Jimin kam heute wieder. Der Moment in dem ich ihn habe auf mich zulaufen gesehen, ich schwöre, wenn ich nicht schon tot gewesen wäre, wäre mein Herz genau in diesem Moment stehen geblieben. Stattdessen fühlte es sich so an, als würde mein Herz anschwellen und gegen meine Rippen drücken. Es tat weh, aber irgendwie auf eine gute Art. Mir war bewusst, dass er nicht wusste, dass ich da war, aber trotzdem fühlte ich mich, als würde er mich besuchen kommen. Ich war einfach so unglaublich glücklich, dass ich ihn sehen konnte. Aber es war ein bittersüßes Wiedersehen. Er war direkt vor mir und doch so weit weg. Ich vermisste ihn so schrecklich. Ich vermisste es, seine weiche Haut unter meinen Fingerspitzen zu fühlen. Ich vermisste seinen Geruch, sein Lachen, seine Wärme. Ich vermisste all die kleinen Dinge. Ich vermisste es, wie er mir alle Sinne vernebelte. Hier war alles so trüb. Ich konnte nichts spüren als die Kälte. Ich konnte nichts schmecken, nichts riechen. Vielleicht war das doch die Hölle, denn ich kann mir im Moment nichts Schmerzhafteres vorstellen, als hier zu wandeln, aber nichts empfinden zu können als diese Leere. Ich konnte fühlen, aber nichts genießen. All die Dinge, die das Leben lebenswert gemacht haben - die Wärme der Sonne auf der Haut, der Geschmack von frischer Pizza, der Geruch der Blumen im Frühling, die Farben des Regenbogens, das Geräusch von Jimins heißerer Morgenstimme – all das war jetzt weg.
„Ich vermisse dich, Jungkook."
Ein ganz leises Flüstern riss mich aus meinen dunklen Gedanken. Jimin hatte sich vor meinem Grab hingehockt und sprach ganz leise zu meinem Grabstein.
„Du bist jetzt seit neun Tagen tot. Ich muss mir das immer wieder sagen, damit ich das auch selber glaube. Wenn ich morgens ohne dich im Bett aufwache, denke ich immer du bist nur auf der Arbeit. Diese paar Sekunden, wenn ich noch im Halbschlaf bin und mein Gehirn nicht richtig in der Realität angekommen ist, da bin ich glücklich. Doch dann öffne ich meine Augen und mir wird klar, dass du nicht einfach heute Abend nach der Arbeit wieder durch diese Tür spazieren wirst. Ich werde dich nie wiedersehen. Du bist nicht mehr hier, aber trotzdem sitze ich jetzt hier und rede mit deinem Grab, als könntest du mich hören. Es ist lächerlich. Ich bin lächerlich."
Er weinte wieder und auch ich konnte meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich wollte ihn trösten, ihm sagen, dass er nicht lächerlich ist, dass ich tatsächlich noch da bin. Aber er konnte mich nicht hören. Er konnte es nicht fühlen, wie ich meine Arme um ihn schlang und meinen Kopf auf seine Schulter legte. Nicht mal ich konnte es spüren, aber trotzdem fühlte es sich irgendwie richtig an.
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Wattpad spinnt bei mir gerade wieder. Ich weiß jetzt irgendwie nicht, ob es die Kapitel hochgeladen hat oder nicht...
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Ghosted [Ger]
FanficAU in der Jungkook bei einem tragischen Unfall starb und sich entscheidet ein Poltergeist zu werden, als er seinen festen Freund Jimin in den Armen eines anderen Mannes sieht. Ships: Jikook, Minjoon, Jinkook