Kaleo - Way down we go
Sam.
Vielleicht sollte ich das erklären.
Sam war ein Mensch.
Ja, ein Mensch, der nicht versuchte mich umzubringen.
Die Jäger hatten in den letzten Jahren viele Unterstützer gesammelt. Es waren nun hunderttausende, die versuchten sich gegen uns zu behaupten.
Doch auch wir hatten Unterstützer gesammelt. Wir haben unser Geheimnis vielen Menschen anvertraut, und manche hatten sich uns angeschlossen. Manche Jäger waren auch zu uns übergelaufen, und wir hatten sogar Spione unter den Reihen der Jäger.
Sam war jemand, der uns unterstützte. Ich hatte ihn vor etwa einem Jahr hier in Manchester kennengelernt, als ich frisch von Liverpool hierher gezogen war. Er hatte das von uns durch ein paar sehr gute Freunde mitbekommen, doch es erst richtig geglaubt, als er mich zum ersten Mal in Action gesehen hatte.
Ich musste ihn damals retten, denn ein paar Jäger hatten ihn angegriffen, weil er eben ein Freund von Unterstützern von uns war.
Er hing damals nur in Boxershorts von einem Balkon, und ich musste ihn befreien. Seitdem verbot er mir auch nur ein Wort darüber zu verlieren, da es für ihn ziemlich peinlich gewesen war.Ich sollte vielleicht auch erwähnen, das der braune Lockenkopf ein Entwickler war, und wegen einer "so innovativen" Erfindung schon mit zwanzig ziemlich viel Geld verdient hatte. Ehrlich gesagt verstand ich immer noch nicht was diese Erfindung war, obwohl er schon oft versucht hatte, es mir zu erklären. Seit ein paar Monaten unterstütze er mich immer wieder mit etwas Geld, wenn es mal wieder etwas brenzlig wurde, sodass ich nicht auf der Straße leben musste, wofür ich ihm sehr dankbar war.
"Also? Was machst du hier?"
"Ähm ... Ich wollte dich besuchen."
Ich schmunzelte, verdrehte aber trotzdem die Augen. "Kannst du mich nicht einen Tag mal in Ruhe lassen?"
Sam schnaufte, während er die Beanie auf seinem Kopf zurecht rückte. "Ne, ganz bestimmt nicht. Ohne mich wärst du schon längst an Einsamkeit gestorben." Ich musste lächeln.
"Das denkst aber auch nur du."
Ich schüttelte den Kopf und ging los, ich hatte keine Lust auf diese Kälte hier draußen.
×××
Wir waren bei meiner Wohnung angekommen, und ich hängte unsere beiden Jacken an einen Kleiderhaken neben der Eingangstür.
Ich hatte die Wohnung nicht gerade gemütlich eingerichtet, außerdem war sie ziemlich klein. Gegenüber der Eingangstür war eine kleine offene Küche, daneben ein Holztisch mit Platz für nur zwei Personen - ich bekam nicht gerade oft viel Besuch - in der Mitte des Raums war ein zerschlissenes, grünes Sofa, und darüber hing ein altes Familienbild von mir, meiner Mum und meinem Dad.
Wie glücklich wir damals noch aussahen.
Neben dem Sofa waren zwei Türen, und die linke schloss ich nun auf, denn sie war immer verschlossen, wenn ich nicht da war.
Es war der größte Raum der Wohnung. In der einen Ecke war ein Eckschreibtisch, mit einem Laptop und ziemlich vielen Unterlagen.
Über dem Tisch war nochmal eines der wenigen persönlichen Dingen in der Wohnung:
Ein Bild von mir, Phina, Mike, Lilly, Mika und Jake. Wir saßen zusammen auf dem Sofa in der Lagerhalle.
Jake und ich saßen nebeneinander und sahen uns verliebt in die Augen.Schnell wand ich meinen Blick davon ab. Es riss schmerzhafte Wunden auf, die ich mit aller Mühe versuchte zu flicken.
An zwei Wänden des Raums waren Tische und Regale aufgebaut, auf denen ein paar Pistolen - die ich aber nicht so gerne benutzte - Messer, Dolche und vieles mehr lagen. Dann auch noch Schuss- und Stichsichere Westen, Gurte um Messer zu befestigen und Sportkleidung. Neben diesen Ansammlungen war ein Laufband und ein Boxsack. An dem Boxsack war ein Bild von Theodor gepinnt. An ihm konnte ich meine Wut immer am Besten auslassen.
Sam lachte immer darüber.
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Aeternitas
FantasyErster Band: Electus 》Zweiter Band: Aeternitas《 Pausiert ~Ich vermisse dich. So. Unendlich.~ Zwei Jahre sind vergangen, seit Leilani fortgegangen ist. Um die wichtigsten Menschen in ihrem Leben zu schützen, musste sie ihr altes Leben hinter sich las...