.Kapitel 23.

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,,Das darf doch wohl nicht wahr sein!", Perry schlug wütend mit geballter Faust auf den großen Esszimmertisch in unserer weißen Villa, Teller und Gläser die auf dem Tisch standen, erzitterten bei diesem starken Schlag. Seine Augen waren voller Hass, seine Miene vor Wut verzehrt. Würde ich ihn nicht kennen, dann hätte ich wahrscheinlich richtig Angst bekommen, so beunruhigte mich sein Anblick nur. Mein Baby trat leicht in meinem Bauch und ich legte meine Hand auf die Stelle, es schien als wollte es  von mir beruhigt werden, oder es merkte das ich nervös wurde. Perry konnte ziemlich impulsiv werden und der Konflikt mit den Bloody Angels hielt immer noch an, seid gefühlten Ewigkeiten, nicht mehr lang und das Pulverfass würde hochgehen.



Die anderen im Raum schauten ihn betroffen an, dass die Angels jetzt schon in der Stadt Bomben an uns verteilten, schockte sie alle. Und sie schienen überrascht, dass ich diesen Angriff anscheinend unbeschadet überstanden hatte, dabei ahnte keiner was in mir vorging. Chaos, Verzweiflung, gemischt mit einem Gefühl der Taubheit. Roman, Tobi, Florian und Chris saßen bei Perry, die anderen waren draußen auf Posten aufgestellt worden, da Perry darauf bestanden hatte, alles unter Beobachtung zu stellen. Dally hatten sie mir ebenfalls weggenommen, sie drehte draußen ihre Runden, die Nase in den Wind gestreckt, ich wusste sie würde zuverlässig Alarm schlagen, würde jemand fremdes das große Gelände betreten.



,,Kiki?", es klopfte an die Schlafzimmertür. Ich wischte mir den leichten Schweiß aus der Stirn und betrachtete mein Werk, das Schlafzimmer und der Schrank mit den wertvollen Klamotten von Janosch waren fast fertig eingerichtet. Ich lächelte, zufrieden mit meiner Arbeit öffnete ich die Tür. Vor mir stand ein ziemlich fertig aussehender Chris. ,,Was ist?", fragte ich ihn, überrascht das er mich aufsuchte. Er betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter uns, sein Geruch nach Zigaretten umhüllte mich leicht und ich musste unwillkürlich lächeln. Der Geruch erinnerte mich an den von Perry. Chris unterbrach meinen Gedankengang. ,,Kiki, ich muss dir was sagen, du musst mir helfen.", sagte er und spielte nervös mit einer Zigarette in seiner Hand. ,,So schlimm kann es nicht sein. Komm, sag es mir.", ich lächelte ihn zuversichtlich an und holte tief Luft.



,,Die Bombe ist nicht das einzige was Hektor mir gegeben hat Kiki.", er sah mich an und holte noch einmal tief Luft. ,,Er hat mir gesagt dass sie meine kleine Schwester in ihrer Gewalt haben, sie ist gerade einmal vier. Ich habe sie seid fast drei Jahren nicht mehr gesehen, aber ich Liebe sie über alles und sie soll nicht unter dem Leben was ich führe, was ich mir ausgesucht habe, leiden.", er musste ein paar mal tief Luft holen. Seine Augen glänzten leicht. Ich schwieg, zu bestürzt um etwas zu sagen, unwillkürlich legte ich die Hände auf meinem Bauch, um mein ungeborenes zu schützen. Chris sprach weiter, auch wenn es ihm schwer fiel ,,Sie geben sie mir zurück, wenn ich dich ausliefere.", sagte er leise. ,,Sonst bekomm ich sie Stück für Stück wieder.", hauchte er noch leiser. Laut schnappte ich nach Luft, mir wurde schlecht und ich ließ mich aufs Bett fallen.



,,Was sagt Perry dazu?", als ich meine Stimme endlich wiedergefunden hatte und wusste was ich sagen konnte. ,,Ich habe es ihm nicht gesagt, er würde sich niemals auf meinen Plan einlassen. Aber du musst mich verstehen, ich kann meine kleine Schwester nicht enttäuschen. Ich kann es nicht. Aber ich kann verstehen das Perry dich und das Baby schützen will. Deswegen, du musst mir nicht helfen.", er schaute mich an und in seinem Blick lag so viel Vertrauen in mich und so viel Trauer, dass ich nicht anders konnte ,,Was ist dein Plan?", fragte ich ihn. ,,Ich tue so als würde ich dich ausliefern, wir arrangieren ein Treffen mit Hektor und wenn ich meine Schwester habe, hauen wir ab. Mit dir natürlich." Verbissen und Entschlossen schaute er mich an, ich wusste er würde sich davon nicht abhalten lassen.



Ich holte tief Luft dann sprach ich das Notwendige aus ,,Wir müssen Perry bescheid geben, wir können das nicht alleine machen, das wäre noch viel gefährlicher und ich möchte ihn nicht hintergehen Chris.", er schaute mich enttäuscht an und seufzte dann murmelte er ,,Bitte setz dich für mich ein Kiki, ja? Wir müssen das machen, sie ist so unschuldig, sie hat doch nichts getan! Sie geht noch nicht einmal zur Schule.", seine Stimme brach im letzten Satz ab und eine einzige Träne lief ihm über die Wange. Ich schob ihn sanft zur Tür und drückte ihm die Zigarette in die Hand, die ihm gerade runtergefallen war, sie war schon leicht verbogen. ,,Ich kann das klären Chris.", versprach ich ihm und er schenkte mir ein Dankbares, Hoffnungsvolles lächeln, bevor er leise verschwand.



Drei Stunden später lag ich mit dem Kopf auf Perrys, nackter, muskulöser Brust, die sich gleichmäßig hob und senkte. Er zog die Bettdecke höher, um mich damit sie mich bedeckte und ich lächelte ihn an, drückte ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Federleicht, als hätte ich mir diesen Kuss gestohlen. Vor eineinhalb Stunden waren noch richtig die Fetzen geflogen zwischen uns, er wollte nicht, dass ich mich und das Baby in solche Gefahr brachte, er hatte richtig Verzweifelt gewirkt. Aber ich hatte ihn daran erinnert das wir eine Familie waren und die anderen für uns ebenfalls solch ein Risiko eingehen würden. Das hatte ihn irgendwann überzeugt und das Argument, das er da war um auf mich aufzupassen. Wirklich begeistert war er trotzdem nicht, auch der Umstand das Chris es ihm nicht erzählt hatte, machte ihm sichtlich zu schaffen. Er wollte das seine Jungs ihm vertrauten und mit so etwas zu ihm kamen, wenn sie Hilfe brauchten, auch wenn er wusste, das er sehr gereizt reagieren konnte.



Perry hatte sich nach unserer Diskussion schnell wieder beruhigt, spätestens als ich ihm sein Shirt ausgezogen hatte und er mich freudig angegrinst hatte, vergaßen wir beide für eine gewissen Zeit unsere Probleme und unseren Stress. Es gab dann nur noch uns beide, es ging nur um uns und um niemand anderen. Das war die beste Art sich nach einem Streit zu versöhnen, selbst wenn es kein ernster Streit war. Nun lag ich müde und erschöpft auf seiner Brust, die Augen fielen mir schon fast zu, doch das Licht von seinem Handydisplay störte mich, es strahlte Hell ins dunkle Zimmer. Perry schreib mit Roman und klärte ihn auf. Ich konnte mir genau vorstellen wie Roman jetzt im Haus nebenan reagierte, ich wusste das er gerade jetzt nervös mit einem Stift in der Hand da saß und begann den Plan zu organisieren. So wie Perry, der sich Notizen auf seinem Handy machte.



,,Schlaf schön Baby.", hauchte er und drückte mir einen Kuss auf die Stirn, ich war im Halbschlaf und lächelte leicht. Perry legte meinen Kopf vorsichtig ins Kissen und legte sich dann neben mich, er legte einen Arm um mich und zog mich ganz nah an ihn. ,,Ich weiß nicht wie das alles hier ausgehen wird.", murmelte er im Halbschlaf ,,Aber ich weiß das ich dich Liebe und das Baby und ich kann nicht mehr ohne dich." Mir lief eine kleine Träne über die Wange, so sehr rührten mich seine Worte, doch er war schon eingeschlafen und ich tat es ihm nach. Fiel in einen tiefen Schlaf und träumte davon, das alles den Bach runter ging. Das der Plan nicht funktionierte. Das jemand sterben würde.

Mein Mann ist ein Killer Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt