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Es roch herrlich.

Nao war mehr als glücklich darüber, endlich zu Hause zu sein und zog sich schnell aus, um in der Küche seine Mutter zu finden.
Es war nicht ungewöhnlich, dass sie kochte. Doch dazu war es Naos Leibgericht - Auflauf. Was gab es schon besseres?

"Schatz, wie war dein erster Tag?", summte sie glücklich, als sie Nao bemerkte. Gerade war sie dabei, die Schale aus dem Ofen zu holen.
Das Wasser sammelte sich in Naos Mund, während er seine Mutter als Antwort einfach anlächelte.

"Das freut mich." Sie lächelte sanft zurück und stellte den Auflauf auf den Tisch, wo ein Teller und Glas schon auf ihn warteten.
"Iss nicht gleich alles, ich habe die Tage Arbeit bei einer Frau gefunden, welche dringend Putzhilfen sucht. Das muss für die nächsten drei Tage reichen, ja?"

Nao nickte eifrig, todernster Blick, während er sich etwas auf den Teller schaufelte. Die Kochkünste seiner Mutter übertrafen für ihn selbst das Alpha-Haus.

Seine Mutter strich ihm sanft durchs Haar. Immer wieder. Glücklich, liebend, warm.
Nao fühlte sich wohl. Irgendwie. Mehr als das. Geborgenheit erfüllte ihn, wann immer er bei seiner Familie war.
Anderen Menschen vertraute er erst gar nicht oder nur kaum. Er kannte aber auch kaum jemanden außer seiner Eltern.

Ein neuer Tag

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Ein neuer Tag. Ein neuer Morgen.
Nao hatte keine Ahnung, wie er es dieses mal schaffen sollte, den Alpha zu wecken - doch würde er nie darüber hinweg kommen, wie er immer noch schlimmer bei einem schlafenden Alpha zitterte, als bei einem wachen. Er fühlte sich erbärmlich.

Nachdem er nun beide Vorhänge aufgerissen hatte, war er nun nur noch ängstlicher. Diesmal wachte der Alpha nämlich, selbst nach Sekunden der Warterei, nicht auf. Nao wurde verrückt von dem sanften Schnarchen, welches sich für ihn eher anhörte, wie ein schlafender Drache, welchen man auf keinen Fall wecken sollte.
Nao war ziemlich zufrieden mit diesem Gedanken - doch war es sein Job, den Alpha zu wecken.

Er seufzte einmal auf, ehe er meditierend tief durchatmete, um sich im Raum nach etwas umzusehen, mit dem er ihn wecken könnte.

Das Handy des Alphas lag auf dem Nachttisch. Und ein Stift.

Nao entschied sich für den Stift und stupfte den Alpha durch die Decke an der Schulter damit an. Einmal. Zweimal. Dreimal.

Viermal.
Bitte, verdammt.

Fünfmal.
Wach auf!

Er schloss entmutigt die Augen und ließ die Hände sinken. Am liebsten hätte er losgheult.

Nao schüttelte den Kopf. Er war groß. Er war erwachsen. Er konnte das schaffen. Er legte den Stift ab und sah seine Hände an.

Er konnte es schaffen. Wie gestern.
Langsam streckte er die zitternde Hand nach seiner Schulter aus.

"Guten Morgen, Nao."

Perplex stockte Nao, bewegte sich nicht - bis auf seine Augen, um das Gesicht des Alphas zu erhaschen.
Eine Sekunde.
Zwei Sekunen.

Speak for me (boyxboy; omegaverse)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt