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Little Mix - Salute

Ich wachte in einem mir unbekanntem Bett auf. Zuerst bekam ich Panik und setzte mich schnell in meinem Bett auf, doch dann viel mein Blick auf Sam, der neben mir auf einem Sessel schlief, und ich ließ mich erleichtert wieder in mein Kissen fallen.
Ich schaute mich in dem Zimmer um.
An der Wand waren Schränke und Theken, vollkommen in weiß, mit einem Waschbecken und darüber gleich ein Fenster, das auf den Garten der Villa zeigte.

Es roch nach Desinfektionsmittel und neben mir waren unbesetzte Betten mit der gleichen weißen Bettwäsche wie auf meinem Bett.

Ich stöhnte und rieb mir mit den Händen über mein Gesicht.

Krankenzimmer.
Ich hasste Krankenzimmer.

Besser gesagt hasste ich das Gefühl schwach zu sein, und Krankenzimmer und Krankenhäuser gaben einem immer wieder dieses Gefühl.

Wenigstens hatten sie mich nicht in ein Krankenhaus geschleppt.

"Ach, du bist wach!" Sam riss mich aus meinen Gedanken, und ich senkte meine Hände von meinem Gesicht.

"Wie lang war ich ohnmächtig?"
Sam antwortete mir erst, nachdem er lautstark gähnen musste.

"Nur ein paar Stunden. Du warst ziemlich ausgeknockt! Mika sagt, du musstest dich einfach auch mal ausruhen. Massiver Schlafmangel, sagte sie nur."

Er zog die Augenbrauen hoch und ich sprang aus dem Bett.
Zu spät bemerkte ich das ich ein Nachthemd anhatte, das sicher nicht mir gehörte.

Ich schnappte mir schnell einen Kleiderhaufen, der am Fuß des Bettes lag, und nach meinen Klamotten aussah.

Aus dem Bad, in das ich verschwand, rief ich:
"Wo sind die Anderen? Und wo ist McLeod?"

"Sie sind im Keller. Ich glaube, sie wollten auf dich warten, bis sie anfangen die Informationen aus ihm heraus zu quetschen."

Schnell zog ich mich um, verließ das Krankenzimmer, und stieg eine kleine, knarrende Holztreppe zum Keller hinunter, wo mich schon alle erwarteten.

×××

Im Keller war es recht kühl, Spinnweben klebten an den Wänden und die wenigen Möbel waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Hier unten war schon lange niemand mehr gewesen. 

Vor mir stand ein Stuhl, auf den Mc Leod gefesselt wurde. Seine Hände und Knöchel waren mit Handschellen fixiert, die ihrerseits mit dicken Seilen an den Stuhl befestigt waren. Als ich genauer auf die Stuhlbeine sah, erkannte ich, das sie im Boden versunken waren. Mikes Werk. Um ihn herum standen ein paar der Anderen, also Phina, Mike, Jake und Christal.

Phina trat zu mir, während Mike mir nur ein Lächeln zuwarf, und Jake und Christal ganz in einem Gespräch vertieft zu sein schienen, und mich gar nicht beachteten. Wie nett.

"Geht's dir besser?" fragte sie mich, "Ja, klar. Danke der Nachfrage." Ich lächelte sie an, bis Mc Leod sich meldete: "Okay Leute, könnt ihr vielleicht mal anfangen, mit dem was ihr mit mir vorhabt, weil langsam wird's mir hier wirklich zu langweilig." Er verdrehte seine Augen.

"Warum habt ihr ihm eigentlich nichts um den Mund gebunden?" Fragte ich genervt in die Runde, doch niemand antwortete mir. Stattdessen trat Mike vor, und stellte sich vor Mc Leod.

"Also. Willst du uns irgendwas sagen?  Zufällig etwas über Theodor, oder seine Pläne?"

Samuel Mc Leod lachte nur kurz und sagte: "Oh, natürlich gibt es da etwas." Doch sofort wusste ich, das es nichts war, was wir wissen wollten. Sein Tonfall klang schon fast so sarkastisch wie meiner.

"Leck mich am Arsch." 

Mike seufzte. "Hm. Wenn du uns nichts erzählen möchtest, dann bräuchtest du doch deinen Mund nicht, nicht wahr. Ist dann ja völlig unnütz."

Und somit beugte er sich zu Mc Leod vor und legte eine Hand auf seinen Mund. Ein ratschendes Geräusch erklang und nach wenigen Sekunden nahm er die Hand wieder von seinem Mund herunter. Zum Vorschein kam kein Mund mehr, sondern einfach nur verzogene Haut.
Über seinen Mund war Haut gewachsen.
Panisch brummte Mc Leod vor sich hin. Seine Augen waren weit aufgerissen, und auf seinem Gesicht und seinem Hals verteilten sich rote Flecken.

"Willst du uns jetzt etwas sagen?" Mike ließ seine Stimme so klingen, als ob er zu einem kleinen Kind sprach. McLeods Blick richtete sich auf ihn, und kurz konnte ich wieder den eisernen Ausdruck in seinen Augen erkennen. Bevor Samuel Mc Leod mit dem Kopf schütteln konnte, wusste ich schon, das er wieder nichts sagen würde.

"Hm..." Mike machte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. "Warscheinlich bist du gerade ziemlich wütend auf uns, nicht wahr? Warscheinlich hast du keine Lust, unsere Visagen" er fuchtelte sich mit der Hand vor seinem Gesicht rum, "weiter anzusehen. Naja, da wir nicht vorhaben wegzugehen, brauchst du deine Augen wohl nicht mehr." Somit legte er seine Hände auf die Augen von Samuel - es entstand wieder ein zischendes Geräusch - und nachdem Mike seine Hände wieder von Mc Leods Augen nahm, waren auch sie mit einer frischen Hautschicht überzogen.

Von Panik ergriffen, bewegte Samuel nun seinen Kopf hin und her und schrie, so gut es durch seinen geschlossenen Mund auch ging.

"Und? Hast du jetzt Lust, uns etwas zu sagen?" Wieder schüttelte Mc Leod seinen Kopf, doch langsam schon nicht mehr so überzeugt.

Mike seufzte. "Da sich deine Meinung fürs erste wohl nicht ändern wird, habe ich ehrlich gesagt keine Lust, noch hundert mal nachzufragen, da du uns sowieso nicht zuhören wirst. Gut, dann brauchst du die hier wohl auch nicht mehr." Und somit legte Sam seine Hände ein letztes Mal auf Mc Leods Kopf - nun auf seine Ohren. Und nach ein paar Sekunden waren auch sie komplett verschlossen.

×××

Nach zwei Stunden, die wir größtenteils mit Chillen verbracht hatten, machten wir uns wieder auf in den Keller.
Unten erwartete uns Samuel, und sein Anblick erschreckte mich. Nicht wie noch vor zwei Stunden, saß er mit durchgestrecktem Rücken und hoch erhobenen Kopf da, sondern mit einem Buckel und hängendem Kopf. Da er offensichtlich nicht hören konnte das wir ihn wieder besuchten, legte ihm Mike die Hände auf die Ohren, und machte seinen Zauber rückgängig.

"Willst du uns jetzt etwas mitteilen?"

Nach kurzem Zögern nickte Samuel, und somit entfernte Mike zufrieden die Haut von seinen Augen und seinem Mund.

Samuel keuchte auf, machte kurz eine kleine Mundgymnastik und sprach dann:
"Könnte ich bitte ... ein Glas Wasser haben?"

Christal neben mir lachte gehässig auf. "Bitte? Sei froh das wir dich nicht hier unten vermodern lassen."

Darauf sagte niemand etwas, bis ich die Stimme erhob: "Okay, Mc Leod, wir wollen alles wissen. Wie hat Theodor vor, die Insel zu zerstören? Und wann? Und was will er machen, falls er sie zerstört bekommt?"

Mc Leod atmete einmal tief ein, und aus.

"In der Mitte der Insel, unter der Erde, hielt Abadin seinen Sohn Lucien für ein Jahrhundert fest, nachdem er von seinen Eltern angehauen war.
Abadin war so wütend, das er Luciens Lebenskraft an Hawaii band. Das war dann der Grund für dieses ganze 'Wenn Hawaii untergeht, geht Lucien auch unter'-Zeugs. Zwar breitete sich Luciens Kraft auf ganz Hawaii aus, doch der Kern seiner Kraft entwickelte sich in dieser Höhle in einem Stein. Wenn man diesen Stein zerstört, zerstört man Luciens Kraft und überträgt sie auf sich selber. Wann er es vorhat? Keine Ahnung. Und was er danach machen will? Auch keinen Schimmer."

Ich wusste nicht ob er mit seinen letzten zwei Aussagen log oder nicht, aber wenigstens hatten wir jetzt etwas mit Theodors Vorhaben anzufangen.

○ ○ ○

Hey Leute, hier melde ich mich mal wieder.
Es tut mir wirklich leid das ich immer so unregelmäßig ubdate, aber egal wie viel ich mir vornehme zu schreiben, am Ende schaffe ich es einfach nicht.
Ich hoffe euch hat das Kapitel trotzde gefallen.

Das Kapitel ist übrigens von der Serie "Grimm" inspiriert.

Becks🍕

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