Kapitel 21

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Ich kauerte auf dem Boden. Baya stupste mich immer wieder an und Marley winselte die ganze Zeit. Ich kroch zu meinem Schrank und nahm mir eine neue Wodka Flasche. Mühsam öffnete ich sie und trank sie aus. Meine Tränen waren getrocknet und meine Augen fühlten sich auch sehr trocken an. Angetrunken kroch ich zum Tresen und nahm das Bild runter. Es fiel mir fast aus der Hand, aber ich fing es noch auf. Sanft strich ich mit dem Daumen über Kate. Ein unterdrücktes Schluchzen kam aus meiner Kehle. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich nahm es und ging angetrunken ran. ,,Bower?", lallte ich. ,,Jamie, wieso bist du um vier Uhr nachmittags betrunken?", fragte Sam's Stimme. ,,Sie ist weg.", sagte ich. ,,Wer ist weg?", fragte Sam. ,,Kate.", sagte ich. Mir entwich wieder ein Schluchzen. ,,Ich komme zu dir und du gibst mir die Schlüssel für das Büro. Dann reden wir.", sagte er und legte auf. Ich schmiss mein Handy auch gegen die Wand. Fuck, da waren ja noch Bilder von Kate drauf. Ich hatte sie oft fotografiert. Einmal auch, da stand sie in Unterwäsche am Schrank und hat sich Klamotten raus genommen. Schnell robbte ich über dem Boden zu meinem geschrottetem Handy und nahm mit zitternden Fingern die SD-Karte raus. Langsam richtete ich mich auf und lief schwankend ins Wohnzimmer. Ich nahm meinen Laptop raus und steckte meine SD-Karte in meinen Laptop. Schnell fuhr ich ihn hoch und zog die Bilder von der SD-Karte auf meinen Laptop. Während die Bilder rüber gezogen wurden, stand ich auf und nahm mir eine Schnapsflasche. Auch diese trank ich komplett aus. Nun war ich komplett betrunken. Es klingelte, aber ich war zu betrunken um von der Couch aufzustehen. Die Tür flog auf und Sam kam reingestürmt. ,,Bist du jetzt komplett bescheuert?!", schrie er, als er sich umsah. Die zersplitterte Wodkaflasche auf dem Boden, knapp daneben mein geschrottetes Handy und die beiden leeren Alkohol Flaschen auf dem Couchtisch. Die Bilder waren fertig. Sam nahm die Büroschlüssel vom Tresen und kam zu mir. Er setzte sich seufzend neben mich. ,,Wieso nimmt es dich so mit, dass sie gegangen ist?", fragte er. Ich antwortete nicht. ,,Wobei du bist so betrunken, da bringt es nichts mit dir ein Gespräch zu führen.", seufzte Sam. Er stand auf. ,,Ich werde jetzt ins Büro gehen und dort dann bis alle Feierabend gemacht haben bleiben. Dann komme ich wieder her.", meinte Sam und ging. Ich stand auf und versuchte die Glasscherben und die Einzelteile meines Handys aufzusammeln. Das Zeug schmiss ich dann in den Müll und entsorgte die Glasflaschen. Ich nahm mir noch ein Bier und schmiss mich mit dem Bier auf die Couch. Dann schaltete ich den Fernseher ein und trank ein Schluck von dem Bier. Die ganze Zeit schaltete ich nur in den Kanälen rum. Bis ich bei den Nachrichten stehnblieb. ,,Vor wenigen Stunden gab es einen schlimmen Autounfall. Es gibt zwei Verletzte. Beide Fahrer wurden ins Krankenhaus eingeliefert, eine Person blieb unversehrt. Die Angehörigen wurden bereits angerufen.", sagte die Nachrichten Tussi. Der Unfallort wurde gezeigt. Die Bierflasche zersprang in meiner Hand, da ich so fest zudrückte. Warmes Blut lief meine Hand runter und der Alkohol brannte in meiner Wunde. Das eine Auto war Kate's. Ich sprang auf und lief zur Tür. Dieser Schock hatte mich wieder nüchtern gemacht. Fluchend hielt ich mir die Hand und streifte mir meine Jacke über. Ich nahm noch meinen Autoschlüssel und wollte raus gehen, aber die Tür ging auf und Sam kam rein. ,,Was machst du und wie bist du so schnell nüchtern geworden?", fragte Sam. ,,In den Nachrichten kam, dass es einen Autounfall gab. Und zwei Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. Eine dieser Personen ist Kate.", sagte ich und wollte an Sam vorbei, aber er hielt mich fest. ,,In diesem Zustand gehst du ganz sicher nicht zu Kate. Geh wieder rein.", sagte Sam und schob mich wieder rein.

Bright light meets dark lightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt