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P.o.v. Tim

Schüchtern wie immer, wurde er von Susan halb geschupst halb gezogen, bis er endlich in der Runde stand und die anderen vorsichtig musterte.

Sein Blick wanderte langsam über die versammelten Teenager und ich wusste, dass er auch irgendwann mich angucken würde.

Mein Mund stand halb offen und meine Augen waren weit aufgerissen als sich unsere Blicke trafen. Ich musste echt bescheuert ausgesehen haben.
In der Dunkelheit wurde Stegis Gesicht nur leicht von Clarks Handytaschenlampe erhellt und trotzdem konnte ich das intensive Grün seiner Augen erkennen.
Als er mich ansah wurde sein vorher eher schüchterner Gesichtsausdruck komplett blank und ich wandte meinen Blick sofort wieder von ihm ab.

Er hatte mich vom Krankenhaus wiedererkannt. Er wusste wer ich war. Oder besser, wusste er das nicht. Ich war der Trotel, der einfach aufgetaucht war und sich aufgeführt hatte wie ein Irrer. Und zu allem Überfluss hatte ich auch noch gesagt, dass ich ihn liebe.

Es juckte mir in den Fingerspitzen wieder zu ihm aufzuschauen, doch der Blick, mit dem Stegi mich immer noch musterte brannte sich in meine Haut wie Feuer.

Ich starrte auf den schwarzen Boden und wünschte, dass es ein schwarzes Loch wäre, das mich einfach von diesem beschissenen Ort wegbringen konnte.

Clark musterte Stegi eher unbegeistert, doch er sagte nichts, was dagegen spräche ihn dabei zu haben, anscheinend hatte er sich dazu entscheiden sich seine gute Laune nicht nehmen zu lassen.

"Dann lasst uns die Bude mal auf den Kopf stellen", sagte Clark und rieb sich die Hände.

Von den Anderen in der Runde kam zustimmendes Gelächter und in wenigen Sekunden waren die Teenager in dem Schwarz der unterschiedlichen Gänge verschwunden.

Zu meinem Glück hatte Susan Stegi mit sich mitgerissen als sie in einem der Gänge verschwunden war.

Ich atmete erleichtert aus und verschwand durch die Tür, durch die wir in den Supermarkt eingebrochen waren.
Es gab keinen einzigen Grund für mich, hierzubleiben. Im Gegenteil, es gab sogar einen Haufen Gründe die dagegensprachen. Zum Beispiel die Verwirrung in Stegis Blick, bei der sich mein Herz krampfhaft zusammengezogen hatte.

Schon jetzt fühlte ich, wie meine Beine wackelig wurden, nur auf Grund der Angst, dass Stegi aus einem der Gänge auf mich zugehen könnte.

Es fühlte sich so erleichternd an, aus dem Supermarkt raus zu sein.
Die kalte Luft, die mich zittern ließ obwohl wir Hochsommer hatten, hüllte mich komplett ein und machte meinen Kopf wunderbar klar.

Plötzlich wurde ich am Handgelenk gepackt und aus der angenehmen Kälte zurück in den Supermarkt gezogen.

Etwas verwirrt versuchte ich mein Handgelenk aus dem Griff zu befreien, doch als das dann nicht ganz so einfach war, wie gedacht kapierte ich, dass es Clark war, der mich zurück in die Hölle gezogen hatte.
Wer auch sonst.

"Clark lass mich", sagte ich ohne jeglichen Nachdruck.
Ich hatte keine Lust auf Streit, sondern wollte einfach nur so schnell wie möglich hier raus.

"Erinnerst du dich daran, dass du gesagt hast, du wirst nicht den Schwanz einziehen?", fragte Clark, doch auch er schien nicht wirklich verärgert darüber, dass ich gehen wollte.

"Ich wollte nicht abhauen", entgegnete ich bevor ich merkte, dass Clark mich mit sich zog.
Ich veruchte energischer, mich von seinem Griff loszumachen, was zur Folge hatte, dass Clark stoppte und ich gegen seinen Rücken prallte.

Er machte das Licht seines Handys an und jetzt konnte ich auch seinen skeptischen Gesichtsausdruck erkennen.
"Aha. Du bist also rausgegangen weil, was? Weil es draußen so viel mehr Spaß macht als hier drinnen?"

I didn't mean to || Stexpert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt