Kapitel 1

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"TAY AUFSTEHEN!!!" ertönte es plötzlich hinter meiner Tür.

Unmotiviert rollte ich mich aus mein Bett und stellte mich vor meinem Schrank auf. Mit einem Blick nach Rechts sah ich mich im Spiegel. Mein Top spannte um meinem Bauch und an meiner Brust. Meine Haare waren zerzaust und die Farbe leicht rausgewaschen. Der Anblick war einfach schrecklich und ich wandte mich ab. Aus dem Schrank kramte eine schwarze Jeans und ein Galaxy tanktop raus, zog es mir an und ging ins Bad.

Angekommem im Bad sah ich mein Gesicht wieder im Spiegel. Angewidert von mir selbst putzte ich mir schnell die Zähne und schminkte mich. Meine langen pinken Haare band ich zu einem Pferdeschwanz und ging runter in die Küche.

"Tay, du kommst zu spät zur Schule!!!" Schrie meine Mum mich wieder einmal ein.

"Mmhh..." Gab ich nur von mir und scrollte durch Twitter und Co.

"Willst du denn nichts essen?" Fragte sie mich als ich aufstand und mein Rucksack holte.

"Nein danke, ich hab kein Hunger." gab ich noch von mir und verschwand, bevor sie mir etwas zu essen mitgeben konnte.

Als ich nach 10 Minuten an der Schule ankam, rannten meine Freundinnen schon auf mich zu und schlossen mich in einer Gruppenumarmung.

"Tay, alles gut? Du siehst so traurig aus." Cassie sah mich besorgt von oben bis unten an.

"Nein, alles gut." ich versuchte ein Fake Lächeln aufzusetzen, doch das 'nette' Lächeln sah ehr Psychopathisch aus.

Ich mag Cassie, obwohl sie eine zeitlang mit meinem Schwarm Zac zusammen war, und mir das ein Gefühl gibt ihr sonnengeküsstes Gesicht zu bespucken. Ich werde sehr schnell eifersüchtig...

"Wollen wir in die Klasse?" holte mich Jessica wieder aus meinen Gedanken. Wir alle bejahten und gingen dann zu unserer Klasse.

In der Klasse müsste ich wie in jeder Geschichts- und Erdkundestunde, neben Zac, meinem Schwarm, sitzen.

"Hey Tay" begrüßte er mich, lächelte mich mit seinem unwiderstehlichen Lächeln an und kam auf mich zu um mich zu umarmen.

"Hey" lächelte ich und fiel in seine Arme.

Zac setzte sich neben mich und dann begann unser Unterricht auch schon.

Nach der 2. Stunde hatten wir Pause und ich ging schonmal alleine nach draußen.

"Du fette Kuh!" Hörte ich plötzlich hinter mir und Gelächter ertönte. Mir war klar, dass die 10. Klässler sich über mich lustig machen, deswegen drehte ich mich nicht um.

Draußen auf der Wiese angekommen, hielt ich meine Tränen zurück, als ich bemerkte das meine Klassenkameraden auf den Weg zu mir waren.

Die ganze Pause über war ich in meinen Gedanken vertieft;
so fett bin ich doch garnicht oder? Ich meine ich bin normalgewichtig. Es gibt doch viel dickere Kinder als ich... zBs. Bea... okay, sie ist einer meiner besten Freunden aber ich sag doch nur die Wahrheit...

Die restlichen 3 Tage verliefen wie der vorherige: ich wurde gemobbt, Zac war wie immer unwiderstehlich, und meine Freundinnen haben nichts von meinem Privatleben erfahren. Das ist auch besser so, denn mein Vater hatte schon wieder Wutausbrüche und schlug auf mich und meine Schwester immer wieder ein; mehr auf mich aber wenn interessiert das schon.

Freitag: es war so weit, ich konnte einfach nicht mehr. Seit der 4. Klasse werde ich jetzt schon gemobbt und von meinem Vater missbraucht.

Als ich mich an die letzten 3 Jahre zurück erinnerte brach ich in Tränen aus.

Ich ging langsam die Treppe herunter und erkundigte mich ob jemand Zuhause ist. Alle weg.

Langsam bewegte ich mich Richtung Küche. Ich öffnete die Schublade mit den Küchenmessern. Vorsichtig und unsicher griff ich nach dem Schärfsten. Ich legte das Messer an meinen Arm und schliff es einmal entlang. Eine Träne kullerte mir auf meinen nun blutenden Arm.

Es war ein kleiner Schliff doch er blutete sehr. Vorsichtig legte ich das Messer noch einmal und noch einmal an. Dieser Schmerz befreite mich. Ich wusste das ich diese Narben ein lebenlang tragen werde und ritzen keine Lösung ist, doch es tat gut.

Essstörungen und DepressionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt