Hindernisse (NejixRPC)

Der schlimmste Schmerz?

Sie rannte die Treppen hinunter, fast heruntergefallen, während sie ihre Hose zu knöpfte und gleichzeitig nach einer Bürste griff, um ihre Haare zu ordnen. In der Küche angekommen biss sie in einen Apfel und streckte ihre Hand zu den Schuhen, die vor der Haustür in einem Schrank verstaut waren.

Mit einem Apfel in ihrem Mund und halbwegs zugebundenen Schuhen, rannte sie aus dem Haus in Richtung des Trainingsplatzes. Miyuki hatte sich verspätet.

'Neji, du Doofkopf!', war ihr einziger Gedanke.
'Warum hast du mich gestern nicht aufgeweckt, als du aus meinem Haus geschlichen bist..!'

Sie erreichte den Trainingsplatz und ließ sich keuchend nieder. Die zwei grünen Bestien (ihr wisst schon) kamen rennend auf sie zu.
"Morgensport, ha?!", Guy grinste sie energiegeladen an.
"Eh.. na-natürlich, Sensei." Ihr Blick wanderte um den Trainingsplatz herum.
Er fehlte.

"W-wo ist..?", sie stand auf, als sie ihre Frage beenden wollte, wurde jedoch von Lee unterbrochen: "Du meinst Neji?", er lächelte sie an, "der hat sich heute frei genommen."
"Geht es ihm nicht.. gut?", sie fragte besorgnisvoll.

Sie fühlte die Hand ihres Senseis auf ihrer Schulter und zeigte gleichzeitig seinen Daumen hoch: "Ich wette er erholt sich schnell. Aber jetzt fangen wir mit dem Training an!"
Mit einem Lächeln ließ sie sich ein.

Neji lag zwischenzeitlich in seinem Bett. Er hörte ein lautes Dröhnen, und zerkauert hielt er sich seinen schmerzvollen Kopf fest, auch wenn er wusste, dass es still war und niemand im Haus war, der einen solchen Lärm verursachen würde.

'Verdammt, Hiashi..!" Er knirschte seine Zähne vor den unerträglichen Kopfschmerzen, die sich mit jeder Minute weiter ausbreiteten.
Schlagartig fielen ihm die Tabletten ein, die sicherlich noch unten im Essbereich lagen.

Mit großer Mühe stand Neji auf und versuchte einen geraden Gang zu haben, jedoch fiel er oft hin. Er konnte sich nicht konzentrieren, und seine Nerven spielten verrückt.

Sein Adrenalin stieg an und er spürte wie sich das Klopfen seines Herzens beschleunigte. Es war als würde man Metallplaten direkt auf seinen Schädel werfen, und seine vollen Venen würden platzen, bis er kein Blut mehr hätte.

Vor seinen Augen sah er schwarze Flecken, einige Bereiche waren voll vom Schwarz bedeckt, und sein insgesamtes Blickfeld war sehr eingeschränkt. Er erkannte wenige Stellen, und diese waren zudem noch sehr verschwommen.

Er wusste, er hatte sein Zimmer bereits verlassen, jedoch hatte er nun seine Orientierung verloren. Er wusste weder wo er war, noch konnte er sich auf sein Tastgefühl konzentrieren, so dass er lediglich nur weiter lief.

'Irgendwo.. muss die Treppe sein..', dachte er sich nun. Mit langsamen Schritten ging er weiter. Da er nicht auf Hindernisse stieß, folgte er dem weiteren Weg.

Doch er ging einen Schritt zu weit und fühlte wie sich sein Gleichgewicht erneut auflöste. 'N-nein.. nicht hier.. nicht jetzt..!', es war ein angsteinflösender Gedanke, denn er wusste, was folgte: die Treppe.

Unsanft fiel er die lange Treppe von Stufe zu Stufe hinab. Er spürte den Schmerz, der sich in seinem gesamten Körper breit machte und bis in seine Knochen eindrang.

Er versuchte sich mit seiner Hand irgendwo festzuhalten, es war egal wo.
Hauptsache, er fiel nicht mehr hinunter.
Doch bevor er sich retten konnte, landete er schon unten.

Er hatte seinen Kopf auf einer der Stufen aufgeschlagen und der Schmerz intensivierte sich. Es war beinahe der schlimmste Schmerz, den Neji je gespürt hatte.

Und er fühlte bereits die warmen Tropfen, die von seinem Kopf aus herunter liefen, bis hin zu seinem Mund, wo er den metallischen Geschmack schmeckte.
Es war Blut, und zwar eine Menge.

Er lag am Boden, kraulte sich zusammen und streckte dann eine Hand nach vorne aus. Er zog sich mit Hilfe seiner starken Muskeln nach vorne, dabei war jedoch auch ein Kräftepaket wie Neji irgendwann vollkommen erschöpft.

Er hatte fast die Hoffnung aufgegeben, doch er zog sich weiter. Sein Blickfeld wurde immer schlechter bis es ganz serschwärzte.
Schmerzverzogen ballte er seine Hand in Fäusten und stützte sich am Boden.

Mit zitternden Beinen schaffte er es noch sich an eine Wand zu lehnen, auf die er zufällig fiel
Dann rückte er schließlich hinunter auf den Boden, er merkte, wie seine Kräfte schwindeten.
Schwer atmend saß er auf dem Boden und bevor sein Bewusstsein verschwunden war, hörte er einen lauten Schrei.