39 ▪ Daliha

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Schon wieder dieser Blick. Dieser Blick von ihm zu mir. Verurteilend, verletzt, schwer zu deutend. Fragend sehe ich ihn an und frage mich, was ich falsch gemacht haben könnte. ,,Wenn Sie dann auch so weit wären Daliha", fährt er, Lennard Schmitz, mich an. Das verletzt mich, schlägt mein Herz doch jedes Mal etwas schneller wenn er um mich herum ist. Ich drehe mich von Julius, dem ich eben die Gleichung erklärt habe, wieder um zu meinem Platz und starre peinlich berührt auf mein Blatt. ,,Dafür dass Sie n Referendar sind erlauben Sie sich ziemlich viel", ruft Toni aus der letzten Reihe. ,,Antonia. Raus.", er zeigt auf die Tür. Toni steht auf und verlässt unter Beifall der Anderen den Raum. Gott diese Leute machen krank...
,,Noch jemand?", fragt er ziemlich angepisst und sieht und fragend an. Es bleibt ruhig. Dann schaut er auf die Uhr an seinem Handgelenk. ,,Das reicht für heute. Geht nach Hause. Daliha, mit dir würd ich noch gerne ein Wörtchen reden", beschließt er. Angst steigt in mir auf. Was zum Geier will er von mir!?
Während die Anderen schleichend den Raum verlassen und Toni sich mit einem Mittelfinger verabschiedet, wofür sie einen Klassenbucheintrag kassiert, stelle ich meine gepackte Tasche eine Reihe weiter vorne ab.

Er verunsichtert mich so sehr, dass ich kein einziges Wort hinausbringe. ,,Daliha, so wie du dich in meinem Unterricht verhältst, geht es nicht mehr weiter! Du kannst nicht in meinem Unterricht einfach mit jedem Typen rummachen!" Diese Unterstellung lässt mich kochen. ,,Wie bitte!? Gehts noch!? Ich habe Julius die Aufgabe erklärt und nicht mit ihm rumgeleckt. Und selbst wenn, wo zum Geier wäre Ihr Problem!?", ich werde lauter. ,,Man kapierst dus nicht!? Ich werd wahnsinnig wenn du mit anderen Jungs was machst!" ,,Was für ein besitzergreifender Psycho sind Sie denn!?" ,,Schieße Daliha ich liebe dich verdammt nochmal!", jetzt ist es raus. Stille. Nichts. Das Geschrei ist verflogen. Entgeistert starren wir uns an. ,,Man dann sagen Sie das doch Sie Arschloch", hauche ich und komme auf ihn zu. Er vergräbt seine Hände in meinen Haaren, zieht mich zu sich heran und küsst mich stürmisch.

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