Donnerstag. Heute kann ich etwas länger schlafen, da ich heute um 10 Uhr zum Arzt müsste.
Schon seit Wochen habe ich Bauchkrämpfe, und wie Mütter nunmal so sind, machen sie sich unglaublich große Sorgen.
Nachdem ich und meine Mum gefühlte 3 Stunden im Wartezimmer gewartet hatten, rief uns eine Arzthelferin auf. Meine Mutter beschloss mit zu kommen, da sie noch mit dem Arzt reden wollte.
"Setzen Sie sich. Der Doktor wird gleich zu ihnen kommen." Teilte die Arzthelferin uns mit. Also warteten wir wieder einmal.
Da öffnete sich auch schon die Tür und der Doktor begrüßte uns mit einem freundlichen Händedruck.
"Na, was haben wir denn?" fragte er und lächelte mir pädophil entgegen. Warum wir? Ärzte sind so dumm. Ehrlich gesagt wissen die doch auch nicht viel mehr als ihre Partienten, und Hausärzte erst recht nicht.
"Ehm, ja... ich habe schon länger Bauchschmerzen nach dem Essen..." log ich den Arzt an. Ich esse ehrlich gesagt so gut wie gar nichts, da ist es auch kein Wunder wenn ich Bauch-/Magenkrämpfe habe.
"Könnten wir vielleicht eine Blutspiegelung bei ihr durchführen? Nur um zu sehen, ob sie vielleicht auf irgendwas allergisch reagiert?" Fügte meine meine Mutter besorgt hinzu. "Hmm... das wollte ich auch gerade vorschlagen" meinte der Doktor und guckte sich meine Unterlagen an.
"So, dann kommen sie bitte einmal mit..." er ging ihn das benachbarte Zimmer mit mir und meiner Mum.
Eine etwas dickere Arzthelferin betrat den Raum und bat mich meinen linken Arm freizumachen. 'Shit' dachte ich nur und krempelte mein Ärmel hoch. Die Stelle an der ich mich geritzt habe.
Die Frau stach mir eine Nadel in die Armkehle und saugte mir Blut ab. ich guckte weg, zu meiner Mutter, die mir nur besorgt entgegen blickte. Sie hatte wahrscheinlich die Stellen gesehen, an denen ich mich ritze.
Nachdem mir Blut abgenommen wurde, benachrichtigte uns der Arzt, das die Ergebnisse am Montag da seien müssten. Meine Mum holte die Krankenkassenkarte und wir gingen zum Auto.
Meine Mum saß nur da und blickte nach vorne. Für einen Moment war stille im Auto, bis meine Mutter anfingt mich zu fragen: "Warum zur Hölle ritzt du dich?!" ihre stimmte brach zusammen. Sie klang traurig, verletzlich und ängstlich. Meine Mum sah mich an mit Tränen in den Augen und flüsterte leise "Warum?!"
"Willst du das ich dich irgendwann regungslos in deinem Zimmer vorfinde, mit aufgeschlitzten Adern?" Ihre Stimme brach wieder zusammen und ihr rollte eine Träne über die Wange. Sie startete langsam den Motor und wir fuhren nach Hause. Die ganze Fahrt über haben wir kein Wort miteinander gewechselt.
Als wir Zuhause ankamen, setzen wir und auf die Treppe und meine Mutter fragte mich: "Ist es wegen mir und Dad, weil wir uns immer Streiten?" meine Mum wusste nichts davon das ich in der Schule gemobbt wurde.
"Schatz?" fragte sie unsicher. "Sag doch bitte was!" Ich unterdrückte meine Tränen und nickte leicht. Natürlich lag es auch an meinen Eltern, bzw. meinen Vater, aber hauptsächlich ja auch wegen den Mobben, was ich meiner Mum aber nicht sagen wollte, da sie sich sonst zu viele Gedanken machen würde.
"Tay, soll ich heute Zuhause bleiben, bei dir?" ich schüttelte den Kopf, da wenn ich jetzt etwas sagen würde, Tränen über meinen Wagen laufen würden. "Bitte mach das nicht! Bitte! Sonst lass ich dich nie mehr alleine, und suche dir einen Babysitter! Bitte versprich mir, du hörst damit auf?" "Ich verspreche dir..." flüstere ich meine Mum zu und umarmte sie.
Sie fuhr zur Arbeit, und ließ mich alleine Zuhause, mit all den schönen Messer...
DU LIEST GERADE
Essstörungen und Depressionen
Novela Juvenil"Wir akzeptieren die Liebe, die wir denken zu verdient..." Tay erlebt mit gerade mal 17 Jahren ein schreckliches Leben. Geplagt von Magersucht, Bullimie, Depressionen und der Liebe, sucht sie vergeblich eine Weg aus ihren Leben...