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P.o.v. Stegi

Ich nickte leicht benommen und überfordert mit der gesamten Situation, in der ich mich befand.

Lexi schenkte mir ein verführerisches Lächeln und knöpfte langsam ihre Bluse auf, unter der sie einen hübschen Spitzen-BH trug, den man aber auch schon vorher durch den weißen Stoff erkannt hatte.

Während sie sich auch noch ihres neon farbenden Minirocks entledigte musterte sie mich skeptisch und fragte schließlich, als sie nur noch in Tanga und BH vor mir stand: "Wie alt bist du noch mal, ähm... Stegi?"

"Sechzehn", antwortete ich knapp und merkte noch während ich es aussprach, dass ich vergessen hatte zu lügen.

Lexis Augen weiteten sich vor Schreck und sie griff schnell nach ihrer Bluse.
"Shit Kleiner, du bist viel zu jung", sagte sie gereizt und warf mir einen wütenden Blick zu, unter dem ich zu schrumpfen schien.
"Sag deiner Mutter, dass du noch reichlich Zeit hast, um >zu einem richtigen Mann zu werden< Und jetzt verschwinde hier", während sie die Worte meiner Mutter in einem äußerst missbilligendem Tonfall wiederholte machte sie mit den Fingern Anführungszeichen und zündete sich danach in Sekundenschnelle eine Zigarette an.

Meine Mutter wird mich umbringen wenn sie erfährt, dass Lexi mich rausgeschmissen hat, nur weil ich zu dumm gewesen bin, um über mein Alter zu lügen.
Ich spürte wie mein Herz anfing schneller zu schlagen und sich meine Fingernägel in die Sessellehne bohrten.
Könnte sie nicht eine Ausnahme machen? Oder mich wenigstens etwas länger hier bleiben lassen?

Lexi machte eine schnelle, ungeduldige Handbewegung in Richtung Tür, die mir andeuten sollte zu verschwinden und ließ sich dann in den Sessel fallen.

Ich stand auf und tappste langsam, mit zitternden Beinen auf die Tür zu. Kurz bevor ich diese erreicht hatte drehte ich mich um und öffnete meinen Mund, um noch etwas zu sagen, doch Lexi ließ mich erst gar nicht zu Wort kommen.

"Was machst du immer noch hier? Ich mach keine Ausnahme für dich Kleiner, das kannst du dir abschminken", ihr rauer Tonfall ließ die Worte in meinem Hals ersticken und ich schluckte sie mit einem kurzen Nicken wieder herunter.

Während ich die Türklinke runterdrückte merkte ich, wie meine Sicht glasig wurde und mir Tränen auf die Hände tropften.

Es war wirklich erbärmlich, wie oft ich in letzter Zeit weinen musste. Wütend wischte ich sie mir mit dem Ärmel aus den Augen und warf die Tür mit so viel Schwung auf, dass sie draußen gegen die Wand flog.

"Ey!", rief Lexi zornig und ich hörte, wie sie von ihrem Sessel aufstand. "Was soll das?! Bist du jetzt aggro, weil ich dich nicht ranlasse oder was?" Plötzlich spürte ich ihre Hand an meiner Schulter und erschrak, als sie mich grob zu sich umdrehte.

Sie sah mich aus zusammengekniffenen, wütend glitzernden Augen an, doch als sie die Tränen in meinen Augen sah verschwand all die Wut und wurde durch leichte Verwirrung ersetzt.

"Heulst du jetzt etwa?", sie ließ ihre Hand von meiner Schulter sinken und musterte mich mit einem undefinierbaren Blick. "Ich frag mich, warum deine Mom dich zu mir geschickt hat."

Sie sah mich fragend an und in diesem Augenblick schien es mir, als könnte ich es ihr anvertrauen. Wie eine Schockwelle durchzog mich das Verlangen es ihr zu sagen und ohne zwei mal nachzudenken platzte es aus mir heraus.

"Ich bin schwul... Und meine Mutter hält es für eine Krankheit, oder so. Etwas, dass sich ändern kann, wenn ich mit einer Frau schla-", ich stoppte mich selbst, als ich Lexis verdutzten Gesichtsausdruck sah.

Peinlich berührt schaute ich zu Boden.
Wie intelligent ich doch manchmal bin. Einer völlig Fremden mein gesamtes Privatleben auf die Nase zu binden und über meine Probleme jammern.

I didn't mean to || Stexpert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt