Kapitel 8

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Nach zehn Minuten hörte ich den Schlüssel in der Tür und Jamie kam mit einer Tüte in der Hand wieder rein. Er stellte die Tüte vor mich hin. Ich schaute rein und sah Unterwäsche und eine Hose. ,,Danke.", sagte ich leise. ,,Morgen ist ja Freitag. Und am Samstag gehen wir in die Stadt und machen dann eine Shoppingtour wegen Klamotten für dich.", sagte Jamie. ,,Ich habe aber kein Geld.", sagte ich und schaute zu Boden. ,,Aber ich.", sagte Jamie. ,,Komm.", sagte er und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm seine Hand und ließ mich von ihm auf die Beine ziehen. Er führte mich zum Schlafzimmer. Dort ließ er meine Hand los und ging zum Kleiderschrank. Er öffnete ihn und räumte ein Fach und eine Schublade frei. Dann packte er meine neue Unterwäsche in die Schublade und legte meine neue Hose in das Fach. Er nahm ein T-shirt von sich aus dem Schrank. ,,Willst du noch eine Boxershort?", fragte er ohne mich anzuschauen. ,,Ja.", antwortete ich. Er nahm noch eine Boxershort aus dem Schrank und gab beides mir. Ich verschwand mit den Klamotten im Bad und zog mich um. Das T-shirt roch wunderbar nach Jamie. Ich sog gierig seinen Geruch ein. Dann lief ich wieder ins Schlafzimmer. Ich legte meine Klamotten auf den einzelnen Stuhl der noch da stand. ,,Hast du eine Zahnbürste noch?", fragte ich. Jamie nickte und wir liefen ins Bad. Er gab mir eine Zahnbürste und wir putzten beide Zähne. Dann gingen wir wieder ins Schlafzimmer. Jamie zog sich sein T-shirt über den Kopf und streifte seine Jeans ab. ,,Auf welcher Seite schläfst du besser?", fragte er. Er nahm mich schon zu sich, damit ich nicht auf der Straße saß, kaufte mir Klamotten und jetzt fragte er auch noch auf welcher Seite ich schlafen wollte? Womit hatte ich das verdient? ,,Mir egal.", sagte ich. Jamie zuckte die Schultern und legte sich auf die eine Seite. Ich legte mich auf die andere. ,,Wenn du dein Handy laden willst, in der oberen Schublade ist ein Handyladekabel.", sagte Jamie. Ich machte die Schublade auf und nahm das Ladekabel. Dann stecke ich mein Handy an und legte es zu Seite. Ich deckte mich zu und drehte mich zu Jamie. Er lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Jetzt, wo er nur in Boxershorts auf dem Bett lag, sah ich die beiden Tattoos an seinem rechtem Bein. Unter seinem Knie war eine rote Blume mit grünen Blätter und leicht innen an seinem Scheinbein war ein farbiges Gesicht und in den schwarzen Haaren war ein Messer. In dem Moment stellte Jamie seine Füße auf und ich sah die Tatoos auf seinen beiden Waden. Auf seiner linken Wade war ein bunter Totenkopf und auf seiner rechten Wade war etwas das aussah, wie ein blauer Vogel der von einem Wald umzingelt war. Ich schaute wieder zu seinem Gesicht und betrachtete seine blauen Augen von der Seite. ,,Du starrst mich an.", sagte er nach einer Weile. Beschämt wendete ich den Blick ab. Er drehte sich auch zu mir. ,,Bevor wir morgen ins Büro fahren, muss ich bei meinem Bruder vorbeifahren und meine Hunde abholen.", sagt er. ,,Du hast Hunde?", fragte ich. ,,Ja, zwei. Baya und Marley. Die beiden sind total lieb. Baya ist eine mittelgroße weiße und Marley ist ein kleiner schwarzer.", antwortete Jamie. Ich nickte. ,,Lass uns schlafen.", sagte er und schaltete das Licht aus. Ich versuchte zu schlafen, aber es ging nicht. Der Gedanke keine eigene Wohnung zu haben und praktisch komplett von Jamie abhängig zu sein, beunruhigte mich. Ich wälzte mich hin und her. Plötzlich legte sich eine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte zusammen. ,,Ich bin's nur. Was ist denn los?", fragte Jamie mit verschlafener Stimme. Hatte ich ihn jetzt geweckt? ,,Ich kann nicht schlafen.", gab ich zu. Von Jamie kam ein Gähnen. Ja, Ich hatte ihn eindeutig geweckt. Er zog mich einfach in seine Arme und bettete meinen Kopf auf seiner Brust. Dabei schloss er fest die Arme um mich und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Ich schlang meine Arme um seine Hüfte und konnte so endlich einschlafen.

Bright light meets dark lightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt