P.o.v. TimAlles hatte sich geändert.
Als wäre mein Leben von einer Sekunde auf die andere wie ein ICE mit dreihundert Stundenkilometern entgleißt und dann gegen eine Mauer geprallt. Oder als wäre ich aus hundert Metern Höhe auf hartem Boden aufgeprallt und dort in tausend Stücke zerbrochen.
Kurz gesagt fühlte ich mich mehr als schrecklich.
Doch es schien niemand anderem so zu gehen. Jeder war nur froh gewesen den Busunfall überlebt zu haben und nur mit ein paar Schrammen davongekommen zu sein.
Stegi hatte es am Schlimmsten getroffen und da sich sowieso niemand für ihn interresiert hatte, interessierte es auch jetzt niemanden, dass er sein Gedächtnis verloren hatte.
Niemand fühlte die Wut und den Schmerz die in mir wüteten und ich fühlte mich einsamer als sonst.
Ich hatte meinen Blick auf den Boden geheftet und vermied es großzügig von den grauen Fliesen aufzuschauen, in denen sich mein Gesicht leicht wiederspigelte.
Die tiefen, dunklen Ringe unter meinen Augen, welche meine leicht geröteten Augen gut betonten, stachen am meisten herraus.
Vielleicht war mein katastophales Aussehen auch einer der Gründe warum ich nicht vom Boden aufschaute.Ich hatte noch nie so zerstört ausgesehen, noch nicht mal als mein Vater gestorben war. Damals wollte ich ihm nicht nachheulen. Er wollte, dass ich stark bin. Ich hatte es ihn versprochen und dieses Versprechen hatte ich auch nie gebrochen.
Doch Stegi war etwas anderes. Stegi war immer noch da. Quasi zum Greifen nahe. Doch zwischen uns war eine unstichtbare, undurchdringbare Glasscheibe. Und so sehr ich mich auch gegen sie schmiss und mit den Fäusten auf sie einschlug, zeigte sie keinen, noch so kleinen Riss.
Deshalb hatte ich mich für das freiwillige Basketballtraining in den Sommerferien angemeldet. Ich hielt es keine Sekunde länger in meinem Zimmer aus, in welchem ich nichts weiter tun konnte, als den Mülleimer anzustarren, welcher vor Saftpäckchen schon überquillte oder der angefangenen Pizza, die in der Mitte des Raumes lag, langsam beim verfaulen zuzusehen.
Will hatte einige Male versucht mich aufzumuntern, nachdem ich ihm alles erzählt hatte, was mir in der letzten Zeit passiert war. Er war aber auch der einzige.
Noch nicht mal Jay wusste, was zwischen mir und Stegi gelaufen war und ich hatte auch nicht vor, es ihm zu erzählen.
Ich sah für einen kurzen Moment von meinem abschreckenden Spiegelbild auf und blickte durch ein Fenster zu Jay, der neben seiner Freundin draußen auf einer Bank saß und sich lächelnd mit ihr unterhielt.
Sie waren sofort aus Amsterdam zurückgekommen, als sie das mit Stegi gehört hatten und, oh Wunder, Stegi konnte sich blendend an alle erinnern.
Mein Herz zog sich vor Eifersucht zusammen und ich wandte meinen Blick wieder auf den Boden.
Ich stoppte kurz, als ich die Tür zur Sporthalle öffnen wollte und betrachtete meine Hand, die über der Klinke schwebte und vor Nervösität heftig zitterte.
Doch noch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte legte sich eine Hand auf meine Schulter und ich wirbelte erschrocken herum.
Vor mir stand Clark und schaute mich mit einem breiten Grinsen an, welches aber bei dem Anblick meines Gesichtes sofort erlosch.
"Alter, was'n mit dir passiert?"Unfähig einen richtigen Satz zustandezubringen starrte ich zurück in sein Gesicht, das wie ein riesiges Fragezeichen aussah.
Ich hatte nicht damit gerechnet ihm zu begegnen, immerhin hätte er zu Hause bleiben können, ein Wunder, dass seine Familie nicht in den Urlaub auf die Malediven geflogen war, oder in Thailand auf irgendeiner Insel chillte.
Und noch dazu konnte ich ihn seit geraumer Zeit nicht mehr ausstehen, ich hatte vermutete dieses Gefühl sei nicht nur einseitig.

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I didn't mean to || Stexpert
Fanfiction[ 1. I'm Sorry || Stexpert ] [ 2. I didn't mean to || Stexpert ] Der Ausflug nach München endet und Stegi weiß nicht ob Tim ihn danach noch genauso behandeln wird, wie in der Zeit, in der sie alleine waren. Oder ob er ihn überhaupt noch lieben wird...