fragte sie nun ungeduldig.
"Kannst du.." Der Junge hielt plötzlich inne.
"Kann ich was?"
"Kannst du mir Ninjutsu beibringen? Ich.. will auch ein Ninja werden."

Lächelnd schaute Miyuki zu Daisuke.
"Dein Name ist Daisuke, stimmts?"
Er nickte.
Dann sah Miyuki mit ernster Miene zu ihm herüber.
"Das tut mir Leid, aber meine Ninjutsus kann ich dir nicht beibringen. Meine Ninjutsus sind hauptsächlich mein Kekkei Genkai. Das ist nur denjenigen möglich, die das selbe Erbe wie ich tragen."

"Und.. und dein Freund?"
"Genauso. Tut mir Leid."
"Oh ok.." Dann sah er zu Neji.
"Ist er dein Freund?"
Miyuki verstand nicht, welche Art von "Freund" er meinte, jedoch verstand sie durch ihr naives Wesen nur die alltägliche Auffassung von "Freund".
"Ja.. er ist mein Freund."

"Wie lange ist er der denn schon dein Freund?"
"Naja.. ich kam vor kurzem erst in sein Team. Wir verstanden uns nicht auf Anhieb gut, aber.. irgendwie verstanden wir uns dann mal. Es kam ganz schleichend", sie lachte.
Er lächelte etwas.
"Verstehe."

Er bewegte sich aus dem Zimmer heraus.
"Du solltest dich jetzt waschen, das Essen wird schon gemacht."
Nickend sah ihm Miyuki zu und stand auf. Daisuke ging heraus und schloss die Tür zu.
Mit wackeligen Beinen nahm sie das Kimono, welches sie von Daisuke bekam. Sie öffnete die Tür zu dem Badezimmer, und schloss die Tür zu, jedoch war kein Schlüssel vorhanden.
'Hmpf, dann muss ich mich beeilen..'

Sie ließ ihre Hüllen fallen und öffnete den Vorhang der kleinen Dusche, das Wasser prasselte über ihren nackten Körper und das Blut der Wunden färbte den ganzen Boden, bis ihre Wunden sauber waren. Sie lehnte sich mit den Händen an die Wand und legte ihre Stirn dran.

Hindernisse (NejixRPC)Where stories live. Discover now