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P.o.v. Stegi

Tim's Stimme ließ mich für eine Sekunde alles vergessen, alles was um mich herum passierte.
Ich spürte nichts außer der Hitze, die sich nun in meinem gesamten Körper ausgebreitet hatte und an jeder Stelle meines Körpers pulsierte.
Und seinen Berührungen, die mich schwach werden ließen und mir so die Erinnerung an die Realität nahmen.

Doch das alles hielt nicht lange. Nur für einen Augenblick, dann wurde alles wieder klar und die Vernunft nahm Überhand über meinen Verstand.

"Tim, bitte."
Ich hielt seinen Kopf zwischen meinen Händen und sah ihn bittend an.
Doch in seinen Augen lag ein Blick, den ich unmöglich deuten konnte und der mir sogar ein wenig Angst machte.

Ohne etwas zu sagen stellte er mich zurück auf den Boden und musterte mich. Dann drückte er mir einen kurzen Kuss auf die Lippen und raunte mir ins Ohr: "Aber du machst mich so hungrig."

Auch wenn seine Worte und die Art, wie er sie aussprach, meinen Kopf fast explodieren ließen, versuchte ich nicht der Versuchung nachzugeben, immerhin würden wir in wenigen Stunden fahren.

Also sagte ich, so standhaft, wie ich in diesem Moment konnte -was anscheinend nicht sehr überzeugend war-: "Nun... Ich habe auch schon den ganzen Morgen Hunger."

Doch Tim ließ nicht locker, was ich  ehrlich gesagt auch nicht erwartet hätte, ich hatte bemerkt, wie sturköpfig er sein konnte.
"Bitte Stegi."

Es war ziemlich selten, dass er mich um irgendwas bat, doch in den wenigen Malen und bei dem Blick, den er mir zuwarf, konnte ich schlecht wiederstehen.

"W-wie wäre es mit später?", fragte ich, seinen Blicken ausweichend und nach der Türklinke greifend.

"Wie wäre es mit jetzt gleich."
Bei ihm klang es nicht mal mehr wie eine Frage, sondern eher wie ein Beschluss. Also fühlte ich mich umso unwohler, als er vor mir auf die Knie ging und anfing meine Hose aufzuknöpfen.

"Hey! Hey! Stopp!", rief ich aufgebracht und stieß ihn unvorsichtig von mir weg, was ihm anscheinend nichts ausmachte.

Nur weil ich einmal mit ihm geschlafen hatte, hieß das noch lang nicht, dass ich ihn mir in jeder beliebigen Abstellkammer einen Blowjob geben ließ.

"Wie? Willst du's mir machen, oder was?", fragte Tim mit einem versauten Grinsen auf den Lippen und richtete sich wieder auf, sodass er einen halben Kopf größer war als ich und mit einem neckischen Grinsen auf mich hinunter blickte.

Empört griff ich nach der Klinke und stieß die Tür auf. Ich hatte jetzt wirklich genug von ihm. Das einzige, was ich wollte, war endlich zu frühstücken und zwar etwas richtiges zu Essen.

Tim kam hinter mir aus der Kammer und schloss die Tür. Sein Gesicht zierte eine ausdruckslose Miene, die es mir schwer machte, zu deuten, ob er deshalb wütend oder genervt war.

Nach wenigen Sekunden hatte er zu mir aufgeschlossen und fuhr mir mit der Hand sanft durch die völlig zerzausten Haare, um sie wieder zu richten.

"Dann aber später...", flüsterte er und erntete dafür einen strafenden Blick von mir.

Kurz bevor wir, ohne weitere Zwischenfällle den Essenssaal erreicht hatten, kam uns das Mädchen entgegen, das Tim am ersten Tag ihre Nummer gegeben hatte.

Sie schien mich total zu ignorieren und rannte mit einem breiten, glänzenden Lächeln auf ihn zu.

"Tim!" Ihre Augen funkelten förmlich und wenn ihr jetzt jemand auf den Hinterkopf geschlagen hätte wären sie ihr wahrscheinlich aus dem Kopf gefallen.

I didn't mean to || Stexpert Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt