Alpträume

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Erschöpft ging Neji in Richtung des Ausweges. Das Licht aus der großen Öffnung bereitete ihm Hoffnung und er lächelte darüber, dass sie nicht sterben würde, sobald er Hilfe gefunden hatte.
Jedoch war keine Hilfe zu erkennen, weit und breit kein Dorf, keine Menschen, kein Anzeichen von Leben.

Nun stand er da, endlich in der Freiheit, doch er fühlte sich plötzlich ganz alleine.
Dass ihm bald die Kraft ausgehen würde, war ihm bewusst und desto verzweifelter wurde er. Vor lauter Furcht fing er an, zu weinen.
"Es.. tut mir so leid, Miyuki.." Er fiel hin und spürte wie seine letzten Kräfte schwindeten.

~ Im Traum von Miyuki ~
Sanft legte sich das kleine Mädchen auf den grünen Boden und schaute in den wunderschönen, dunkelblauen Himmel.
Sie lächelte und freute sich sehnlichst nach Hause zu gehen, um mit ihrem Bruder und ihrem Vater zu Essen, und ihnen von ihrem Tag zu erzählen und gemeinsam zu trainieren.

"Morgen wird mein erster Tag auf der Akademie werden!", freute sich das junge Mädchen und sprang auf.
Rennend lief sie nach Hause und bemerkte wie alle Lichter ausgeschaltet waren. "Huch?", vergeblich suchte sie nach den Lichtschaltern, doch diese waren kaputt.
"Yoshio-niisan? Vater?", verängstigt ging sie durch den langen Flur und erkannte keine menschenähnlichen Gestalten.
"D-das ist nicht lustig, wenn du mir einen Streit spielst, Yoshio!", sie fing an zu weinen.

"Hallo? Warum ist hier keiner?", schluchzte das Mädchen.
Leise ging sie zur Treppe und begab sich Schritt für Schritt nach oben, jeder Schritt war durch das alte Holz genauestens zu hören.
Oben angekommen stand sie vor den drei Türen und ging durch die erste, es war keiner drin.
"Y-yoshio!! Komm raus, wenn du das bist!", sie öffnete schnell die zweite Tür. Erneut war keiner zu erkennen.

Sorgvoll stellte sie sich vor die dritte Tür und schluckte. Sie legte ihre Hand auf die Klinke und drückte diese herunter. Langsam öffnete sie die Tür und sah eine liegende Person auf dem Boden.
"W-was.. wer ist da?!", schrie sie vor Angst.
Sie suchte einen Lichtschalter und ehe sie diesen fand betätigte sie diesen. Wundersamerweise erleuchtete das Licht das Zimmer.

"Vater!!", sie rannte auf ihn zu und kniete sich vor ihm hin. Schluchzend fing sie wieder an zu weinen und wischte sich ununterbrochen die Tränen aus ihrem Gesicht, die nicht aufhörten mehr zu werden.
Eine Rauchwolke entstand über den liegenden Körper ihres Vaters und ihr Bruder entpuppte sich daraus.
"Ha! Reingefallen!", lachend setzte er sich auf, "das ist schon das dritte Mal diese Woche! Und du willst ein Ninja werden?!", vor lautem Lachen fiel er jedoch wieder hin und hielt sich seinen Bauch, krümmte sich gleichzeitig.

"Yoshio!!!", schrie sie mit einer kleinlichen Stimme und schlug zimperlich auf ihren lachenden Bruder ein.
"Das ist nicht lustig!", beleidigt drehte sie sich weg von ihm.
Yoshio setzte sich erneut auf und hatte sein Lachen mittlerweile unter Kontrolle, dennoch wischte er sich die Tränen weg, die er vor lauter Gelächter bekam.
Dann sah er herab zu seiner kleinen Schwester.
"Ich wollte doch nur wissen, ob du das Zeug zu einem Ninja hast!", lachte er leicht. Freundlich guckte er sie an und Miyuki erwiderte verwundert seinen Blick, immer noch mit Tränen in den Augen.

"U-und?", fragte sie vorsichtig.
"Und was, Miyuki?"
"Hab ich das Zeug zu einem.. Ninja?", neugierig wurden ihre Augen größer.
"Nein!", erneut began er zu lachen.
Genervt stand Miyuki auf.
"Du bist überhaupt nicht lustig, Niisan!", und verließ mit diesen Worten das Zimmer.

Das kleine Mädchen hörte, wie sich die Tür öffnete und einriesiges Strahlen wurde auf ihrem Gesicht breit.
"Vater!", lächelnd rannte sie ihm in die Arme.
"Miyuki! Du hast mich wohl sehr vermisst."
Er legte eine Hand auf ihren Kopf und lächelte sie an.
Wenig später saßen sie versammelt am Tisch und begannen zu essen.

"Und was ist dann passiert?", fragte der Vater.
"Dann hat mich Yoshio doof angeguckt und gesagt 'Reingelegt!'". Miyuki äffte das Gesicht ihres Bruders nach.
Ihr Vater fing an zu lachen und tätschelte ihr auf dem Kopf.
"Das hat er echt gemacht?", unglaubwürdig sah er seine Tochter an.
"Ja, kaum zu glauben.. oder Vater? So etwas macht man nicht!", beleidigt sah sie von ihrem Bruder weg.
"Pff, Miyuki ist einfach nur 'ne Petze." Yoshio lachte über seine eigene Bemerkung.

Zähne knirschend sah Miyuki wütend zu ihrem älteren Bruder: "Niisan! Das ist unfair von dir!"
Plötzlich verdunkelte das Zimmer, denn alle Lichter waren ausgestellt.
Der Vater schaute sich besorgt um: "Warum sind denn die Lichter aus?"
"Ich hatte sie vorhin aus Spaß ausgestellt um Miyuki diesen Streich zu spielen, aber danach hatte ich sie wieder angeschaltet, Vater."

"Wenn das so ist.." Der Vater stand auf und lief in den Flur um sich einige Kerzen zu besorgen. Grade als er eine anzündete, wurde die Eingangstür von zwei feindlichen Shinobis aufgetreten.
"Vater? Was ist da los?", fragte Yoshio beunruhigt.
Ihr Vater verstand nicht, warum ausgerechnet sie in so einer ruhigen Nacht überfallen werden und versucht die Ninjas aufzuhalten.

"Yoshio! Nimm Miyuki und geht schnell raus hier!"
Besorgt sah Miyuki zu ihrem Bruder, der sie schnell an der Hand fasste und die Treppen herauf ging.
"Niisan? S-sollten wir nicht.. raus gehen?", ängstlich fragte sie ihren Bruder.
"Wie sollen wir denn raus, wenn Vater da gegen zwei Ninjas kämpft?"
Yoshio hörte wie seine kleine Schwester began zu weinen und wischte sich die Tränen weg.

Auf dem oberen Flur kniete er sich vor Miyuki hin und wischte ihre Tränen weg, mit einem lächelnden Gesicht.
"Keine Sorge, Miyuki. Du kennst Vater doch, er ist ein Jonin. Er lässt sich niemals so leicht schlagen."
Dann nahm er seine Schwester und versteckte sich mit ihr jin einem Zimmer, welches er dann abschloss.
Der Vater der beiden kämpfte unermüdlich gegen die zwei Feinde.

Aus der Distanz fragte er sie verwundert: "Wer seid ihr? Und was wollt ihr von meiner Familie?!" Kampfbereit stand er vor ihnen.
"Von deiner Familie wollen wir nichts. Wir wollen dich mitnehmen. Ergib dich freiwillig und wir werden deine Kinder nicht verletzen."
"Davon könnt ihr träumen!", er rannte auf die beiden zu und zog sich zwei längere Kunai heraus, mit welchem er die die Gegner anzugreifen versuchte.

'Verdammt, sie sind zu stark', dachte sich der Mann.
"Komm mit uns, Renji", sagte einer der zwei Feinde.
"Diese Stimme.. ich kenne sie.." Renji sprang nach hinten und musterte die beiden Männer. Er erkannte auf den Stirnbändern das Zeichen von Konoha.
"Verdammt, ich weiß, was sie wollen", er rannte auf sie zu und bekämpfte sie. Yoshio hatte sich aus dem Zimmer entfernt, und beobachtete das Kampfgeschehen von oben.

"Vergisst es, ihr bekommt sie nicht!", schrie Renji und kämpfte gegen die beiden an.
Es waren zwei vom Hyuga-Clan und beide schienen Jonin zu sein. Ihr Taijutsu war ziemlich stark und sie trafen lebenswichtige Punkte des Vaters, der anfing Blut aus dem Mund herauszustießen.
Einer der beiden Männer stieg die Treppe hoch und Yoshio griff nach der Hand seiner Schwester und verschwand im Zimmer.

"Y-yoshio, wird Vater jetzt...?", sie weinte und ihre Stimme war sehr leise.
Vor lauter Tränen hat Yoshio nicht mehr gesprochen. Miyuki sah ihren Bruder an, der das Fenster öffnete und nach unten sah. "Verdammt.. von hier können wir nicht herunter."
Dann hörte er Schläge an der Tür und versteckte sich mit Miyuki hinter einem Schrank.
"Sei ganz leise, Miyu-chan.." sagte er ruhig, jedoch sah seine kleine Schwester, wie er weinte.

Der Hyuga schlug Renji zu Boden und kippte durch das Gekämpfe die Regale herunter, auch die Kerze und direkt entzündete sich das Holz des Hauses, riesige Flammen stiegen auf.
"V-verdammt.. sie sind noch oben.. aber ich kann ihnen nicht helfen.."
Doch Renji stand auf und schlug mit voller Kraft in ihm, das Kunai in seiner Hand bohrte sich direkt durch sein Herz und der Hyuga fiel hin.

"Nur noch einer.." Er sah die Treppe hoch und die aufsteigenden Flammen. Mit langsamen Schritten stieg er mühsam hinauf.
Doch Renji fiel hin. Schon spürte er die Wärme des Feuers, die sich weiter ausbreitete.
"So darf es nicht enden.."
Der Schmerz des Feuers zeigte sich an seinen Füßen. Er kniff sich seine Zähne zusammen und rannte nach oben.

Renji sah bereits, wie die Tür aufgeschlagen wurde und der andere Hyuga bereits auf seinen Sohn einschlug. Er hörte die Schreie seiner Tochter und fühlte den Schmerz in seiner Brust.
Mit dem Kunai in der Hand lief er mit verbrannten Füßen zu dem Mann und fing an ihn anzugreifen, dieser konnte jedoch seine Schläge abwehren.
Der Boden fühlte sich heiß an und an einigen Stellen sah man schon die Verkohlung des Holzes, dadurch wurde dieser locker.

"Miyuki! Yoshio! Ihr beide müsst verschwinden, schnell haut ab!", Tränen stiegen in den Augen des Vaters auf und der Hyuga nahm sein Kunai, welches er auf den Boden fallen ließ und stieß es ihm durch die Brust.
Blut spritzte auf die Gesichter der Kinder.
"Vater!!!", schluchzte das Mädchen. Yoshio rannte hasserfüllt auf den Mann zu und wurde weggestoßen. "Niisan! Bitte lass mich nicht alleine!", sie sah in die Augen des Mannes und erkannte diese großen, weißen Augen, die voller Hass waren.

"Miyuki! Spring aus dem Fenster! Spring einfach raus, auf den Baum!"
"I-ich.. kann nicht...!" Sie sah die Flammen, die sich um sie herum bildeten und bekam schwere Verbrennungen ab. Vor Schmerzen schrie sie laut auf, und fiel hin.
"Miyuki!!", schrie Yoshio und griff von hinten den Mann an.
Sein Gesicht war bereits entstellt durch die vielen Verbrennungen.

"Spring! Und lauf weg! Vater und ich.. wir werden immer bei dir sein", lächelte er.
"Niisan!", weinte sie. "Und jetzt spring!!"
Miyuki sprang in letzter Sekunde heraus und fühlte ihre schmerzenden Knochen. Das Haus brach in sich zusammen und Miyuki rannte weg, so viel sie noch konnte, bis sie schließlich vor Erschöpfung auf den Boden fiel.

~ Ende Miyukis Traum ~

Sie erwachte verschwitzt und lag auf dem Boden einer grünen Wiese, direkt vor der Höhle, wo sie und Neji gefangen waren. Sie sah in das schlafende Gesicht des Jungen und alle Erinnerungen kamen ihr hoch.

Hindernisse (NejixRPC)Where stories live. Discover now