I7 - Gwendollin

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,,Los! Weiter weiter weiter!", Ein Pfiff mit der Trillerpfeife. Seit 30 Minuten joggt die ganze Klasse ununterbrochen durch die Sporthalle. ,,Durchhalten Männer!", ruft Herr Krämer und ich muss grinsen. Wir sind alle seine "Männer" auch wenn mehr als die Hälfte der Klasse Mädchen sind. Eigentlich ist Sport mein Lieblingsfach, was mehr mit Herr Krämer zu tun hat als mit dem Fach an sich, aber eigentlich kann ich seit 10 Minuten nicht mehr, habe höllische Seitenstiche und glaube ich krepiere aufgrund fehlenden Frühstücks gleich.
Der einzige Grund, warum ich weiterhin wie vom Teufel besessen laufe ist, dass ich nicht will das er sieht, dass ich schwach bin.
Mittlerweile hat sich die Hälfte der Klasse hingesetzt und hechelt wie ein Rudel Hunde nach Luft, doch ich beiße die Zähne zusammen und laufe, mein Blick auf Stefan gerichtet, weiter. Wenn ich ihn ansehe sehe ich meine Zukunft ehrlich gesagt. Das geht schon seit nem Jahr so. Ich sehe ihn an und merke, das ist der Mann, mit dem ich meine Zukunft und den Rest meines Lebens verbringen will.
Ich drifte in eine komplett andere Welt ab. Eine Welt, in der er mich liebt, in der unsere Beziehung nicht gegen das Gesetz verstößt.
Plötzlich merke ich ein Zittern in meinem Bein. Das Zittern breitet sich wie ein Lauffeuer aus und plötzlich tanzen Sterne vor meinem Gesicht. Ich schüttele mich kurz. Fataler Fehler. Nun wird mir schwarz vor Augen. Und das letzte was ich sehe, ist Stefan, der voller Sorge auf mich zusprintet und abfängt.





Erschrocken fahre ich hoch. Mein Kopf pocht immer noch, der Schwindel kommt zurück. Ich sitze in einem Bett im Krankenhaus. ,,Nein, nein, leg dich wieder hin Gwen, bitte", eine Stimme. Die kenn ich. Ich lege mich wieder hin. Langsam gewöhne ich mich an das Weiß. ,,Ste- Herr Krämer?" frage ich matt. ,,Ja", er drückt meine Hand. ,,Du hattest einen Kreislaufzusammenbruch Liebelein. Warum hast du nichts gesagt?", besorgt sieht er mich an. ,,Warum sind Sie hier?", weiche ich aus. ,,Ich mach mir Sorgen!", sagt er leise. ,,Meine Eltern?", frage ich. ,,Waren schon hier" ,,Und Sie? Warum sind Sie immer noch hier?", ich will das wissen. ,,Ich bin nach dem Unterricht sofort wiedergekommen. Gwen du bist mir wichtig!", er kommt näher, zuckt zurück. Ich drücke seine Hand. ,,Danke"
Lange Zeit sitzen wir da noch so da, peinliche Stille. ,,Herr Krämer?", frage ich. ,,Gwendollin", erwidert er. An seiner Hand ziehe ich ihn leicht zu mir. Kurz zögere ich, dann küsse ich ihn kurz. Wenn ich gedacht hätte dass ihn das überrascht, hätte ich mich getäuscht.
Aus seinen braunen Augen lächelt er mich nur an. ,,Und ich hab mich echt schon gefragt wann das kommt", er grinst und beugt sich wieder zu mir hinunter, um den Kuss fortzuführen.

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