P.o.v. StegiIch war mir zu einhundert Prozent sicher, dass meine Mutter mich umbringen würde.
Naja, vielleicht nicht unbedingt umbringen, aber ich sollte mir nicht allzu große Hoffnungen auf ein weiterhin schönes Leben machen. Es sah für mich eher nach langsamer qualvoller Folter aus, wenn ich jetzt nicht sofort den Kontakt abbrechen und mir einen Job als Lamazüchter irgendwo in Mexico suchen würde.Ich überlegte eine Sekunde wo ich ein Lama herbekommen sollte, dann verwarf ich jegliche Gedanken daran wieder mit einem gequälten Schmunzeln.
Sie war meine Mutter. Und auch wenn sie nicht gerade das Paradebeispiel einer guten Mutter war, war sie doch meine Familie. Ich könnte sie nicht verlassen.
Auch wenn manchmal der Wunsch danach schon ziemlich stark war.Ich konnte mir ihren wütenden Blick so bildlich vorstellen, dass mir schon bei dem Gedanken daran einen Schauer über den Rücken lief.
"Hey, du sagst einfach, dass du es getan hast und dann ist alles ok", beschwichtigte Lexi, die den panischen Ausdruck in meinem Gesicht nur allzu gut gedeutet hatte, während sie mir die Tür aufhielt.
Sie verwuschelte schnell mit einer Hand meine Haare und kniff mir dann liebevoll in die Wange. Sie sah mir mit einem sanften Ausdruck in die Augen und sagte schließlich:
"Du bist ein toller Junge Stegi. Lass dir von niemandem etwas anderes erzählen. Hörst du? Niemandem!"Ich nickte lächelnd. Und diesmal war es kein bisschen gezwungen.
Denn ich war unglaublich glücklich darüber, dass ich sie getroffen hatte. Auch wenn es unter eher merkwürdigen Umständen passiert ist, war es immer noch einer der besten Momente in meinem Leben gewesen.Als Lexi die Tür vor meinen Augen schloss und der Flur nur noch von der schwach glühenden Deckenlampe einige Meter weiter weg erleuchtet wurde, war dieser Moment plötzlich vorbei und mein ehrliches Lächeln verschwand langsam von meinen Lippen.
Während ich bei ihr gewesen war schienen alle Probleme über die ich mir so sehr den Kopf zerbrochen hatte, doch noch ziemlich weit weg. Als würde ich noch mindestens so viel Zeit haben, wie ich ebend benötigte, um mich ihnen stellen zu können. Doch jetzt schienen sie plötzlich zum Greifen nah und ich war mal so überhaupt nicht dafür bereit auch nur einem meiner vielen Probleme entgegenzutreten.
Der tobende Blick meiner Mutter glitt an meinem Inneren Auge vorbei. Der traurige und zerschmetterte Ausdruck in Tim's Gesicht, oder vielleicht auch sie Tatsache, dass ich ihn nie wieder sehen könnte. Der entäuschte Blick meines Vaters, den er mir aus einem wegfahrenden Cabrio zuwarf, dass kurz darauf in der Ferne verschwand. Die Einsamkeit, die Kälte, die Dunkelheit.
Wie auf Kommando fing die Lampe an zu flackern und ging nach einigen Sekunden komplett aus.
Dunkelheit flutete den Flur, wie eine ekelige Flüssigkeit, die mir für einen Moment die Luft zum Atmen nahm und ich musste tief einatmen, um mich daran zu erinnern, dass es nur das Nichtvorhandensein von Licht war.Kopfschüttelnd tastete ich mich an der Wand entlang hinüber zu dem Platz an dem ich den Fahrstuhl vermutete. Und je näher ich dem vermuteten Ort kam, desto heller wurde das grüne Leuchten des Fahrstuhlknopfes.
Erleichtert drückte ich ein paar mal auf den Knopf und wartete, ungeduldig mit den Fingern gegen die Wand tappend. Die Dunkelheit, die mich umgab schien jegliche Geräusche zu verschlucken, bis auf das metallerne Klacken und Surren des Fahrstuhls. Als das Klacken endlich verstummte und sich die Türen öffneten stoppte ich das Tappen sofort und starrte verwundert in den Aufzug, aus dem mich Clark nicht weniger verdutzt und mindestens genauso dämmlich glotzend anstarrte.
Mit einem flüchtigen Blick sah ich den Gang hinauf, aus dem ich gekommen war und in dem nichts als Dunkelheit mir entgegnete. Meine Hand schloss sich um mein Handy und ich überlegte, ob es vielleicht klüger wäre in die Richtung zu verschwinden und mir mit meiner Handytaschenlampe den Weg zu leuchten.
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I didn't mean to || Stexpert
Fiksi Penggemar[ 1. I'm Sorry || Stexpert ] [ 2. I didn't mean to || Stexpert ] Der Ausflug nach München endet und Stegi weiß nicht ob Tim ihn danach noch genauso behandeln wird, wie in der Zeit, in der sie alleine waren. Oder ob er ihn überhaupt noch lieben wird...