Mittwoch, 2. Mai 2018 - 19 Tage nach meinem Tod

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Ich weiß nicht mehr, was ich mit mir selber anfangen soll. Es ist jetzt schon drei Tage her, dass Jimin mich zuletzt besucht hat.

Drei Tage... Das klingt nach nichts. Aber das ist bisher die längste Zeit, die ich von Jimin getrennt war, seit dem ich tot bin. Selbst das Leben nach dem Tod ist so leer ohne ihn. Ich will ja auch, dass er sein Leben weiterlebt und das kann er halt nicht, wenn er jeden Tag hier bei mir ist. Aber andererseits vermisse ich ihn so schrecklich! Alles was ich in den letzten drei Tagen gemacht habe, ist ziellos über den Friedhof zu irren. Und mit jedem lautlosen Schritt, den meine gefühlslosen Füßen machen, wird mir nur umso mehr bewusst, dass ich verloren bin. Meine Existenz ist sinnlos. Ich weiß immer noch nicht warum ich hier bin, warum ich keinen Frieden gefunden habe. Meine Euphorie des Wochenendes ist verraucht. Zurück bleibt nur das kleine Häufchen Asche von den kleinen, toten Ästen, die ich in der Flame meines Grablichtes verbrannt habe.

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