.Kapitel 22.

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Es war fast ein Monat vergangen, ein Monat in dem wir nicht das leiseste Anzeichen eines Bloody Angels gesehen hatten, In diesem Monat hatten wir uns gut eingelebt, meine Schwangerschaft war vorangeschritten, ebenso wie Nanas. Rena und mein Bruder hatten sich zwar des Öfteren gefetzt, doch auch bei ihnen lief es gut. Obwohl die meisten jetzt alleine wohnten, trafen wir alle doch immer wieder in Perrys und meiner Villa aufeinander. Liam und Jack schliefen sogar hier in den beiden Gästezimmern. Ich war sogar schon mit Perry im Krankenhaus gewesen, dort hatten wir uns für die Geburt angemeldet, es war ein schönes Krankenhaus und gar nicht so schlimm wie in meinen Vorstellungen. Perry trainierte rund um die Uhr, genauso wie Roman, die beiden trainierten sich im Nahkampf und machten Schießübungen. Eigentlich blieb niemand verschont, mindestens eineinhalb Stunden jeden Tag waren Pflicht für jeden von uns.



,,Chris! Kommst du mit in die Stadt?", ich stand vor der Tür von Chris und Toms Haus, Chris lehnte in Boxershorts am Türrahmen. Verdammt er war echt ein Leckerbissen mit seinen Tattoos, irgendwann würde ein Mädchen einmal richtig Glück haben mit ihm. ,,Ja, aber warum muss ich schon wieder mit?", maulte er und griff bereits nach seinen Schuhen. ,,Weil ich nicht alleine fahren soll und ich deine Gesellschaft beim Einkaufen zu schätzen weiß. Und vergiss die Hose nicht Schätzchen.", ich grinste ihn breit an und wartete an der Tür, während er sich fluchend und in Rekordzeit was anzog. ,,Komm schon Kiki, wir nehmen meinen Wagen.", sagte er als er an mir vorbei ging und ich folgte ihm zu seinem schwarzen Benz und stieg auf der Beifahrerseite ein. Er ließ das Fenster auf seiner Fahrerseite runter und zündete sich eine Zigarette an, wobei er aufpasste, das ich nicht den ganzen Qualm abbekam.




Nicht mal eine viertel Stunde später war der Wagen in der Stadt geparkt und Chris und ich in den Läden. Ich stöberte gerade bei den Kleidern und wollte zu den Babysachen übergehen, als mich jemand anrempelte, überrascht wich ich zurück und schaute die Junge Frau mit großen Augen an, schnell entschuldigte ich mich und wollte mich dann wieder den Klamotten zuwenden, doch die Frau hakte nach ,,Ist bei ihnen auch wirklich alles gut? Sie sind schwanger, habe ich ihnen wehgetan? Es tut mir wirklich leid." Ich lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sie, musterte sie, sie kam mir komisch rüber, sie erinnerte mich an mich selbst, von ihrem Stil her, von ihrer Art. ,,Nein es ist wirklich alles in Ordnung, ich sollte mich nicht so ablenken lassen.", sagte ich zu ihr und lächelte sie freundlich an. Doch etwas an dieser Frau störte mich, ich wusste nur noch nicht was.



,,Ich will sie ja auch gar nicht weiter stören.", sagte die Frau ,,Ich denke ihr Kind wird ein richtig kleiner Engel, wenn ich seine Mutter so ansehe.", sagte sie lächelnd und drehte sich dann um. Ich lächelte erst, dankbar für das Kompliment, doch dann, als sich die dichten blonden Haare meiner Gesprächspartnerin beim laufen kurz bewegten, erhaschte ich ein Blick auf ihren Hals, ich konnte die spitzen eines blutigen Flügels erkennen. Alles in mir gefror zu Eis. Sie war ein Angel! Deswegen hatte mich etwas an ihr gestört, deswegen hatte sie gesagt mein Kind würde ein Engel sein. Sie wollten mein Kind. Ich atmete schwerer, alles in meinem Kopf fing sich an zu drehen, wie sehr wahr ich Gefahr? Warum hatte sie mich nicht angegriffen? Gleichzeitig fiel mir etwas ein, genauso hatte ich früher Lexi kennen gelernt, machten sich diese Arschlöcher etwa über mich lustig?



Schnell machte ich mich auf den Weg zu Herrenabteilung, meine Hand ruhte auf meiner Seite, unter der Jacke trug ich an der Stelle eine Waffe bei mir. Ein Messer steckte in meinem Stiefel. Immer wieder drehte ich mich um, jeder Mensch dessen Hals ich nicht ganz sehen konnte, war ein Feind für mich. Auch die deren Hals ich sehen konnte, vielleicht verdeckten sie ihr Tattoo neuerdings mit Makeup oder so. Endlich erhaschte ich einen Blick auf Chris, ich lief schneller, stolperte, fing mich auf und lief noch schneller. Ich hatte ihn schon fast erreicht. Da blieb ich plötzlich wie angewurzelt stehen, ein älterer Mann unterhielt sich mit Chris, aber es war keine positive Unterhaltung das konnte ich sehen. Erst fielen mir die blutigen Flügel auf seinem Hals auf, dann wanderte mein Blick weiter nach oben und ich erkannte sein Gesicht. Es war Hektor, die rechte Hand des neuen Bloody Angel Anführers. Was machte er ihr? Für so eine kleine Aktion verließ er doch nicht die Festung und den Schutz seiner Männer.



Plötzlich reichte er Chris einen Umschlag und drehte sich dann mit ernster Miene um, ich huschte schnell hinter einen Kleiderständer damit er mich nicht sah, obwohl er ja wissen musste das ich hier war. Langsam entfernte Hektor sich und Chris kam ein paar Schritte in meine Richtung. ,,Weg hier.", raunte er als er an mir vorbei ging. Ich griff nach seiner Hand und ließ mich von ihm aus dem Laden ziehen, den Briefumschlag hielt er zitternd in der Hand, immer wieder schaute er auf die Uhr und fluchte. Er zog mich aus der Menschenmasse raus und in die dreckigen Seitenstraßen der Stadt. Keine Ahnung was er hier wollte, aber er wurde immer schneller und schneller, bis er an einer Bau stelle ankam. Er ließ mich am Rande stehen, schaute auf die Uhr und sprintete zu einer Grube, dann warf er den Brief hinein und hechtete zurück zu mir, ein erneuter Blick auf die Uhr dann zog er mich hinter sich her. Plötzlich gab es einen Knall und Staub stieg aus der Grube auf der Baustelle in Richtung Himmel.



,,Es war eine kleine Bombe!", rief ich fassungslos. Chris zog mich wortlos zurück Richtung Auto, er zündete sich noch eine Zigarette an, um seinen Stress zu mindern und um klarer Denken zu können. Er warf die leere Schachtel Marlboro Gold auf den Boden und trat beim Laufen einmal darauf. ,,Was hat er gesagt, warum hat Hektor dir eine Bombe gegeben?", fragte ich ihn, während ich ihm folgte. Er nahm einen tiefen Zug von seiner Zigarette, dann antwortete er ,,Sie wollten uns zeigen, dass sie uns gefunden haben. Er, er meinte ich hab drei Minuten dann geht das Ding hoch und verletzt unschuldige Menschen. Er meinte einer von uns würde seine Bombe sein, doch wir wissen nicht wehr. Und wenn dann einer hoch geht werden wir alle mitgerissen, nicht nur der Schutt einer Baustelle.", er klang verbittert und riss die Autotür brutal auf. ,,Steig ein Kiki, die Polizei dürfte nicht lange auf sich warten lassen, so eine Bombe ist doch nichts alltägliches hier.", sagte er und och seufzte. Florian hatte Recht, vielleicht hatten wir alle doch ein wenig vergessen, wie es war gejagt zu werden und zu jagen. Die junge, blonde Frau hatte ich ganz vergessen in der Aufregung, bestimmt ein Fehler.

Mein Mann ist ein Killer Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt