.Kapitel 12.

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Perry

Sie übergab sich auf dem schönen Teppich, innerhalb von ein paar Sekunden stand ich neben ihr und reichte ihr eine Serviette. Sie wischte sich den Mund ab und lehnte sich zitternd an mich an. Was hatte sie plötzlich nur?
Nana war aufgestanden und holte ein paar Lappen und Tücher, damit wir den kleinen Unfall beseitigen konnten.
Mein Blick fiel auf ihr Handy, sie hatte eine Nachricht  bekommen, eine Nachricht die mich irgendwie sauer werden ließ und gleichzeitig hatte auch ich den dringenden bedarf mich zu übergeben.

Ich liebe dich.
Du bist mein Augenlicht.
Mein Herz.

Du weißt das wir es waren.
Das soll ich dir von ihm sagen.

Verzeih mir meine Liebe,
Weil ich dich so sehr liebe.《

Angeekelt legte ich das Handy wieder auf den Tisch, irritiert sahen die anderen mich an.
,,Dass da ist das schlechteste Liebesgedicht was ich je gesehen habe! Vor allem an eine Verheiratete und schwangere Frau! Ich glaube der Typ tickt nicht mehr ganz so richtig!", schnaubte ich wütend. Roman runzelte die Stirn und schnappte sich Kikis Handy, die trank vorsichtig ein Schluck Wasser und schaute mich an.

,,Ich habe es doch gesagt, das muss doch der Typ aus dem Supermarkt sein. Dann war er eben doch ein Angel.", sagte sie mit immer noch leicht zittriger Stimme. Ich legte ihr  einen Arm um die Schultern, und sie lehnte sich weiter an mich an. Dabei atmete sie tief durch. Roman runzelte angewidert die Stirn und gab das Handy an Daniel weiter der anfing zu lachen und gehässig sagte ,,Verzeih mir meine Liebe, weil ich dich so liebe. Wer ist denn so dumm? Das ist ja total behindert.", sagte er weiter und lachte, doch diesmal war es ein sarkastisches Lachen.
Kiki zitterte immer noch und so führte ich sie zum Sofa und drückte sie sanft darauf ,,Hey, wir blockieren einfach schnell seine Nummer und dann kann er dich nicht mehr belästigen. Florian zieht hier ein, solange ich weg bin. Damit du nicht alleine bist.", versprach ich ihr und drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Doch sie schien sich nicht zu beruhigen, sie zitterte immer weiter und schaute mich aus traurigen, riesigen Augen an. Ich konnte mich nicht entscheiden, ich durfte meine Pflicht als Amführer nicht vernachlässigen, aber ich durfte auch meine Pflicht als Ehemann nicht vernachlässigen. Ich konnte meine Frau nicht einfach so da liegen lassen, aus Prinzip nicht und in ihrem jetzigen Zustand erst recht nicht.

,,Nana, kümmerst du dich ein bisschen um Kiki? Ich kann sie nicht alleine lassen, aber ich muss mit Daniel fahren. Wir bleiben auch nicht lange weg, versprochen. Aber ich will nicht das sie etwas von den Planungen mitbekommt.", ich schaute das Mädchen an, die mit meinem besten Freund zusammen war und sie nickte.
,,Natürlich Perry. Ich versuche sie so wenig wie möglich mit dem ganzen zu belästigen. Ich kann mit ihr Shoppen gehen und so. Und vielleicht kann Florian das Zimmer zu Ende machen, damit sie es streichen kann, dass wird sie bestimmt ablenken.", sie lächelte mich zuverlässig an.
,,Danke Nana, ich bin froh das wir dich haben.", sagte ich und umarmte sie kurz. Sie grinste mich an und lächelte ,,Natürlich, ohne mich wüsstest du gar nicht wie Mädels ticken.", sagte sie und lachte hell. ,,Hahaha", meinte ich trocken und sie grinste weiter, dann nahm sie sich ein Glas Wasser vom Tisch und ging damit zu Kiki.

Meine Sachen standen gepackt im Flur und eigentlich war ich schon lange Abfahrt bereit, aber ich wusste einfach nicht ob ich gehen sollte oder nicht. Ich konnte sie einfach nicht guten Gewissens gehen lassen, sie hatte Angst und ich musste gehen. ,,Baby, ich muss gehen.", flüsterte ich und strich ihr eine Strähne hinters Ohr, sie schaute mich immer noch traurig und ängstlich an, doch dann nickte sie und ich wusste das ich gehen konnte. Und trotzdem brach es mir das Herz als ich den Raum verließ und sie da lag, sie kuschelte sich an den Hund und versuchte zu schlafen. Daniel zog mich aus dem Haus raus und von da ins Auto, wo er mich auf den Beifahrersitz drückte und sich selbst auf dem Fahrersitz nieder ließ.
,,Ich hab ein schlechtes Gewissen.", murmelte ich ,,Ausgerechnet jetzt soll ich sie alleine lassen."
Daniel seufzte ,,Du bist echt ein Weichei geworden, deswegen habe ich keine feste Beziehung, dass macht einen Mann schwach.", meinte er trocken und lenkte den goldenen Wagen auf die Schnellstraße. Unauffällig war zwar anders, aber schließlich hatten sie sich ja zu den Morden bekannt, also konnten wir uns auch dazu bekommen sie zu suchen und ihren Anführer zu finden. ,,Tritts du mich, töten wir dich."
,,Spiel niemals mit der Mafia Bruder.", ergänzte Daniel und grinste mich an. Ich grinste leicht und dachte gleichzeitig über das Wort nach was er benutzt hatte, Mafia. Passte das eigentlich noch zu meinem Leben? Wahrscheinlich ja. Nur hatten wir uns daran gewöhnt.


Der Wagen hielt vor einem kleinen Hotel, so ein altes, gemütliches Hotel mit ein paar Zimmern.
Am Schalter taten wie so als würden wir uns unterhalten. ,,Hast du das mit den Morden gehört?", fragte ich ihn extra laut. ,,Ja, ziemlich krass.", meinte er. In dem Moment kam anscheinend der Besitzer herein, ein alter, gepflegter Mann. ,,Ja, das mit den Toten ist schon schlimm. Die armen Kerle, die waren noch verdammt jung. Wissen Sie, man denkt immer so etwas wie die Mafia oder kriminelle gibt es nur in Amerika oder Italien, aber direkt vor der Haustür? Und dann gleich eine neue Gruppe? Schlimm, schlimm, schlimm... Aber das wollt ihr bestimmt gar nicht wissen, wollt ihr ein Zimmer?", fragte er und lächelte uns freundlich an, wüsste er wer wir waren oder was wir waren, er würde sich wahrscheinlich zu Tode fürchten.
Geheimnisse schützen den Menschen, Geheimnisse schützen die Menschheit und das System. Während ich so nachdachte, buchte Florian ein Zimmer, mit zwei Betten.
Und während ich im Hotel auf dem Bett lag, hatte meine Frau zu Hause Angst, was nicht gut für sie und unser Baby war. Vielleicht lag sie immer noch so auf dem Sofa, vielleicht.
,,Verliere nie dein Leben an die Mafia.", flüsterte ich leise.



Mein Mann ist ein Killer Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt