Bright light meets dark light

Kapitel 22

Schnaubend ließ ich mich wieder auf die Couch fallen. Sam setzte sich neben mich. Er betrachtete meine Hand. Dann stand er wieder auf. Nach ein paar Sekunden kam er wieder rein. Er hatte Verbandszeug und verband meine Hand, nachdem er sie gesäubert hatte. Ich griff mit meiner unverletzten Hand zu einer neuen Bierflasche und trank einen Schluck. Sam nahm sie mir weg. ,,Oh nein, du wirst dich jetzt nicht wieder betrinken.", sagte er. Ich fuhr mir mit der Hand über's Gesicht. Ich wollte zu ihr. Mein Körper schrie förmlich nach ihr. ,,Was bedeutet sie dir?", fragte Sam und starrte auf den Fernseher. Ich schwieg. Stattdessen nahm ich ihm wieder die Bierflasche aus der Hand und trank noch einen Schluck. Aber diesmal, ließ ich nicht zu, dass Sam mir die Flasche wegnahm. ,,Was fühlst du, wenn du an sie denkst?", fragte Sam. Wieder trank ich einen Schluck. Dabei dachte ich an sie. Aber tat ich das nicht die ganze Zeit, seit sie weg war? Sam seufzte. ,,Jamie, was fühlst du für sie?", fragte Sam. Es reichte mir gelöchert zu werden, also musste ich antworten. ,,Ich liebe sie.", flüsterte ich. ,,Liebst du sie wirklich, oder redest du dir das gerade nur selbst ein?", fragte Sam. ,,Ich weiß es nicht.", murmelte ich. ,,Sag mir, was du fühlst.", forderte er. ,,Ich fühle mich leer. Und es tut so weh. Ich will zu ihr, aber gleichzeitig will ich auch schreien und weinen.", antwortete ich. ,,Gut, dann gehen wir jetzt zu ihr und du sagst ihr, dass du sie liebst.", sagte Sam und stand auf. Ich sprang auf und hielt ihn am Arm fest. ,,Das kann ich nicht.", sagte ich. ,,Dann wirst du sie nie wieder sehen.", erwiderte Sam. Er hatte Recht. Ich musste endlich dazu stehen. Vorsichtig nickte ich. Sam nickte auch und wir liefen zusammen zu meinem Auto. Wir fuhren zum Krankenhaus. An der Info fragte ich nach Kate. Die Sekretärin sagte mir das Zimmer. Sam und ich liefen zusammen zu dem Zimmer. Genau in dem Moment als wir ankamen, kamen Alex und Iva aus dem Zimmer. ,,Jamie. Sie hat uns die Wahrheit gesagt. Also, was wagst du dich eigentlich noch hier her zu kommen?", fuhr mich Iva an. ,,Ich habe ihr immer gesagt, dass das nichts wird. Sie hat mich trotzdem geliebt und sie tut es immernoch. Ich weiß, ich habe Fehler gemacht und genau deswegen bin ich hier.", sagte ich. Iva wollte etwas sagen, aber Alex brachte sie zum Schweigen. ,,Iva, lass das die Kinder unter sich ausmachen.", sagte Alex und nickte mir zu. Ich drehte mich nochmal zu Sam. ,,Du schaffst das. Und du kommst nicht raus, bevor du es ihr gesagt hast.", sagte Sam und ich lief in das Zimmer. Kate lag auf dem Bett und wirkte sehr müde. Doch als sie mich sah, saß sie kerzengrade da und starrte mich an. Aber sie ließ sich mit einem Schmerzenslaut wieder nach hinten sinken. ,,Was willst du hier?", fragte sie. Ich brachte keinen Ton über die Lippen. In meinem Kopf hatte ich alles schon genau geplant, aber jetzt wo ich vor ihr stand kam kein Ton über meine Lippen. ,,Was ist mit deiner Hand passiert?", fragte sie. ,,Ich habe eine Bierflasche zerdrückt, als dein Unfall in den Nachrichten kam.", antwortete ich. ,,Also hast du dich jetzt einfach auf die Couch gelegt und ein schönes Bier getrunken?", fragte sie histerisch. ,,Nein. Als ich deine Kündigung auf meinem Schreibtisch gefunden habe, bin ich nach Haus gegangen um dich zur Rede zu stellen. Doch dort habe ich nur deinen Brief und das Bild gefunden. Ich habe den Brief gelesen. Dann habe ich geweint.", erzählte ich. ,,Ja klar, du und geweint.", meinte Kate spöttisch. ,,Dann habe ich mir eine Wodkaflasch genommen und angefangen zu trinken. Nach zwei Schlucken habe ich dann die Flasche an die Wand geschmettert. Danach bin ich zusammengebrochen. Nachdem ich das Bild die ganze Zeit angestarrt habe, habe ich mit Sam telefoniert. Dann habe ich Noch eine komplette Wodkaflasche und eine komplette Schnapsflasche leer getrunken. Sam kam und hat die Büroschlüssel abgeholt. Dann ist er wieder gegangen. Ich habe mein Handy zerschmettert, aber konnte meine SD-Karte noch retten und habe die Bilder von dir auf meinen Laptop gezogen. Dann habe ich Bier getrunken und die Nachrichten geschaut. In den Nachrichten kam dein Unfall und ich habe die Bierflasche zerdrückt. Sam kam wieder, hat meine Wunde versorgt und mir ins Gewissen geredet. Kann sein, dass das alles nicht unbedingt in der richtigen Reihenfolge ist. Schließlich war ich betrunken. Aber dein Unfall in den Nachrichten, hat mich wieder nüchtern gemacht.", erzählte ich weiter. ,,Und was hat Sam dir ins Gewissen geredet?", fragte Kate. Ich biss auf meine Unterlippe. Wie soll ich ihr das sagen?