Ein MJ aus jedem Jahr [Kapitel 24]

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History MJ POV

Ich zog Lisa an meine Brust und funkelte Eris sauer an.

"Lass sie in Ruhe!", meinte ich und machte einen Schritt zurück.

Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Roy, Siegfried und Prince in einen Schatten verschwanden. Jetzt mussten wir sie nur noch ablenken.

Und sie durfte auf keinen Fall die Kette in die Finger bekommen.

Eris musterte mich kurz und drehte sich um, um wieder zu dem Thron zu gehen.

"Wisst ihr, das habe ich noch nie verstanden. Liebe meine ich. Was nützt sie einem? Die Liebe ist es, die euch Menschen schwach macht.", sagte Eris. Jedes ihrer Worte triefte vor Hass.

Die Anderen schienen sich genauso unwohl in ihrer Haut zu fühlen wie ich. Aber wir mussten ihr stand halten.

Eris Stimme riss mich aus den Gedanken.

"Wieso gebt ihr nicht einfach auf? Selbst mit euren lächerlichen Kräften habt ihr keine Chance. Ihr seit nur ein paar Werwölfe und ein Halbblut.", meinte sie verächtlich.

Falco ließ hinter mir ein unterdrücktes Fauchen hören. Bleib bloss wo du bist bitte...

"Mag ja sein.", sagte ich schließlich: "Aber aufgeben werden wir deshalb trotzdem nicht.

Mein Blick wanderte wieder zu dem Schatten, den das Kerzenlicht nicht erreichte.

Langsam wurde ich nervös. Was machten die denn so lange? Beeilt euch endlich!

Und wie aufs Stichwort wurde es mit einem mal hell.

Wir hielten uns alle die Hände vor die Augen. Welch Ironie. Ich trug fast immer eine Sonnenbrille, aber jetzt wo ich eine brauchte hatte ich keine.

"Was ist das?!", kreischte Eris. Durch meine Finger hindurch sah ich, dass sie aufgestanden war und die Treppe hinunter stolperte.

Verdammt, jetzt wurde es ernst!

Ich hörte wie Siegfried, Roy und Prince etwas riefen. Hörte sich nach Latein oder so etwas an.

Vermutlich war das der Zaubersprich, durch den Eris in ihr Reich verbannt werden würde.

Nur wenige Herzschläge später, genau dann als ich dachte, dass ich das Licht nicht mehr aushielt, erlosch die Helligkeit um uns herum.

Für zwei Sekunden war es pechschwarz im Saal.

Dann gingen die Kerzen um uns herum wieder an.

»Stille«

Ich sah zu Lisa, die ihre Augen öffnete, und dann mich um.

Vor dem Thron lag Eris. Sie schien bewusstlos zu sein. Die drei Magier standen vor ihr.

Roy drehte sich zu uns um: "Lasst uns verschwinden, bevor sie wach wird. Von nun an wird sie euch nichts mehr antun können."

Er hatte Recht. Ich hatte keine Lust auf Eris zu treffen, wenn sie ihr Bewusstsein wiedererlangte.

Doch Dangerous schüttelte heftig den Kopf: "Nein! Ich will Ningyo zurück!"

Ich runzelte die Stirn und sah mich um. Er hatte Recht. Wo war Ningyo?

Siegfried und Roy sahen sich kurz an und nickten dann gleichzeitig.

Ohne ein Wort gingen sie vorran.

Die Beiden gingen auf eine schwarze Wendeltreppe zu. Seltsam. Die war mir vorher gar nicht aufgefallen.

Wir folgten ihnen nach oben.

Da der Saal keine Decke hatte irritierte es mich, dass wir mit einem mal in einem weiteren Saal standen.

Dieser Saal hatte weiß-rote Fliesen, nicht wie in der unteren Ebene.

Ningyo POV

Ich saß auf einem weißem Himmelbett, das mitten im Raum stand, und musterte den Boden.

Wieso nur wollte Eris unbedingt mein Leben zerstören? Ich hatte ihr nie etwas getan...

Warte. Schritte. Kam sie wieder?

"Ningyo!", rief eine mir sehr bekannte Stimme. Nein, das konnte doch nicht...

Ich hob den Kopf und traute meinen Augen nicht.

"Michael!", rief ich und schlang weinend die Arme um ihn, als er mich umarmte.

"Oh Gott ich bin so froh...", murmelte er leise.

Für einen Moment schloss ich die Augen. Wurde am Ende doch alles gut?

"Wir müssen verschwinden.", meinte Roy. Seine Stimme verriet, wie ernst er dies meinte.

Ich nickte leicht und ließ mich von Dangerous auf die Beine ziehen.

Prince machte eine Handbewegung, woraufhin das Tor erschien, das uns zurück nach Las Vegas führte.

Wir gingen gemeinsam hindurch und nur wenig später fanden wir uns, zurück in den samtroten Gängen, wieder.

Endlich. Endlich hatte das ein Ende. Es schien, als würde mir eine riesige Last von den Schultern fallen.

Nur Lisa tat mir leid. Das, was Eris über ihren Vater gesagt hatte schien sie wirklich fertig zu machen.

Verständlich. Schließlich hatte sie immer gedacht, dass ihr Vater Elvis Presley an seiner Drogensucht gestorben sei.

Und dann musste ich auch noch irgendwie erklären, dass Eris meine Schwester war. Das wusste bis jetzt niemand....

Janet riss mich aus meinen Gedanken.

"Können wir jetzt zurück nach Neverland?", fragte sie.

Ich sah zu ihr und nickte leicht: "Sicher doch."

Dann wandte ich mich an Siegfried und Roy.

"Vielen Dank für alles. Ohne euch hätten wir Eris nie bekämpfen können. Wir stehen in eurer Schuld. Vielleicht können wir das irgendwie wieder gut machen.", sagte ich.

Doch sie schüttelten den Kopf.

"Nein. Das war uns eine Ehre. Und der Kleine da hat uns ja geholfen.", erwiederte Roy mit einem Blick auf Prince.

Prince winkte kurz ab und setzte seine Sonnenbrille auf.

Ich drehte mich zu den Anderen um.

"Auf zurück nach Neverland.", meinte ich.

Ein MJ aus jedem JahrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt