.Kapitel 15.

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Perrys Sicht;

Mit großen Schritten schritt ich über die nasse Wiese und auf die Leichen die dort im Gras lagen zu. Roman machte Fotos von den toten und Florian machte Notizen auf einem seiner vielen Notizblöcke. Sein Kulli tanzte über das Blatt und hinterließ eine Reihe von Sätzen auf seinem Papier. Ich kam an Kikis und meinem Wagen vorbei, die Tür ging auf und statt Dally sprang mir meine Frau in die Arme, sie umklammerte mich und drückte das Gesicht an meine Brust. ,,Du bist hier?", fragte sie schluchzend und ich drückte ihr zur Antwort einen Kuss auf den Haaransatz. ,,Die anderen haben mir Bescheid gesagt, das mit den Polizisten hätte ich auch nicht gedacht.", murmelte ich und sie hob den Kopf, schaute mich aus ihren großen Augen an.

Normalerweise war sie eigentlich nicht so, sie weinte gar nicht mal so viel. Aber ihr Bauch wurde immer und immer dicker, ihre Hormone spielten verrückt und verständlicherweise hatte sie Angst, natürlich hatte sie das. Auch ich habe Angst, meine Frau, mein Baby und meine ganze Familie war in Gefahr, all meine Freunde, die Familie meiner Frau. Doch für sie musste alles noch viel schlimmer sein, denn sie trug unser Kind, sie konnte es spüren und auch jetzt, als sie mich ansah und ich mich in ihrem Blick verlor, da hatte sie eine Hand an ihrem Bauch. Niemals würde ich sie nicht lieben können. ,,Geh lieber zurück in den Wagen, ich möchte mir die Leichen anschauen, ich verwöhne dich heute Abend, dann kommst du auf andere Gedanken.", hauchte ich ihr zu und gab ihr einen kleinen Klaps auf den Hintern. Ein kleines lächeln schlich ihr über das Gesicht.

Kiki hatte ich wieder in den Wagen zu Nana und Dally gesetzt, ich konnte mich den toten widmen. ,,Haben wir eine Ahnung wer der entkommene ist?", fragte ich Florian als ich mich neben ihn stellte. ,,Nein, wir kennen sein Gesicht nicht. Der neue Anführer ist es nicht, vielleicht ist es auch der Stalker von Kiki gewesen, aber den hätte sie glaube ich wieder erkannt. Er ist ein Bloody Angel, dass wissen wir mit Sicherheit und das die toten Polizisten sind ebenfalls. Einer von ihnen hat zu unserem engeren Kreis gehört. Wir haben bereits Fotos an die Polizisten und an die Station gesendet, mit einer eindeutigen Warnung. Sollten sie weitere Schritte gegen mich einleiten, dann wird das eindeutige Konsequenzen für sie haben, außerdem haben wir ihre besten Waffen, wir sollten da eindeutig im Vorteil bleiben.", Florian ratterte seinen Vortrag runter und ich nickte, mittlerweile war ich sein Tempo beim sprechen gewöhnt, wenn er mir etwas wichtiges mitteilte.

Wütend trat ich einer der Leichen in die Seite, es war der Polizist den Kiki so gemocht hatte, sie hatte sich sogar seinen Namen gemerkt, wahrscheinlich hatte sie ihn gar nicht bemerkt, sonst hätte sie es angesprochen, aber sein Verrat schmerzte mich. Wenn er schon eine schwangere Frau verriet, die Bezug zu ihm hatte, wer würde uns dann noch alles in den Rücken fallen? Irgendwann würde uns etwas passieren, irgendwann würde alles schief gehen und den Bach runter gehen. Vielleicht würde ich sterben, oder einer aus meiner Familie, doch das einzige was ich dagegen tun konnte war zu kämpfen, für meine Familie und meine große Liebe. Meine Muskeln spannten sich an, ich stieß einen unkontrollierten Schrei aus und trat noch einmal mit aller Kraft gegen die Leiche vor mir. ,,Fuck.", stöhnte ich und senkte den Kopf.

,,Sicher dass du das machen willst Perry?", fragte Florian mich und ich nickte. ,,Natürlich Flo, ich bin mir sicher. Was hast du denn? Du bist doch sonst nicht so.", antwortete ich ihm barsch und er schüttelte den Kopf. ,,An sich habe ich da nichts gegen Per, aber wenn wir ihnen damit auf den Sack gehen, dann rasten sie wahrscheinlich eher aus.", sein Tonfall klang sachlich, aber ich zuckte nur mit den Schultern ,,Sind ihre Leute, also sollen sie sich auch darum kümmern die Leichen wegzuschaffen.", ich haute auf die Hupe und hielt vor der Polizeistation an. Florian stieg aus und öffnete den großen Kofferraum von dem Geländewagen und schmiss mit seinen wuchtigen Oberarmen die in Folie eingewickelten Leichen auf den Boden. Anschließend stieg er wieder ein und ich startete den Wagen wieder, fuhr vom Platz und nach Hause.

Zu Hause angekommen verschwendeten wir den Rest des Tages damit, zu reden und unsere eventuelle Flucht zu planen, ich telefonierte mit meinen Schwiegereltern und besprach mit ihnen das Geschehene, so wie die Notfallpläne und die Mittel die wir benötigten. Wir einigten uns darauf, dass sie uns keine Verstärkung schicken sollten, sie noch weiter in Gefahr zu bringen war nicht unsere Absicht. Es war so schon schwer genug die Journalisten nicht auf uns und das Geschehen hier aufmerksam zu machen. Kaum jemand konnte so nervig werden wie sie, sie machten Fotos und schrieben lügen, doch hatte man sie auf seiner Seite, ließen sie einen besser aussehen als man war. Kiki lief im Haus auf und ab, ihre Schritte halten auf den Treppen wieder, Dally war ihr solange hinterher gelaufen, bis sie sie wütend rausgeworfen hatte.



Langsam kehrte Ruhe ins Haus ein, keiner ging mehr ein und aus, die Pläne für die erste Nacht und den ersten Tag waren verteilt, jeder hatte seine Aufgabe bekommen. Die Scharfschützen Gewehre lagen bereit Nana war dabei für mehrere Tage vorzukochen. Kiki teilte Lebensmittel ein und tat alles was anfiel, sie machte ohne zu murren die Wäsche und putzte Staub. Alles tat sie nur um nicht an das denken zu müssen, was sie erlebt hatte. Ich konnte sie nach wie vor verstehen, sie hatte geglaubt hier wären wir endlich sicher, doch ich hatte es im Gefühl, lange würde es wahrscheinlich nicht hier halten.



,,Kiki, komm doch jetzt mal.", sagte ich und streckte mich auf dem Sofa aus. Seufzend strich sie sich die Haare aus der Stirn und setzte sich zu mich, ich zog sie zu mir und strich ihr über den immer dickeren Bauch, den sie täglich eincremte und einsalbte. Sie schaute mich müde an, meine Hände wanderten unter ihrem Shirt weiter nach oben und lösten ihren BH, ein leichtes lächeln huschte über ihre Lippen und sie drückte ihren Mund auf meinen. Manchmal glaubte ich, dass ich nur für diese Momente lebte, die Momente die ich mit einer jungen Frau verbrachte, die ich als meine Gefangene zu mir genommen hatte und die als meine Frau an meinem Tisch sitzen blieb.


Sie schlief, ihr Atem ging regelmäßig. Beim ausatmen pustete sie sich kleine Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich lächelte sanft und legte sie auf dem Sofa gerader hin, so dass sie bequem lag, dann nahm ich die besonders warme Wolldecke und deckte sie damit zu. Es war ein friedliches Bild, lächelnd verließ ich den Raum und trat oben auf der Treppe an das Fenster, setzte das Scharfschützengewehr an und beobachtete die Straße. Im Verglich von der schlafenden Kiki auf dem Sofa schien dieses Bild geradezu grausam und kaltblütig. Wie konnten Nana und Kiki Männer wie mich und Roman nur Lieben?


Ich würde mich freuen, wenn ihr Perrys Frage beantwortet und mir  ein kleines Feedback dalasst :)

XoXo- Fiennchen

Mein Mann ist ein Killer Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt