Der nächste Tag war stressig für alle.
Bedienstete liefen im völligen Chaos umher und bereiteten alles für den Abend vor, welcher viel schneller kam, als Cade realisieren konnte.
Schon saß er in seinem Zimmer, zog den Anzug an, den Nao ihm rausgesucht und ordentlich gefaltet hatte.
Es war angenehm gewesen, neben dem Kleinen zu schlafen. Cade hatte sich irgendwie erfüllt gefühlt. Als wäre das Naos Antwort gewesen. Er mochte die Nähe, die Nao nun immer öfter von sich aus suchte.
Nach langem hin und her vor dem Spiegel war Cade also nun endlich fertig und ging raus, um an Naos Tür zu klopfen, welcher sofort in seiner gewohnten Arbeitskleidung rauskam. Er schenkte Cade ein unsicheres Lächeln und folgte ihm dann nach unten, wo sich schon Gäste in glitzernden Abendkleidern und formalen Anzügen sammelten - allesamt mit einem Glas Champagner in der Hand.
"Cade, ich bin ja so froh dich endlich begrüßen zu können!", rief Sei von weitem dem Alpha zu und steckte ihn ein Glas zwischen die Finger.
Auch Nao schien er nicht vergessen zu haben und musterte ihn mit einem fiesen Grinsen.Cade wollte gerade etwas sagen, um mit Nao wo anders hinzugehen, da packte seine Tante seine Hand und zog ihn durch die Mengen, um die anderen mit ihm zu begrüßen.
Er sah Nao panisch hinterher, wollte ihn nicht alleine lassen, und deutete ihm an ihm zu folgen, doch dann war sein Blickfeld durch das Gewimmel zu eingeschränkt und er musste sich wohl oder übel, den Begrüßungen ergeben.
Nao dagegen war gefangen. Zwischen ihm und der Wand, verdeckte Sei den einzigen Ausweg.
Er kam näher, so nah, dass seine Faust schließlich die Wand neben Naos mit voller Wucht traf.
Der Omega zuckte heftig zusammen und versuchte sich in die Fliesen der Wand zu krallen. Auch wenn es unmöglich war, irgendwo musste er Halt suchen, da seine Beine zitterten wie frisch gemachter Wackelpudding.Sei lehnte sich zu Naos Ohr und schmunzelte. Er liebte es, Nao so fertig zu machen.
"Weißt du, ich habe mitbekommen, dass du gestern Nacht zu Cade ins Zimmer gegangen bist."
Er legte eine Hand an Naos Wange und der Omega wimmerte, begann vor lauter Angst stumm zu weinen.Sei lachte und erhob sich wieder.
"Ich wusste, dass du Cades Spielzeug bist."
Nao schüttelte energisch den Kopf.
Erneut lachte Sei und packte plötzlich Naos Hintern. Der hilflose Omega schreckte heftiger in sich zusammen, versuchte Sei leicht wegzudrücken. Er hatte nicht nur keine Kraft, sondern war mental nicht fähig in so einer Situation irgendetwas zu machen.
Sei packte Nao am Kragen und sah ihn an.
"Na los, rede schon, ich weiß doch, was du bist."Der Alpha wurde eindeutig ungeduldig darüber, dass Nao kein Wort von sich gab.
Langsam lehnte er sich abermals zu seinem Ohr."Cade benutzt dich bestimmt nur, weil du so leicht zu haben bist, hm?"
Er massiert Naos Hintern und Nao brach in ein verstörtes Schluchzen aus."Sei! Was soll das?", fragte plötzlich Cades Mutter, welche eindeutig schon mehr als drei Gläser in so kurzer Zeit hinter sich hatte.
Sei drehte sich und hob unschuldig seine Hände.
"Ich wollte nur ein bisschen Spaß haben. Interessiert doch niemanden."Cades Mutter sah ihn mit gerunzelter Stirn an.
"Lass den Kleinen lieber, er hat schon genug Probleme. Er kann nicht einmal sprechen." Sie schüttelte spöttisch, darüber, dass ihr Sohn Nao wahrscheinlich nur aus Mitleid genommen hatte, den Kopf.
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Speak for me (boyxboy; omegaverse)
RomanceOmegas sind das Spielzeug der höheren Gesellschaft. Mehr als Diener sein oder niedere Arbeiten verrichten können sie nicht. Sie sind wertlos und ersetzbar. Schon als Kind wird ihnen dies eingeredet, sodass sie schnell lernen, ihren Platz zu kennen. ...