P.o.v. TimIch hatte genickt und ihn gehen lassen.
Hätte ich denn etwas anderes tun können? Hätte ich etwas anderes tun sollen?
'Nutzlose Überlegungen!', rief mir eine innere Stimme zu, die ich schon lange versuchte zu ignorieren. 'Er ist weg und es bringt nichts, jetzt noch darüber nachzudenken.'
Wenn ich ihn gebeten hätte, zu bleiben, hätte ich ihn umstimmen können? Oder wäre es nur vergebens gewesen?
Ich hatte schon vorher damit gerechnet, doch als er es dann ausgesprochen hatte, hatten sich die Worte angefühlt, wie ein Messer in meinem Herzen.
Und trotzdem hatte ich nur genickt."Das bin nicht ich..."
Die Wahrheit. Auch wenn ich sie grässlich fand und am liebsten verleugnet hätte, doch das konnte ich nicht. Es stand mir nicht zu, sein Leben derartig zu ruinieren.
Wenn Stegi nicht das Gleiche fühlte, wie ich, dann war es ebend so.
Wie ging der Spruch noch gleich?
'Das Leben geht weiter, egal was kommt?'
Damit musste ich dann wohl leben..."Aber warum fühlt es sich dann so verdammt beschissen an?", ich spürte wie mir erneut Tränen in die Augen stiegen und sah zu, wie sie in meiner Handfläche landeten.
"Du starrst schon wieder in deine Hand, als würdest du die Zukunft voraussagen wollen", sagte Will, ohne von seinem Nintendo aufzusehen, von welchem schon eine Weile lang die 'Legend of Zelda' Musik leise zu hören war. Bis jetzt hatte es mich eigentlich nicht wirklich gestört, doch nun hätte ich dieses Ding am liebsten aus dem Fenster geworfen, so nervend klang die leise Melodie auf einmal.
Ich warf einen schwachen ärgerlichen Blick zu ihm. Er lag auf seinem Bett und ließ seinen Kopf vom Bett herunter hängen, so dass er nun, als er von dem Display aufschaute, mich kopfüber ansah. Seine schulterlangen Haare hingen auf dem Boden, da er sie ausnahmsweise mal nicht in einem Dutt trug und die Stille die uns nun umgab wurde nur von der leisen, nervtötenden Melodie durchschnitten.
"Ich kann dir deine Zukunft voraussagen, wenn du nicht auf der Stelle diese scheiß Musik ausmachst!", meine Worte klangen nicht gerade überzeugend und trotzdem verstummte die Melodie sofort.
Will's kalter Blick schien mich zu durchbohren und ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob er mich nun für erbärmlich hielt oder wütend auf mich war.
Vielleicht ja auch beides.Ich für meinen Teil fühlte genau das. Eine unendliche Wut auf mich selbst, dass ich ihn nur mit einem Nicken gehen lassen hatte und ich fühlte mich erbärmlicher als je zuvor aus genau den selben Gründen.
Doch Will's Blick konnte ich nicht deuten.
Er legte den Nintendo zur Seite und setzte sich aufrecht auf das Bett.
"Hör mal, ich kann verstehen, warum du traurig bist und auch wenn sich das jetzt total bescheuert anhört, es wird nichts ändern, wenn du den ganzen Tag nur heulend in deinem Zimmer rumsitzt."Ich wusste, dass er Recht hatte, doch im Moment war ich keinster Weise Kritik fähig.
Ich knirschte mit zusammengebissenen Zähnen und spürte wie die Wut in mir aufstieg."Wer hat dich nach deiner beschissenen Meinung gefragt?!", knurrte ich und sah ihn zornig an.
Ihm war nicht der geringste Hauch von Wut anzusehen, auch nach meiner provozierenden Frage nicht und aus irgendwelchen Gründen machte mich das nur noch um so aggressiver.
"Das ist nicht meine Meinung, das ist die Wahrheit", entgegnete er in einem monotonen Tonfall, der mich an die Ärzte im Krankenhaus erinnerte und meine Wut nicht gerade verringerte.
Sein ausdrucksloses Gesicht versetzte mich regelrecht in Rage und nach einigen Sekunden, in denen er mich einfach nur ansah stürmte ich mit einem wutentbranten Schrei aus dem Zimmer.

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I didn't mean to || Stexpert
Fanfiction[ 1. I'm Sorry || Stexpert ] [ 2. I didn't mean to || Stexpert ] Der Ausflug nach München endet und Stegi weiß nicht ob Tim ihn danach noch genauso behandeln wird, wie in der Zeit, in der sie alleine waren. Oder ob er ihn überhaupt noch lieben wird...