Irgendetwas ist komisch, doch ich komme nicht sofort darauf, was es ist. Mein Verstand braucht wieder ein paar Sekunden, bis er sich daran erinnert, wo wir sind und das würde dann auch erklären, warum Grangers Haare in meinem Gesicht hängen und sie quasi halb auf mir liegt, ihren Arm fest um mich geschlungen. Ich erschrecke bei dieser Feststellung so sehr, dass ich kurz zusammenzucke und sie wohl damit wecke, denn sie rührt sich nun und schnellt plötzlich in beinahe unmenschlicher Geschwindigkeit in die Höhe, als ich mich vernehmlich räuspere.
»Oh«, macht sie und blickt mich entschuldigend an »...tut mir leid.« Ich denke mir kurz, dass das mehr als nur klischeehaft war, denn egal welchen Schundroman man so liest, läuft es doch immer und immer wieder auf solche lustigen Zufälle hinaus. Nicht, dass ich jemals in die Verlegenheit kommen würde, Romane zu lesen... Blaise liest so einen Scheiß. Der Gedanke an Blaise ist jedoch auch nicht gerade besser, als die Tatsache, dass Granger sich vielleicht die halbe Nacht an mich geklammert hat, also verdränge ich beide in den hinterletzten Winkel meines Gehirns und konzentriere mich auf wichtigere Dinge. Es ist hell draußen. Nicht sonnig, aber zumindest regnet es nicht mehr. Ich setze mich nun ebenfalls auf und beobachte Granger, die mittlerweile schon aufgestanden ist und versucht, das ganze Heu kopfüber aus ihren Haaren zu schütteln, das sich darin verfangen hat.
»Sag mal, wie spät ist es laut deiner Uhr?«, will ich wissen. Sie hält in ihrem Tun inne und schenkt mir einen undefinierbaren Blick, ehe sie das kleine Ziffernblatt ihrer Uhr inspiziert.
»Kurz nach neun, aber ich habe keine Ahnung, ob man dem glauben kann oder nicht.« Sie bindet sich ihre Haare mit einem Haargummi zu einem unordentlichen Zopf und geht dann zu ihrer Jacke, die sie über eine Kiste in der Ecke geworfen hatte, nimmt diese an sich und dreht sich zu mir. »Wenn du dann auch mal fertig bist, können wir weiter.« Mit diesen Worten, die sie mir gewohnt kratzbürstig entgegenschleudert, verschwindet sie durch die Tür und ich genehmige mir einen weiteren Moment, um mich in Selbstmittleid zu baden, ehe ich mir ebenfalls meine Jacke schnappe und ihr nach draußen folge.
Nachdem wir uns das vorhandene Wasser geteilt haben und sie mir noch weitere, giftige Blicke zugeworfen hat, wobei ich keine Ahnung habe, womit ich diese heute schon verdient hätte, machen wir uns auf den Weg und lassen die kleine Hütte schon nach einer kurzen Weile komplett hinter uns. Der feuchte Nebel von heute Nacht ist noch nicht ganz verschwunden und schon nach kürzester Zeit fühlen sich meine Klamotten wieder klamm an. Schottland ist zwar schön, aber es ist wettertechnisch eine Katastrophe.
Wir gehen schweigend nebeneinander her, wie auch schon am gestrigen Tag die meiste Zeit, doch ich habe das Gefühl, als sei heute alles noch seltsamer. Es grenzt eigentlich schon an ein Wunder, dass wir uns noch nicht gegenseitig umgebracht haben und diese Tatsache lässt mich doch tatsächlich nachdenklich werden. Ich glaube, dass es nur halb so ätzend wäre, wenn ich nicht so ein verfluchtes Loch im Magen hätte und hoffe inständig, dass wir heute irgendwo etwas zu Essen auftreiben können. Irgendwann in dieser gottverdammten Einöde muss doch mal jemand leben? Ein Bauernhof oder sonst irgendetwas. Ich bin beinahe so weit, dass ich auch Gras essen würde, aber da Granger bisher noch nicht wirklich gejammert hat, verkneife ich es mir ebenfalls.
Nach gefühlt hundert Stunden, in denen sich der Trampelpfad auf dem wir entlang gehen einen kleinen Berg hinauf geschlängelt hat, machen wir eine Pause am höchsten Punkt und lassen uns auf ein Paar großen Steinen nieder. Doch ich habe kaum Zeit um zu Atem zu kommen, denn Granger springt, noch ehe sie richtig sitzt, auch schon wieder auf und lässt einen kleinen Schrei verlauten. Kurz denke ich, dass sie sich vielleicht weh getan haben könnte, doch dann folgt mein Blick ihrer ausgestreckten Hand, mit der sie auf einen Punkt im Tal zeigt und ich kneife die Augen zusammen um in der Ferne etwas erkennen zu können.
»Siehst du das? Da vorne? Das sieht aus, wie ein kleines Dorf!«, jubelt sie und es dauert eine Weile, bis ich es ebenfalls erkenne. Es scheint als hat sie Recht, denn dort sind tatsächlich eine Handvoll Häuser und ich schicke ein kleines Stoßgebet in den Himmel und hoffe inständig, dass es ein bewohntes Dorf ist. Wobei Dorf womöglich noch übertrieben ist, doch in den Highlands sind solche winzigen Siedlungen nicht unüblich, was mich dennoch hoffen lässt. Ich schätze, es sind noch ein paar weitere Stunden Fußmarsch notwendig, bis wir dieses Ziel erreichen.
»Granger, warte!«, schaffe ich es gerade noch, ihr hinterher zu rufen, doch sie ist schon voller Tatendrang weiter gehastet und sprintet beinahe den langsam abfallenden Abhang hinunter. Will sie mich töten? Mag sein, dass sie eine Kondition hat wie ein Stier, doch das muss noch lange nicht auf alle hier zutreffen, denke ich sauer, als ich mich nun ebenfalls wieder erhebe und ihr ergeben hinterhereile.
»Wenn wir uns beeilen, dann schaffen wir es vielleicht in guten eineinhalb, zwei Stunden dorthin!«, ruft sie euphorisch über die Schulter und ich schnaube.
»Vielleicht brechen wir uns aber auch in den nächsten Minuten die Beine, wenn du so weiter rennst.«
Ihre Schritte verlangsamen sich ein wenig und sie betrachtet mich mit einem abwertenden Blick und einer Grimasse, die ich ihr am liebsten aus dem Gesicht schlagen würde, doch zum wiederholten Mal sage ich mir, dass ich keine Mädchen schlage, auch wenn es Granger ist.
In weniger halsbrecherischem Tempo lassen wir schließlich irgendwann den Berg hinter uns und erreichen eine kleine Senke. Der Weg wird unwegsamer und auch matschiger und wir rutschen mehr vorwärts, als dass wir laufen. Meine Schuhe sind mittlerweile nicht mehr als solche zu erkennen und ich rümpfe die Nase. Wenn ich etwas hasse, dann ist das Dreck und Schmutz. Ekelhaft, wie der Schlamm gegen meine Hosenbeine spritzt und ich würde einiges für eine Dusche und saubere Klamotten geben. Auch meine Begleiterin sieht aus, als hätte sie dringend eine Generalüberholung nötig.
»Du siehst übrigens ziemlich verwildert aus, Granger«, sage ich nach einer Weile, in der wir nur schweigend nebeneinander hergegangen sind, nur um sie zu ärgern. Mir ist langweilig. Und meine Füße tun weh. Dafür muss sie jetzt leiden. Wie erwartet springt sie darauf an und wirft mir einen empörten Blick zu, während sie nach Luft schnappt.
»Na hör mal, du siehst auch nicht gerade aus, wie frisch aus dem Ei gepellt.« Ihre Wangen haben einen gesunden Rotton angenommen und ich frage mich, ob aus Wut oder vor Anstrengung von dieser Matschwanderung. Ich zucke mit den Schultern und mir liegt auf den Lippen, dass ich trotz allem natürlich noch besser aussehe als sie, aber vielleicht sollte ich es mir nicht komplett mit Granger verscherzen. Also wechsle ich das Thema.
»Sag mal, wie stellst du dir das eigentlich vor, wenn wir in dem Dorf ankommen? Sollen wir jemanden beklauen oder anbetteln um was Essbares aufzutreiben?« Sie zuckt nur mit den Schultern und richtet ihren Blick wieder geradeaus.
»Wenn das nötig ist?«
»Ein Malfoy bettelt nicht«, stelle ich daraufhin klar und recke zur Unterstreichung meiner Worte mein Kinn ein Stück nach vorne. Das wäre ja nochmal schöner. »Was gibt's da jetzt zu lachen?« Wirklich, diese Frau treibt mich in den Wahnsinn, denn ganz offensichtlich macht sie sich über mich lustig.
»Tja«, sagt sie und versucht wohl krampfhaft ihre Mundwinkel unter Kontrolle zu halten »dann bleibt für dich noch die Option mit dem Stehlen übrig.« Ich gebe einen undefinierbaren laut von mir und will gerade was erwidern, doch sie schneidet mir das Wort ab. »Und wenn alle Stricke reißen, haben wir noch das hier!« Sie greift in die Innentasche ihrer Jacke und zieht ein paar zerknüllte Fünfzig-Pfund-Noten heraus, mit denen sie triumphierend vor meiner Nase herum wedelt und ich bin für den Moment zu perplex um etwas Produktives zu sagen.
»Wie...?«, will ich wissen und sie verstaut die Geldscheine wieder in ihrer Jackentasche.
»Keine Ahnung warum, aber ich hab die schon eine ganze Weile da drin. Im letzten halben Jahr konnte ich nur sehr selten Muggelgeld brauchen, da wir uns versteckt halten mussten, aber ich hielt es für eine gute Idee. Ich hatte auch ein paar Galleonen dabei, aber die sind verschwunden, seit wir hier sind. Vermutlich, da du dir die Zauberei weggewünscht hast.« Der anklagende Blick, den sie mir auf diese Worte hin zuwirft, wäre nicht nötig gewesen, doch im Moment bin ich wirklich richtig dankbar über Grangers Weitsichtigkeit, Muggelgeld einzustecken.
»Wärst du kein Schlammblut, könnt ich dich geradewegs umarmen, Granger!« Die Worte sind raus, ehe ich überhaupt eine Chance hatte, drüber nachzudenken, WAS ich da genau sage. Und wenn es noch etwas gibt, worüber ich im Moment dankbar bin, dann ist es die Tatsache, dass sie ebenso wenig zaubern kann wie ich, denn wahrscheinlich hätte sie mich direkt in die ewigen Jagdgründe gehext, so wie sie jetzt dreinschaut.
»Und hättest du mehr Hirn, würde ich dir das jetzt übelnehmen, Malfoy!«
Sichtlich angepisst stapft sie weiter und ich nehme mir ganz fest vor, Granger nicht mehr so oft zu beleidigen, denn immerhin ist sie diejenige mit dem Geld. Das passt mir zwar ganz und gar nicht und die Ironie dabei ist mir auch in der Tat bewusst, aber vielleicht sollte ich wenigstens versuchen, mit ihr klar zu kommen, wenn sie uns schon den Arsch rettet.
Es dauert weit länger als zwei Stunden, bis wir endlich die ersten Häuser des kleinen Dorfs erreichen, doch irgendwann sind wir schließlich angekommen und mittlerweile bin ich nicht mehr der Einzige, der scheinbar fix und fertig ist, denn auch Granger sieht mitgenommen aus und scheint erleichtert, dass wir nun endlich da sind. Allerdings sieht es nicht so aus, als gäbe es hier einen Laden oder etwas Ähnliches. Die Häuser sehen zwar bewohnt, doch zum Teil sehr verwildert aus. Ein alter Mann kommt uns entgegen und grüßt uns mit einem knappen brummen, was gut ist, denn das bedeutet, dass hier tatsächlich Menschen leben.
»Wenn ich einen Führerschein hätte, könnten wir ein Auto klauen«, sinniert meine Begleitung plötzlich und ich stutze.
»Wenn du was hättest?«
»Einen Führerschein. Den braucht man in der Muggelwelt um Auto fahren zu dürfen. Da, schau!«, zeigt sie mit ihrer Hand in Richtung einer Einfahrt in der Nähe wo solch ein Gefährt steht.
»Ich bin nicht doof, Granger, ich weiß was ein Auto ist.« Sie grinst und ich rümpfe die Nase. »Ich wusste nur nicht, dass man einen Schein braucht um damit fahren zu dürfen.«
»Ja, ist vergleichbar mit der Prüfung, die man ablegen muss, um apparieren zu dürfen. Oh Gott sei Dank, schau mal!«, ruft sie aus und ich folge ihrem Blick mit meinem eigenen und verstehe im ersten Moment nicht, was sie meint, doch dann sehe ich ein ziemlich ramponiertes Schild an einem der Häuser vor uns, auf dem in blauen Lettern groß B&B steht. Noch ehe ich was sagen kann, hat sie mich schon hinterher gezogen und wir betreten die Herberge um kurz darauf an einem kleinen Tresen zu stehen. Was zur Hölle hat Granger vor?
»Was machen wir hier?«, zische ich ihr entgegen, doch sie ignoriert mich vollkommen und schlägt mit ihrer kleinen Hand bestimmt auf die Klingel, die hier auf der Theke steht. Hier ist niemand und ich sehe mich interessiert um, immerhin hatte ich bisher nicht viel Berührungspunkte mit Muggelzeug. Hinter dem Tresen steht ein viereckiger Kasten und etwas, dass ich dunkel als Telefon in Erinnerung habe. Außerdem hat der oder diejenige, die hier lebt, einen ganz und gar grausamen Geschmack. Es erinnert irgendwie an das Büro von Umbridge damals. Überall liegen hässliche Spitzendeckchen herum und scheußliche Landschaftsbilder hängen an den Wänden. Links von uns geht eine Treppe in die oberen Stockwerke und erst als eine etwas dickliche, ältere Frau plötzlich zu unserer Rechten erscheint, bemerke ich auch die Türe auf dieser Seite.
»Entschuldigt, ich habe gerade den Frühstücksraum hergerichtet, aber nun bin ich da«, begrüßt uns die Frau freundlich in einem kaum verständlichen Englisch, wie es bei den Schotten üblich ist und wackelt gemächlich um den Tresen herum. »Was kann ich für euch tun?«, will sie wissen, während sie uns aus ihren wässrigen, blauen Augen über ihre Brille hinweg mustert, die ihr mehr als schief auf der knolligen Nase sitzt. Ich muss beinahe Lachen, doch ich schaffe es, mich zurück zu halten und mein Amüsement über diese Gestalt in einem Husten zu unterdrücken.
»Guten Tag«, übernimmt Granger höflich und ich verdrehe innerlich die Augen »wir bräuchten eine Bleibe für die Nacht und wollten fragen, ob sie noch ein Zimmer frei haben.«
EIN Zimmer? Oh nein, Granger, auf keinen Fall! »Chm chm«, räuspere ich mich leise neben ihr und stoße sie mit meinem Ellenbogen an, doch sie ignoriert mich einfach.
»Oh natürlich, Kindchen. Hier verirren sich nicht oft Touristen her, also hat es noch massig Platz. Mit euch ist nur noch ein weiteres Pärchen anwesend. Da freue ich mich aber, dass ich noch ein paar mehr Frühstücksgäste habe.« Scheinbar meint diese seltsame Frau das ernst, denn auf ihr Gesicht hat sich ein breites Grinsen gelegt. Sie beginnt damit, irgendetwas in das viereckige Gerät vor sich einzugeben und ich versuche nochmal Grangers Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen, indem ich ihr in die Seite pikse.
»Was denn?«, faucht sie mich leise an und schlägt meine Hand weg.
»Du glaubst ja wohl nicht, dass ich nochmal eine Nacht mit dir im gleichen Zimmer verbringe? Was, wenn es dort nur ein Bett gibt?«, will ich kaum hörbar wissen, doch sie verdreht auf meine Worte hin nur die Augen.
»Du kannst gerne ein eigenes Zimmer nehmen, Malfoy. Aber mit meinem Geld zahle ich nur eins, wenn's Recht ist.« Damit macht sie mich mundtot und wendet sich wieder der Inhaberin zu, die nun einen Schlüssel aus einer Schublade kramt.
»Mit Frühstück macht das dann sechzig Pfund, ihr Lieben. Ihr könnt jetzt zahlen oder morgen früh.«
Granger hat bereits das Geld auf die Theke gelegt und wickelt die restlichen Finanzen ab und mir bleibt nichts Anderes übrig, als zähneknirschend daneben zu stehen und sie aus tiefstem Herzen zu hassen.
»Dann zeig ich euch mal euer Zimmer, nicht wahr? Wollt ihr euer Gepäck holen? Parkplätze sind übrigens hinter dem Haus, falls ihr die noch nicht gefunden habt.«
»Wir haben kein Auto«, sagt Granger schnell »und ähm... auch kein Gepäck.«
Damit hätte die alte Dame wohl nicht gerechnet denn sie sieht uns nun verwundert an und ich merke genau, dass sie eigentlich fragen möchte warum dem so ist, es sich aber gerade so verkneift.
»Nun gut, dann mal los«, meint sie knapp und wuchtet ihren ausladenden Körper vor uns die Treppe empor und Granger sieht mich böse von der Seite her an, weil ich mir kaum ein Lachen verkneifen kann. Im ersten Stock finden wir drei Türen vor, und ich habe beinahe schon die Befürchtung, dass sie uns ein weiteres Stockwerk im Schneckentempo nach oben lotst, doch dann bleibt sie zum Glück vor der letzten Türe im Gang stehen und fummelt aufwendig den Schlüssel in das dafür vorgesehene Loch. Die Tür öffnet sich knarzend und gibt den Blick auf ein kleines Zimmer frei und sie lässt uns vorausgehen. Ich folge Granger vorsichtig, doch wir haben kaum Zeit uns umzusehen, da ertönt ein erschrockener Schrei hinter uns.
»Ach du meine Güte, was ist denn mit euch passiert?« Sowohl Granger als auch ich drehen uns ruckartig um und sehen uns kurz wissend an. Die Frau, deren Namen wir immer noch nicht kennen, steht vor uns und ihr Blick gleitet an uns auf und ab. »Also ich muss jetzt doch fragen. Ihr habt kein Auto, kein Gepäck und seht aus, als wärt ihr durch den Sumpf gekommen!«
»Ähm...«, beginne ich, ohne zu wissen, was ich darauf antworten soll, doch Granger wäre nicht Granger, wenn sie nicht direkt einschreiten würde.
»Wir waren mit dem Auto unterwegs, auf dem Weg in die Cairngorm Mountains. Zwischendurch waren wir wandern und als wir zurückkamen, war unser Auto verschwunden. Vermutlich hat es jemand gestohlen. Ich glaube, ich habe dummerweise vergessen abzuschließen. Und nun sind wir auf dem Weg nach Aberdeen zurück, von dort aus sind wir gestartet. Ehrlich gesagt wissen wir nicht mal, ob wir auf dem richtigen Weg sind.« Diese Lüge kommt ihr über die Lippen, als hätte sie nie etwas anderes getan und ich ziehe verwundert meine Augenbraue in die Höhe. Das hätte ich ihr nun nicht zugetraut.
»Oh ihr Ärmsten! Nach Aberdeen ist es aber noch ein ganzes Stück zu Fuß. Lasst mich heute Abend mal herumfragen, vielleicht fährt morgen jemand aus dem Dorf in die Richtung. Oh ihr müsst ja auch halb verhungert sein!«, ruft sie dann aus und wirft theatralisch ihre Arme in die Luft und wie auf Kommando meldet sich mein Magen wieder zu Wort.
»Gibt es hier in der Nähe irgendwo ein Restaurant oder etwas Ähnliches?«, versucht Granger in Erfahrung zu bringen, doch die Frau schüttelt den Kopf.
»Wir haben nur den alten Stue, am Ende der Straße, aber glaubt mir, dort wollt ihr besser nicht einkehren. Unter uns...«, senkt sie nun ihre Stimme, als würde besagter gleich ums Eck kommen und sie hören »...er sieht nicht mehr allzu gut und verwechselt oftmals die Gewürze. Ich habe noch Hotch potch übrig, den mach ich euch warm. Und wenn ihr mir eure Kleider nachher vor die Türe legt kann ich sie bis morgen früh für euch waschen.« Ihr Blick liegt auf unseren verschlammten Hosenbeinen und ich finde, dass sich Essen in Kombination mit sauberer Kleidung wirklich nicht allzu schlecht anhört.
Granger bedankt sich überschwänglich bei der Gastfrau, die sich nun als Fiona vorstellt und ich inspiziere währenddessen das überschaubare Zimmer. Rechts unter den drei Fenstern eines kleinen Erkers steht ein Tisch mit zwei gemütlich aussehenden Sesseln und natürlich steht zu allem Übel ein großes Bett in der Mitte des Raumes. Die scheußlich blumige Einrichtung zieht sich auch durch dieses Zimmer, doch in der Aussicht auf eine Dusche störe ich mich nicht weiter daran. An der gegenüberliegenden Wand ist eine zweite Tür, wohl die zum Badezimmer. Ich bemerke nur am Rande, wie die Tür hinter uns ins Schloss fällt und das Geschnatter dieser Fiona plötzlich verstummt.
»Das lief doch jetzt echt gut, oder nicht?«, durchbricht Grangers fröhliche Stimme den Raum und ich wende mich langsam von der scheußlichen Tapete ab, um mich zu ihr zu drehen.
»Hier hat es nur ein Bett«, ist meine Antwort darauf und sie verdreht die Augen, während sie sich ihre Jacke abstreift und über einen von den beiden Sesseln wirft.
»Dir entgeht auch nichts, was?« Mit diesen Worten und einem weiteren, überheblichen Blick in meine Richtung schiebt sie sich an mir vorbei und verschwindet im Badezimmer, während ich mit offenem Mund dumm im Raum herumstehe und ihr hinterherstarre. Ist das jetzt ihr Ernst? Scheint so, denn nur kurze Zeit später höre ich, wie sie die Tür verriegelt und nur wenige Sekunden danach die Dusche anspringen und genervt lasse ich mich in den freien Sessel hinter mir fallen. Eine Weile starre ich einfach nur auf ihre Jacke und überlege mir, ob ich die Taschen durchwühlen soll, um zu schauen, ob sie außer dem Geld noch andere Dinge, abgesehen von ihrem Zauberstab, bei sich trägt, doch dann erinnere ich mich irgendwann an meine Erziehung und verwerfe den Gedanken wieder. Wütend wende ich meine Aufmerksamkeit nun dem zentralsten Möbelstück in diesem Raum zu, dem, zu allem Übel auch noch wirklich bequem aussehenden, Doppelbett in der Mitte des Zimmers. Ja, zugegeben, es ist Grangers gutes Recht, mit ihrem Geld nur ein Zimmer zu bezahlen und ich sollte wohl froh sein, dass sie mich nicht auf der Straße schlafen lässt, aber dennoch ist die Vorstellung, hier mit ihr in diesem Zimmer zu übernachten, alles andere als prickelnd.
Ich erschrecke beinahe, als sich die Badezimmertüre öffnet und Granger, lediglich in einem Bademantel bekleidet, das Zimmer betritt. Ihre nassen Haare hat sie in einem strengen Zopf zusammengebunden und in ihren Armen hält sie ihre Kleidung, die sie fein säuberlich zusammengelegt hat.
»Glaub mir, die Dusche macht aus dir gleich einen vollkommen neuen Menschen«, plappert sie, während sie ihre Klamotten auf den freien Sessel legt. Mein Blick fällt auf ihre nackten Beine und ich stöhne innerlich auf. Das wird ja immer besser. Bis eben war mir irgendwie nicht wirklich klar, dass, wenn die Gastfrau unsere Kleidung wäscht, wir ja dann selbst keine mehr haben und vielleicht wäre es wirklich besser, auf der Straße zu schlafen, anstatt halbnackt mit Granger hier rum zu hängen.
Frustriert erhebe ich mich und gehe wortlos ins Bad und ziehe die Tür hinter mir zu. Auch das Badezimmer ist jetzt keine Offenbarung, doch das sollte mich im Moment nicht stören. Schnell habe ich mich meiner dreckigen Klamotten entledigt und bereits nach einer Minute unter dem heißen Wasserstrahl spüre ich, wie meine verspannten Muskeln sich lockern und Granger hatte wirklich Recht, ich fühle mich kurze Zeit später wirklich wie ein komplett neuer Mensch. Kurz überlege ich mir, ob ich tatsächlich den Bademantel anziehe, der hier an einem Haken bereithängt, doch ich muss mich wohl geschlagen geben, wenn ich nicht nur mit einem Handtuch bekleidet das Badezimmer verlassen will. Von draußen höre ich bereits wieder Stimmen und bin daher kaum verwundert, dass diese Fiona neben Granger im Raum steht und ihr gerade die Kleider abnimmt.
»Prima, dann kann ich deine Sachen auch gleich mitnehmen, mein Lieber. Komm, gib her, dann könnt ihr in Ruhe essen.« Diese Frau überrumpelt mich zugegeben etwas, als sie mir beinahe meine Kleider aus den Händen reißt, doch sie ist schon wieder vergessen, als mein Blick auf den kleinen Tisch fällt, auf dem nun ein Tablett mit zwei großen, dampfenden Schüsseln steht, daneben ein kleiner Korb voll Brot und ich glaube, ich habe mich noch nicht oft in meinem Leben so sehr gefreut, wie in diesem Moment. Ich bekomme gerade noch so ein ‚Danke' über die Lippen, als ich auch schon den zweiten Sessel ansteuere. Die Frau verlässt den Raum und nichts hätte mir gleichgültiger sein können im Moment. Das Essen riecht herrlich und Granger sitzt bereits in ihrem Sessel und ist gerade dabei, sich eine Scheibe Brot aus dem Korb zu angeln. Auch wen Hotch potch nicht zu meinen Lieblingsgerichten gehört, so ist dieser Eintopf hier vor mir im Moment gleichzusetzen mit einem Festmahl und es ist mir im Moment auch vollkommen egal, dass ich mir bereits beim ersten Löffel den Gaumen verbrenne.
»Du solltest langsamer essen«, belehrt mich Granger, die bisher noch nicht einmal ihren Löffel in die Hand genommen hat, sondern immer noch an ihrem dritten Bissen Brot herumkaut.
»Ach ja? Und warum?«, will ich zwischen zwei Löffeln wissen und nehme mir ebenfalls von dem Brot.
»Dein Magen ist das nach drei Tagen nicht mehr gewohnt und wenn es dumm läuft, dann ist dir nachher kotzübel.« Ich verdrehe nur die Augen, muss allerdings zugeben, dass sie Recht haben könnte, also lege ich auch erst mal den Löffel zur Seite und lehne mich zurück, während ich sie beobachte und nun ebenfalls mein Brot in kleinen Stücken zwischen meine Zähne schiebe.
»So...«, beginne ich und schenke ihr einen auffordernden Blick »wie geht es nun weiter? Irgendwelche cleveren Ideen?« Granger legt den Kopf schief und kräuselt die Lippen.
»Für heute ehrlich gesagt nicht mehr. Ich denke morgen früh sehen wir weiter. Fakt ist, dass wir auf jeden Fall nach Aberdeen sollten. Vielleicht haben wir Glück und finden zumindest mal jemanden, der annähernd in die Richtung fährt. Aber für den Moment bin ich glücklich mit etwas zu essen und einer Mütze voll Schlaf.«
Ich denke kurz nach, ehe ich ihr antworte. »Und was, wenn wir dort nichts erreichen? Du sagtest deine Tante wohnt dort. Aber was, wenn sie hier nicht existiert? Wir können nicht ewig von dem restlichen Geld in deiner Jackentasche leben. Ich denke wir brauchen einen Plan.« Am liebsten wäre es mir ja, wenn ich Granger einfach loswerden würde, doch vermutlich ist das tatsächlich keine so gute Idee.
»Das wäre ein Problem«, seufzt sie und widmet sich nun ihrem Eintopf. »Darüber mache ich mir aber dann Gedanken, wenn es so weit ist.«
»Ich wünschte, ich hätte auch auf einmal einen Haufen Muggelgeld in der Jackentasche...«, murmle ich vor mich hin und sie lacht.
»Tja, wie schon gesagt, du wirst dich vielleicht damit abfinden müssen, Leute zu beklauen.« Sie zuckt mit den Schultern und hakt das Thema offensichtlich als erledigt ab, doch ich frage mich nicht zum ersten Mal in den vergangenen Tagen, was sie mit Potter und Weasley im letzten Jahr alles hat durchstehen müssen. Ich könnte sie einfach fragen, denke ich bei mir, doch eigentlich habe ich keine Lust auf diese Unterhaltung, bei der sie mit Sicherheit wieder meine Beweggründe für das Todesserdasein hinterfragen würde, darum schweige ich und ohne ein weiteres Wort miteinander zu wechseln, essen wir still unseren Eintopf zu ende. Es stimmt im Übrigen tatsächlich, dass die Laune stark von einem gefüllten Magen anhängt, denn plötzlich, ohne das Loch im Bauch und der Aussicht auf ein bequemes Bett, ist selbst die Tatsache, dass ich dieses mit Granger teilen muss, nicht mehr ganz so schlimm wie noch zuvor und obwohl es draußen erst langsam dämmert, beschließe ich, mich hinzulegen und so schnell nicht mehr aufzustehen.
Unter ihrem fragenden Blick erhebe ich mich und steuere die linke Seite des Bettes an und kann mir gerade so ein zufriedenes Aufstöhnen verkneifen, während ich mich ausstrecke und die Decke über mich ziehe.
»Was wird das?«, will sie wissen.
»Was wird was? Ich gehe schlafen, oder nach was sieht es für dich aus?«, lautet meine Gegenfrage, während ich mir das Kissen zurecht schüttle. »Hier kann man ja sonst nichts weiter tun.«
»Okay...«, meint Granger dann und schnappt sich ein schwarzes Ding vom Tisch und ich frage mich, ob ich wohl wissen sollte, was das ist, doch ich verkneife es mir, danach zu fragen. Ich habe Muggelkunde ja nicht umsonst abgewählt, wer braucht diesen Scheiß denn auch? Umso faszinierter bin ich allerdings von dem anderen Ding an der gegenüberliegenden Wand, das nun flimmernd anspringt und auf dem irgendein Typ gerade eine Flasche Bier anpreist, als sei sie DAS Lebenselixier schlechthin. Gebannt starre ich auf die bewegten Bilder und überlege fieberhaft, wie das Gerät nochmal gleich heißt. Ich weiß, dass ich davon gehört habe, doch mir fällt spontan der Name nicht ein. Ich bin so gefangen in den Bildern, die mit rasender Geschwindigkeit wechseln, dass ich Granger erst bemerke, als sie bereits neben mir auf dem Bett sitzt und ich rucke instinktiv ein kleines Stück von ihr weg, was mir einen abschätzenden Blick einbringt.
»Keine Sorge, ich hatte nicht vor, dich anzuspringen«, sagt sie dann trocken, woraufhin mir ein Lachen entfährt.
»Man weiß ja nie...«, murmle ich und setze etwas lauter an: »...ich komm nicht drauf, Granger. Was ist das für ein... Ding?« Sie scheint belustigt, während sie ihren Bademantel überprüft – vermutlich aus Angst, er könnte verrutscht sein. Als ob ich tatsächlich sehen wollen würde, was sich darunter verbirgt.
»Ein Fernseher. Damit informieren sich die Muggel über aktuelle Themen, aber auch einfach nur zur Unterhaltung.«
»Aha.« Okay, das war nicht sonderlich wortgewandt. »Und Muggel finden es unterhaltsam, wenn da einer steht und Bier verkaufen will?« Mittlerweile ist auf dem Teil eine Frau erschienen, die Shampoo bewirbt.
»Nein, das ist Werbung. Das ist wirklich nur dazu da, den Leuten irgendetwas aufzudrehen.« Sie hält mir grinsend dieses kleine, schwarze Gerät entgegen. »Du kannst es gerne mal selbst versuchen. Hier kannst du umschalten«, mit ihrem Finger drückt sie auf einen Knopf und schon steht da jemand anderes in dem Fernseher »und hier laut und leise machen.«
Ich gebe zu, ich bin neugierig. Aber auch etwas skeptisch. Ich habe eigentlich kein sonderlich großes Interesse an der Muggelwelt, doch dann fällt mir wieder ein, dass wir womöglich nie wieder in unsere Welt zurückkommen und neben dem Kloss der sich in meinem Hals bildet, wird mir klar, dass ich eigentlich nicht wirklich eine Wahl habe. Vorsichtig, und ohne Granger zu berühren, nehme ich diesen Umschalter entgegen und drücke auf den Knöpfen, wie mir geheißen. Und siehe da, es funktioniert. In dem Fernseher steht auf einmal ein Mann, der einen anderen mit einem Messer ersticht und ich verziehe angewidert das Gesicht.
»Ach, das ist also die Unterhaltung der Muggel?«, will ich mit einer guten Portion Skepsis in der Stimme wissen. »Ich weiß ja auch nicht, Granger, aber das sieht mir eher nach einer psychischen Erkrankung aus, als nach Unterhaltung.« Sie runzelt auf meine Worte hin die Stirn und setzt zum Sprechen an, doch überlegt es sich offensichtlich anders, denn sie schüttelt nur den Kopf, als wolle sie einen unliebsamen Gedanken vertreiben.
»Was, Granger?«
»Nichts...«, lautet ihre knappe Antwort und sie mustert betreten ihre Fingernägel, was mich in meiner Vermutung umso mehr bestätigt.
»Entgegen der allgemeinen Annahme, gibt es unter den Todessern auch durchaus solche, die nicht rumrennen, andere willkürlich abmurksen und sich daran auch nicht aufgeilen.« Meine Worte kommen gefährlich leise über meine Lippen, was in der Regel ein sicherer Garant dafür ist, dass ich genervt bin. Granger schnappt heftig nach Luft.
»Ich habe überhaupt nicht...«, setzt sie an, doch ich unterbreche sie direkt.
»Erzähl' mir keinen Mist! Natürlich hast du daran gedacht. Daran, dass ich ein Todesser bin und dadurch kein bisschen besser, als dieser Meuchelmörder da vorne«, zeige ich auf den Fernseher. »Das brauchst du gar nicht leugnen, ich sehe dir das an. Aber weißt du was, Granger? Es ist mir egal. Ehrlich. Es ist mir scheißegal, welche verquere Wahrheit ihr alle euch da in euren Köpfen zusammengereimt habt und es ist mir auch egal, was du von mir denkst oder hältst. Ich gebe einen Dreck auf deine Meinung!« Ich habe mich in Rage geredet und werfe ihr wütend den Umschalter hin. Der Typ im Fernseher ist gerade dabei, sein Opfer an den Füßen in den Wald zu zerren und im Moment wäre diese Option wohl mit Sicherheit nicht die schlechteste, denke ich kurz bei mir. Nicht gerechnet hätte ich allerdings mit Granger, die mir einfach so und ohne Vorwarnung eines ihrer Kissen über den Kopf zieht und mich wütend anfunkelt.
»Jetzt halt mal den Rand, du Idiot! Ich wollte lediglich sagen, dass ich Psychothriller und sowas eigentlich ganz gerne schaue und interessant finde. Mir ist es mittlerweile sogar egal, aus welchem Grund du Todesser geworden bist, denn ob Todesser oder nicht – ein Blödmann bleibst du ja doch so oder so!«, schimpft sie aufgebracht und ich starre sie ungläubig an.
»Wie hast du mich gerade genannt?«
»Einen Blödmann! Ich könnte noch ‚eingebildet' oder ‚unterbelichtet' dranhängen, wenn du willst?«
Da schau her, sie wird sauer. Es ist amüsant, Granger zu beobachten, wenn sie wütend ist. Ich kann sie ehrlich gesagt nicht wirklich ernst nehmen, wie sie dasitzt, mit halbnassen Haaren, dem Bademantel, der bei ihrer Kissenaktion über ihre Schulter gerutscht ist und der scheußlichen Blümchentapete im Hintergrund und ohne, dass ich es möchte, muss ich lachen. Das erste Mal, seit wir aus dieser Tür gestolpert sind, finde ich es nicht mal so schlimm in ihrer Gegenwart. Granger ist irgendwie anders, als ich immer gedacht hatte. Sie ist nicht nur die dumme Streberin, die ich eigentlich bis dato in ihr gesehen habe. Sie ist schlagfertig und auf eine bizarre Art und Weise auch recht unterhaltsam, wenn sie nicht gerade rum heult wegen irgendwas. Die Erkenntnis lässt mich trocken schlucken und ich wende schnell meinen Blick von ihr ab. »'Beleidigt' wäre vielleicht auch noch ein passendes Wort«, ergänzt sie ihre Schimpftirade und ich schüttle den Kopf.
»Wir müssen aufhören, uns die ganze Zeit zu streiten, Granger!« Ich habe zwar keine Ahnung, wo das jetzt herkam, aber es ist die Wahrheit. Wir kommen kein Stück weiter, wenn wir uns nicht zusammenraufen. Ich weiß schon, dass das zum Großteil wohl auch meine Schuld ist, aber es stimmt. Es hat absolut keinen Sinn, hier alte Feindseligkeiten weiterzuführen. Sie reagiert wie ich erwartet habe, mit einem ungläubigen Blick und einem empörten Schnappen nach Luft.
»ICH habe nicht damit angefangen!«, sagt sie pikiert und ich zucke mit den Schultern.
»Mag sein, es spielt aber auch keine Rolle. Wir sind nun hier und müssen uns damit arrangieren, oder etwa nicht?«
Sie überlegt einen kurzen Moment und stopft sich daraufhin energisch das Kissen, mit dem sie mich gerade noch geschlagen hat, unter den Kopf. Danach greift sie nach dem Umschalter und wirft ihn zu mir zurück, ehe sie sich von mir wegdreht und sich ihr Kissen zurechtboxt.
»Was wird das?«, will ich wissen, denn ich hätte ja mit vielem gerechnet, aber nicht damit, dass sie einfach überhaupt nichts mehr sagt.
»Ich schlafe, du bist mir zu unheimlich.« Sie ist leise, aber ich habe sie trotzdem gehört.
»Du schaust dir gerne an, wie abgestochene Typen im Wald verscharrt werden, aber ICH bin hier unheimlich. Alles klar.« Trotz, dass sie mir auf die Nerven geht, legt sich ein schmunzeln auf meine Lippen und ich suche mir eine bequeme Position und beschließe, diesem Fernseher noch eine Chance zu geben. Ein leises Lachen von ihr dringt an meine Ohren.
»Gute Nacht, Malfoy.«
Ich drücke zweimal auf den Knopf, den sie mir vorher gezeigt hat und freue mich, dass das Bild sich ändert und ich scheinbar wieder auf Werbung gestoßen bin.
»Schlaf gut, Granger.«
*****
A/N: Tut mir leid, dass das Update nun ein bisschen länger gedauert hat... aber ich habe einen neuen Job angenommen seit April und bin mitten in der Einlernphase - es ist alles sehr neu und aufregend und ich komme meist abends zu gar nichts mehr...
Ich hoffe ihr hattet Spaß mit dem Kapitel! Lasst mir gern eure Meinung da!
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Da und Fort - die geschenkte Zeit
Fiksi PenggemarDie Schlacht um Hogwarts ist in vollem Gange und Draco trifft eine Entscheidung, die nicht nur sein Leben, sondern auch das von Hermine Granger völlig auf den Kopf stellt, denn plötzlich - ist Hogwarts verschwunden! Leseprobe: ... »Was meinst...