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Post Malone - Better Now

Nach dem Gespräch mit Jake war ich so verwirrt dass ich mich irgendwie von unserem Gespräch ablenken musste. Also machte ich mich auf die Suche nach Phina, vielleicht würde ich ja irgendetwas Neues über die ganze Theodor-Lucien-Sache erfahren. Ich traf Sie nach ein paar Minuten herumirren in einem Konferenz Zimmer im Erdgeschoss. Sie saß dort mit den Anderen, also Mike, Lilly, Mika und überraschenderweise auch Jake, der wohl sofort nach unserem Gespräch hierher gekommen war. Ich sah ihn nicht länger an. Mein Blick glitt weiter zu Leuten, die ich bei unserem Flug hierher kennengelernt hatte. Christian, Christal, Ellen und... Ich musste bei einer unscheinbaren braunhaarigen Frau kurz überlegen. Wie hieß sie noch gleich? Lana? Luna? Nein, es war Lea. Oder?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als mich Phina begrüßte, und anfing zu reden:

"Gut, dass du auch hier bist Lani, sonst hätte ich dich holen müssen. Lola, wiederholen Sie nochmal was Sie mir gerade eben schon gesagt haben."

Die unscheinbare Braunhaarige stand auf.
War wohl doch nicht Lea gewesen.

"Einer unserer Mitarbeiter teilte mir gerade mit, dass Theodors rechte Hand nicht weit von hier gesichtet wurde." Urplötzlich hatte Sie eine Fernbedienung in der Hand, schaltete einen Beamer ein und projizierte einen muskulös gebauten, blonden Mann in seinen Dreißigern auf die weiße Wand. Während Sie weiterredete, wechselten die Bilder nach ein paar Sekunden.

"Samuel McLeod arbeitet schon seit dem Anfang mit Theodor zusammen. Sie kennen sich nun schon seit sieben Jahren, vor etwa einem Jahr wurde er von Theodor zu seiner rechten Hand befördert. Wenn wir es schaffen ihn zu fassen, können wir vielleicht mehr darüber herausfinden, was Theodor hier vorhat, mehr als nur sein Vorhaben, die Insel zu zerstören."

Sie schaute erwartungsvoll in die Runde. Ich erhob zuerst die Stimme.

"Also reden wir hier von einer Gefangenschaft?" Meine Stimme war missbilligend.

Ich mochte es nicht, jemanden gefangen zu halten, ihn sogar zu foltern. Das könnte wohl daran liegen, dass ich selber einmal aufs Übelste gefoltert, besser gesagt verbrannt wurde.

"Hast du ein Problem damit?" Christal schaute mich herablassend an, ich verdrehte leicht die Augen, antwortete aber nicht. Was hatte sie eigentlich gegen mich?

Mika redete weiter. "Wir gehen sofort los. Natürlich nicht alle. Ich würde sagen, Lani, Phina und Jake gehen, während wir etwas mehr über Theodor und Lucien herausfinden. Ist das für alle okay?"

Wir gaben unsere Zustimmung, und danach trat ich wieder auf den Gang, wo mich schon Sam erwartete. 

"Ich darf wohl auch nicht mit?" Sam sah mich leicht enttäuscht an.

Ich seufzte.

"Sam... Das ist wirklich gefährlich. Ich denke nicht, dass Theodor einen Mann als seine rechte Hand einstellt, der sich nicht selbst verteidigen kann." Es war nicht so, dass Sam ein schlechter Kämpfer war - auf keinen Fall - aber eben nicht herausragend gut. Er war eher wegen seines Gehirns ein wichtiger Teil unseres Teams.

"Das heißt dann wohl nein."

Ich trat einen Schritt auf ihn zu. "Sam, du bist mir wirklich wichtig und ich will nicht dass dir etwas passiert." Währenddessen trat ich auf ihn zu und umarmte ihn. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Pulli - selbst bei 30 Grad Celsius trug er einen Hoodie - und murmelte. "Du hast doch sogar vor Spinnen Angst." Das war auf keinen Fall eine Beleidigung, sondern eher ein Running-Gag bei uns. Ich musste ihn schon ein paar Mal vor Spinnen retten, während er sich immer auf seinem Bett, einem Schreibtisch, oder gar einem Fensterbrett am anderen Ende des Raumes in Sicherheit gebracht hatte. Seitdem zog ich ihn immer wieder damit auf.

Ich löste mich langsam von ihm und er antwortete: "Ich glaube ich hätte nicht so viel Angst vor Spinnen, wenn sie acht winzig kleine Flip-Flops an hätten."

Wir mussten lachen, doch mein Gesicht wurde wieder ernst, als auch seins wieder neutral wurde.

"Pass auf dich auf, okay?" Ich nickte und ging dann zur Haustür, wo ich Phina erblickte, die gerade einen Kuss von Christian auf ihren Scheitel bekam. 

Danach machten wir uns schon auf den Weg zu den Autos.

×××

Wir waren an einer kleinen Gasse angekommen.

"Samuel soll sich hier in der Nähe aufhalten. Er hat sich mit ein paar Freunden getroffen." Phina packte ihr Handy weg, von dem sie alle wichtigen Informationen von Lola geschickt bekommen hatte.  

Mika schnaubte. "Warum müssen wir immer in solchen scheiß Gassen kämpfen? Ich bekomme hier noch Platzangst."

Nachdem wir etwa zehn Minuten herumirrten, kamen mir die Gassen schon wie ein Labyrinth vor.

Nach weiteren zehn Minuten trafen wir ihn endlich. Er stand neben ein paar Mülltonnen mitten auf dem Weg, mit dem Rücken zu uns. Er telefonierte, somit hatten wir die Möglichkeit, ihn zu überraschen. Zuerst konzentrierte sich Mika, und beschwor tote Ratten herauf, indem sie die dazugehörigen Seelen wieder in ihre Körper tote Körper zog.
Nach Mikas Anweisungen trippelten sie auf Samuel zu. Zwei von den Vier Ratten waren schon halb verfault, eine hatte ein schwarzes Loch an der Seite, doch erst nach dem zweiten Blick erkannte ich, das es ein Haufen von Fliegen war. Die letzte sah zum Glück noch recht okay aus - für eine tote Ratte -, sonst hätte ich mich wohl erbrechen müssen.

Die Ratten schlängelten sich um die Beine von Samuel McLeod, und verbissen sich leicht in seine Schuhe. Leicht irritiert schaute er nach unten und bekam einen kleinen Schreikrampf, als er die Ratten sah. Er schüttelte die Ratten ab und trat sogar auf eine Ratte, die aber halb zermatscht wieder aufstand und wieder auf ihn zuging. 

"Tut mir leid Conners, ich muss auflegen."
Er hatte einen gehetzten Unterton in seiner Stimme, und steckte sein Handy in die Hosentasche seines Anzugs.

Die Ratten lenkten ihn soweit ab, sodass ich mich von hinten an ihn heranschleichen konnte, und ihm eine Hand auf den Mund legen konnte.

Ich war heute allerdings nicht ganz bei der Sache.
Ich war abgelenkt, von Gedanken, von Jake, von der ganzen Situation.
Ich war so verwirrt.
Er hasste mich. Dafür das ich ihn verlassen hatte.
Doch er hatte trotzdem gesagt das er mich noch liebte.
Doch es gab kein Zurück mehr. Ich hatte eigenhändig die Schnüre zerschnitten, die uns verbunden haben.
Und dann traf mich auch noch kurz der Blick aus seinen meerblauen Augen mit den grünen, kleinen Sprenkeln in ihnen - die Sprenkel meiner Augenfarbe - und es war um mich geschehen.

Denn normalerweise hätte ich die Faust kommen sehen.
Normalerweise währe ich danach nicht gleich zu Boden gegangen, und hätte auch das Bein gesehen, dass mich nun so heftig in den Bauch kickte, dass ich das Gefühl hatte, ich würde gleich meine ganzen Eingeweide auskotzen müssen.

Und normalerweise hätte ich mich auch nicht von Jake retten lassen müssen, bevor ich ohnmächtig wurde.

○ ○ ○

Bin aus dem Urlaub zurück, deshalb ein neues Kapitel😉

Ich sag euch, so eine Horror-Reise😑
Unser Flug hatte erstmal 2 Stunden Verspätung, und dann ist unser Gepäck bis jetzt noch nicht angekommen🙄

Naja, ich hoffe ihr hattet (habt) schöne Ferien!
Bei mir geht's Montag wieder los mit Schule🙄

Becks🍕

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