Kein Ausweg?

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Vor Schmerzen krümmte sich Miyuki und erwachte so. Die Wunde an ihrem Rücken war tief und auch ihre Arme waren voller Blut. Als sie ihre Augen öffnete, sah sie ihn. Seine Augen waren zu, er schlief seelenruhig.
"Neji", flüsterte sie seinen Namen und spürte seinen Atem, der ihr eine Gänsehaut bereitete.
Mit letzter Kraft, erhob sie sich, sah sich in der Höhle um.
Die Fackeln waren schon längst erlischt und es war kaum etwas zu erkennen.

Sie holte die verkohlten Holzreste der Fackeln her und konnte durch ihr Katon-Element ein schnelles Feuer herzaubern, dies kostete sie jedoch weiteres Chakra.
Sie sackte auf dem Boden zusammen und keuchte, versuchte regelmäßig zu atmen.
Dann sah sie sich erneut in dem großen, weiten Raum der Höhle um. Sie sah die Leichen der beiden Männer und erinnerte sich an das Geschehen.
'H-hab ich etwa..?', sie sah die Leichen mit großen Augen an, '..d-diese Männer umgebracht?'

Miyuki setzte sich auf und sah auf ihre Hände, welche mit dem vertrocknetem Blut ganz klebrig waren.
"Bin ich etwa wieder..?", sie schaute den schlafenden Jungen an, ihr Gesicht war voller Angst.
"Was habe ich getan.. ich wollte nicht.. niemanden umbringen.."
Sie fing hysterisch an zu weinen, schluchzte und weckte somit den jungen Mann.

Langsam öffnete er seine Augen und erhob sich. Zwar wackelte er, konnte jedoch noch laufen ohne umzukippen.
"Miyuki, was ist los?", er setzte sich direkt vor Miyuki hin und legte seine Hand auf ihre Schulter.
Mit feuchten Augen sah sie ihn an.
"Schon wieder?", fragte Neji und wusch ihre Tränen aus dem Gesicht.
"Warum weinst du denn diesmal?"
Sie sah in seine weißen, großen Augen und erinnerte sich ungewollt an die Zeiten als sie klein war.
Verkniffen schloss sie ihre Augen und schlug seine Hand weg.

Vergebens versuchte sie aufzustehen und rannte weg, fiel jedoch vor Erschöpfung hin. Mit einem sturen Willen versuchte sie es immer weiter aufzustehen.
"Miyuki, warte! Wohin willst du?!", er stand auf und hielt ihre Handgelenke fest, dann drückte er sie an eine Wand, er kniff sie sich seine Zähne fest zu.
Da Nejis Oberkörper nur von Verbänden bedeckt wurde, erkannte sie, dass die Verbände, die sie um ihn gelegt hatte rot wurden und fühlte, wie er vor Schmerzen zitterte.
Weitere Tränen stiegen in ihr auf, als sie erneut in seine Augen sah.

"N-neji..!", schrie sie ihn laut an.
"Was ist denn los mit dir?!", fragte er sie wütend und drückte ihre Hände immer fester.
"D-du tust mir weh.." Beschämend drehte sie ihren Kopf in eine andere Richtung.
Neji bemerkte dies, und lockerte sofort seinen Griff. Miyuki hielt sich ihre schmerzenden Handgelenke und fiel auf den Boden, jedoch hielt Neji sie fest und setzte sie gegen die Wand.

"Miyuki, warum hast du solche Angst vor mir? Ich bin es doch", zart legte er seine Hände auf ihre Lippen.
"Neji.. d-du bist", sie hielt kurz inne, "ein Hyuga, oder?"
Verwundert sah er sie an. "Ja bin ich. Deshalb hast du Angst vor mir?"
"Ich.. ich -", sie hustete plötzlich und fing an Blut zu spucken, hielt sich eine Hand vor ihrem Mund.
"Miyuki!", besorgt trug er sie ans Wasser und fing an ihr Gesicht zu waschen, danach ihre Hände.
"Warte hier, ich hol dir Medizin", schnell stand der Junge auf und griff in seine Tasche, dann ging er wieder zu ihr zurück und hielt eine Kapsel vor ihrem Mund hin. "Nimm die hier."

Vorsichtig schluckte Miyuki die Kapsel und spürte stechende Schmerzen in ihrer Brust.
"Ich glaube.. das Kunai war vergiftet", sie hustete erneut.
"Verdammt", dachte sich Neji, "ich weiß auch gar nicht wie wir hier raus kommen sollen.."
Besorgt sah er sie an.
'Ich habe ihr nur ein Schmerzmittel gegeben. Wenn es wirklich Gift ist, dann wird sie sterben, wenn wir keine Hilfe bekommen.' Bei diesem Gedanken stiegen ihm Tränen auf.

"Du bist so ein Idiot, Miyuki! Nur weil du deine Show abziehen wolltest, wurdest du verletzt. Du hättest einfach wegrennen sollen!", schrie er sie wütend an, dabei liefen ihm viele Tränen herunter.
Ohne zu antworten, erniedrigte sich Miyukis Blick.
Neji stand auf und klopfte die Wand ab, um eine hohle Stelle zu finden. Als er eine entdeckte, schlug er auf diese Stelle ein und zerbrach so die Wand, vor ihm stand nun ein langer Gang und er forderte Miyuki auf, seine Tasche zu tragen. Dann kniete er sich so vor Miyuki hin, dass er mit dem Rücken zu ihr zeigte und wartete, bis sie sich auf seinen Rücken lehnte.

"Du kannst doch selbst kaum gehen, wie willst du mich dann-"
"Sei leise und tu einfach was ich dir sage!", schrie Neji mit Tränen in den Augen.
Miyuki gab keine Antwort und tat das was Neji sagte.
Mit Miyuki auf seinem Rücken machte sich Neji in Bewegung und ging diesen Gang entlang.
Miyuki klammerte sich fest um ihn und legte ihren Kopf auf seinen Nacken.
"Warum tust du das alles für mich?", fragte sie ihn, jedoch war ihre Stimme so schwach, dass Neji sie kaum verstand.
"Du sollst nicht reden, hör auf damit."

Ohne irgendwelche Reaktionen zu zeigen ging Neji weiter, jedoch war jeder Schritt für den Verletzten eine Qual.
Miyuki konzentrierte sich auf ihren Atem und versuchte regelmäßig nach Luft zu schnappen.
Eine gefühlte Ewigkeit verstrich und Neji suchte weiterhin verzweifelt nach einem Ausgang. Er hätte mit jedem weiteren Schritt hinfallen können, doch allein sein Wille, das Mädchen nicht sterben zu lassen, ließ ihn weiter laufen.

"Neji.. bitte, lass mich hier liegen. Geh alleine weiter, ich woll dir nicht weiter im Weg stehen", ihre verheulte Stimme war sehr leise.
"Miyuki, ich hab es schon bis hierhin geschafft. Glaubst du ich lass dich jetzt noch hier zurück?"
Überrascht sah sie ihn an.
'Danke.. Neji.'
Sie griff ihn fester und weinte diesmal vor Freude.

Hindernisse (NejixRPC)Where stories live. Discover now