.Kapitel 25.

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Der erste Morgen mit dem kleinen Janosch war fast selber noch ein Traum, der kleine trank gut aus der Flasche und quengelte nicht wirklich viel.
Perry war ausnahmsweise einmal liegen geblieben und wir sprachen über die Geburt und das Leben des kleinen, wie es aussehen sollte und natürlich über die Rettung von Chris kleiner Schwester.

,,Guck mal seine Augen Perry. ", die Augen meines kleinen Sohnes strahlten in einem unglaublich hellen blau, die Haare waren kaum zu erkennen, aber sie waren dunkel wie die seines Vaters.
,,Ich weiß Kiki.", Perry lachte leise ,,Das sagst du mir jetzt schon zum vierten Mal. "
Ich zuckte mit den Schultern.
,,Er ist halt perfekt.", sagte ich leise und wurde fast erdrückt von der Liebe für dieses kleine Wesen, was ich erst seid ein paar Stunden kannte, was mir aber jetzt schon wichtiger erschien als alles andere auf der Welt.
Mein Handy vibrierte, meine Eltern meldeten sich endlich, zusammen mit Perry startete ich einen Video Anruf an Sie, um Ihnen Ihr Enkelkind vorzustellen.


Gegen 11 Uhr klopfte es, weder Perry noch ich hatten das Bett verlassen und bis jetzt hatte uns auch noch niemand gestört.
Selbst Holly lag in ihrem Körbchen neben der Tür und hatte den Kopf auf die Pfoten gestützt, während sie uns aufmerksam beobachtete.
Doch jetzt hob sie den Kopf und sprang auf wie von einer Tarantel gestochen, unruhig lief sie auf und ab.
Reflexartig griff Perry unter das Bett und zog eine Waffe hervor, die er vorsichtigs haltbar neben sich legte.
Böse blickte ich ihn an und deutete auf mein neugeborenes Kind.
Er schaute mich mit einem Blick an, mit dem er sich entschuldigte und sich rechtfertigte, ich hasste diesen Blick.



Die Tür ging auf und ließ keine Zeit mehr übrig für Diskussionen, ein junges Mädchen stand im Türrahmen.
Ihre blonden Haare waren zu einem Zopf gebunden, sie wirkte erschöpft aber zufrieden.
In ihren Händen hielt sie ein Tablett mit einem augenscheinlich gut ausgewogenen Frühstück. Hinter der kleinen stand Nana und hatte die Hände auf die Schultern der kleinen gelegt.
Holly schnüffelte interessiert an dem Mädchen, beruhigt durch die Tatsache das Nana so nah bei der fremden stand.
Doch der Hund blieb wachsam.

,,Ich, ich wollte mich bedanken. ", die kleine mochte nicht älter als 15 oder 16 sein, doch die wirkte sehr selbstbewusst.
,,Wofür denn? Deine Rettung war keine Frage oder Option.", sagte ich und lächelte sie freundlich an, wobei ich wohl richtig annahm, dass es sich hierbei um Chris kleine Schwester handelte, von der Perry mir bereits erzählt hatte. Janosch auf meinem Arm machte ein Bäuerchen was Perry zum Lachen brachte.
,,Nun ja, wegen mir konnte dein Mann nicht bei der Geburt deines Kindes dabei sein.", murmelte sie nun sichtlich verunsichert.
,,Nun ja, wegen uns bist du überhaupt erst in die Situation gekommen, die es verlangt hat dich zu retten. Ich denke sich darüber den Kopf zu zerbrechen wer Schuld ist bringt uns nichts. Ich bin Kiki und das der kleine Janosch, den Rest müsstest du ja kennen. ", ich zwinkerte der kleinen zu und sie lächelte erleichtert.
,,Ich bin Lia."



Nach dem Frühstück was Lia uns gebracht hatte, kümmerte sich Perry um das was halt so anfiel und sprach mit dem Rest der Jungs. Ich saß zusammen mit Nana am Küchentisch, das sitzen fiel mir noch etwas schwer.
Janosch schlief in seiner Wiege im Wohnzimmer seelenruhig, Holly hatte sich vor die Liege gelegt und war von da auch nicht mehr weg zu bekommen.
Der Anblick wie sie sich um meinen Sohn kümmerte, erfüllte mein Herz nur noch mehr mit Liebe.


,,Die kleine macht sich Sorgen. ", Nana umschloss mit ihren schlanken Fingern eine Tasse Kaffee und trank vorsichtig daraus.
,,Wieso das?", ich wunderte mich während ich sprach wie viel Platz mir zwischen Tisch und Stuhl blieb, so ohne riesigen Bauch.
,,Naja, sie weiß nicht wie sie normal weiter machen soll, sie ist jung und sie wusste was ihr Bruder ungefähr macht, aber sie wurde entführt und hat so vieles gesehen Kiki. ", Nana stellte die Tasse auf den Tisch und schaute mich nachdenklich an.
,,Ich weiß doch, ich weiß doch. Ich wäre auch nicht unbedingt dafür sie einfach zurück zu schicken, zu viele Fragen auf die es keine Antworten gibt. Außerdem wissen wir nicht ob Lia wirklich dicht halten kann, überleg einmal was sie uns für einen Schaden anrichten könnte. Vor allem jetzt mit den Bloody Angels, wobei mit denen hat sie ja Erfahrung. ", achselzuckend lehnte ich mich zurück und steckte mir ein Stück Schokolade in den Mund.
,,Ehrlich gesagt hab ich mir da vielleicht schon was überlegt.", Nana fing an zu grinsen.
,,Was ist es denn diesmal? "
,,Nun ja, wenn wir sie integrieren, was man natürlich noch mit Chris besprechen muss, wäre ich dafür sie im Hintergrund einzusetzen, vor allem für Janosch und das kleine Monster hier. ", sie streichelte ihren Bauch.
,,Das klingt gar nicht mal so schlecht. Aber ich werds mir überlegen.", murmelte ich.



Weiter kamen wir nicht denn Roman stürzte aufgeregt in die Küche.
,,Nana, Kiki. Er ist hier!", rief er und riss eine der Schubladen in der Küche auf.
Blitzschnell zog er sich zwei zum Kampf geeignete Klingen heraus und steckte eine an seinen Gürtel und eine in seinen Stiefel.
,,Wer ist da?", rief ich hektisch und suchte nach der Waffe die normalerweise in der Schublade unter dem Herd lag.
Doch da war sie nicht.
,,Hektor ist da. Perry sagt Tobi und Liam und Florian nehmen das Baby und verstecken sich. Hektor will mit euch beiden reden.", sagte er und suchte weiter Waffen zusammen. Nana schlug vor entsetzten die Hände vor den Mund.
,,Aber mein Baby...", protestierte ich doch Roman unterbrach mich direkt.
,,Er ist erst einen Tag alt, Perry hat befohlen das wir ihn weg bekommen von hier und erstmal von euch. Es wird alles gut Kiki, vertrau ihm, es ist besser für deinen Sohn.", seine Stimme blieb ruhig, aber seine Bewegungen blieben hektisch.
,,Okay, aber Nana und Holly gehen mit und die kleine Lia auch. Nana wenn mir was passiert, dann sag meinem Sohn das ich für ihn gestorben bin.", presste ich zwischen zusammen gebissenen Zähnen hervor und marschierte dann trotz Schmerzen zur Treppe, nahm mir eine Lederjacke, eine Schutzweste und eines der größeren Gewehre.


Bevor ich das Haus verließ gab ich Janosch noch einen Kuss, er schreite in Nanas Armen und mir blutete das Herz, doch ich riss mich los und ging zusammen mit Roman raus.
Wir liefen zur Auffahrt des Grundstückes, dort stand Perry schon mit den anderen, alle schwer bewaffnet.
Und vor ihnen, vor ihnen stand er.
Hektor.
In einer schwarzen Jeans, einem schwarzen Rollkragenpulli und einer dicken schwarzen Lederjacke.
Dunkle Maskuline Stiefel, eine schwarze Cap und eine Mattschwarze Pistole in seiner Hand.
Die Flügelspitzen seines Gang Tattoos auf dem Hals schauten noch gerade so unter dem Pulli hervor.
Seine Augen waren kalt, ohne Emotionen und er lächelte als er mich sah.
,,Ahh Kiki. ", er lächelte schaurig als ich mich neben Perry stellte.
,,Hektor, was verschafft uns die Ehre?", fragte Perry gereizt.
,,Nun ja, gestern haben zwei meiner besten Leute ihr Leben wegen euch verloren, das kann doch nicht sein oder? "
,,Was willst du?", Perry's Stimme war kälter wie Eis als er sprach.
,,Vergeltung.", sagte Hektor zog blitzschnell seine Waffe, zielte und schoss.




Es knallte, doch er hatte niemandem getroffen.
Nur Panik ausgelöst.
Fragend schaute ich ihn an.
,,Ich werde euch alle nacheinander auslöschen, mit dem Baby fangen wir an Perry. Und dann deine Freunde, deine besten Freunde und dann deine Frau.
Und dann du. ", er lachte.
Plötzlich schoss er noch einmal und ich schrie auf als ich sah wie die Kugel sich in Romans Arm bohrte.
Er stöhnte und schaute Perry betroffen an.
Dann knallte es auf einmal überall.
Ich rannte zu Roman und zog ihn zur Seite, riss sein Shirt in Stücke und Verband die Einschusswunde so, dass sie aufhörte zu bluten. Das nächste was ich hörte war ein Motor der aufheulte und davon raste.
,,Ich will hier eine verfickte Festung sehen, damit ihr das verstanden habt! ", brüllte er und schloss mit einem lauten Knall das große Eisentor was das gesamte Gelände auf dem wir lebten einschloss.
Roman stöhnte noch einmal leise.
Was war das für ein Leben?
Wie lange würde ich es bei so einer Drohung noch machen?
Der Bastard hatte gedroht mein Baby umzubringen, wenn Perry es nicht alleine schaffte ihn zu erledigen, dann würde ich Hektor selber die Haut abziehen, ganz langsam.

Mein Mann ist ein Killer Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt