Kapitel 11

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Die Tage darauf kam es mir so vor, das so näher ich und Zac uns kommen, desto weiter entfernen wir uns von einander. Wir reden mittlerweile weniger als vorher miteinander.

Inzwischen haben wir Ferien und ich wiege 53 kg! Ganz schön viel, deswegen haben ich jetzt beschlossen wieder zu hungern. Ich weis, das hungern nicht wirklich gut ist. Ich kenne auch alle Nachteile des Hungerns, jedoch tut es mehr weh, in den Spiegel zu schauen oder beleidigt zu werden, als zu hungern.

In der ersten Woche der Ferien hatte meine Oma Geburtstag und die ganze Familie traf sich, um zusammen zu feiern.

Nachdem wir uns die Bäuche mit Kuchen vollgestopft hatten, beschloss ich einen Spaziergang zu machen und das Essen in ein Gebüsch zu kotzen. Anders konnte ich mir nicht helfen; denn entweder geh ich und kotze es aus, oder ich behalte es in mir und es setzt sich an meinen Hüften ab.

Als ich danach wieder am Haus meiner Oma angekommen war, schnappte ich mir mein Handy und lies mich auf die Couch fallen.

Meine Tante setzte sich neben mich und betrachtete mich. "Was ist?" fragte ich sie nach einer Weile. "Nichts..." entgegnete meine Tante mir. Aus dem Augenwinkel konnte ich jedoch sehen das der Blick meiner Tante direkt auf meine Narben, am linken Arm, lagen.

Verwirrt, doch gleichzeitig schockiert schrie meine Tante mich an. "Ritzt du dich etwa?! Bist du bescheuert? was denkst du dir den dabei?!" ich sah von meinem Handy auf. Alle Blicke waren jetzt auf mich gerichtet. Aufsehen erregen, war das Letzte was ich wollte. Die Blicke waren mir unangenehm und ich stand auf und rannte aus dem Wohnzimmer.

Den restlichen Abend redete ich nicht mit den Erwachsenen und hielt mich ehr im Hintergrund. Als mir meine Eltern dann so gegen 9 Uhr verkündigten, das wir Nachhause fahren wollten, holte ich meine Handtasche und ging, ohne mich zu verabschieden Raus und wartete im Auto auf meine Eltern.

Die Autofahrt verlief recht still, nur die Musik, die aus dem Radio ertönte spielte leise.

Doch als mein Dad die Tür hinter sich zuschmiss, fing er an zu schreien und auf mich loszugehen. Er packte mich an die Haare und schlug mein Kopf gefühlte 50 Mal gegen die Wand. Unter Tränen verstand ich kein einziges Wort was er schrie. Er warf mich auf den Boden und tritt mehrmals auf mich ein. "Was soll diese Scheiße?!" Er griff nach meinem linken Arm und drückte seine Fingernägel in mein Fleisch, als er mein Handgelenk umgriff. "Schatz, bitte hör auf!" Flehte meine Mum meinen Dad an. "Was soll das?!" wiederholte er sich, diesmal wütender als vorher. "Es... es tut mir leid..." flüsterte ich. "Was?" fragte er und zog mich an meinen Haaren hoch. "Ich wollte das nicht..." Sagte ich unter Schmerzen. "Du hast es aber gemacht! Verdammt, du kleine Schlampe! Seh ich nochmal das du dich versuchst umzubringen, ich schwöre dir, ich bring dich eigenhändig um!" ich schluckte. "Ich...mach das nie mehr!" Log ich. Mein Dad packte mich noch fester an den Haaren und warf mich auf die Treppe. "Geh auf dein Zimmer, du dreckige Hure!"

Langsam rappelte ich mich hoch, lief die Treppe hoch, legte ich mich ins Bett und weinte mich in den Schlaf.

Immer wieder kamen mir die Gedanken an Selbstmord, doch ich unterdrückte sie nicht, nein, ich lies meine Fantasie freien Lauf.

Es gibt so viele Möglichkeiten sich umzubringen, oder seinen Tod wie einem 'Unfall' aussehen zu lassen.

Magersucht. Da sterbe ich wenigstens Dünn... diese Idee fand ich echt gut, und setzte sie in den nächsten Wochen durch...

Essstörungen und DepressionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt