Kapitel 12

3.2K 193 6
                                    

Meine Magersucht-Idee setzte ich erfolgreich durch. Ich wiege nur noch 42 kg! Unglaublich wie schnell man durch hungern abnehmt!

Meine Eltern und Freunde haben meinen Gewichtsverlust natürlich mitbekommen und machen sich jetzt sorgen um mich. Meine Meinung nach unwichtig! Ich meine, ich bin alt Genug um zu wissen, was gut für mich ist. Es ist mir egal das sie denken das der 'Glanz aus meinen Augen verschwindet' oder ich dunkle Augenringe habe, ich mach weiter, bis mein Körper sagt, er hat genung. Ich geh an die Grenzen meiner Selbst!

"TAY! Du kommst zu spät zur Schule!" schrie meine Mutter mir von der Küche aus zu. Ich stöhnte genervt auf und machte mich fertig. Ich nahm meine Tasche und mein Handy und machte mich auf den Weg zur Schule. Unterwegs bekam ich eine Whatsapp Nachricht und klickte sofort auf 'öffnen'.

-Sry Tay, aber ich liebe dich nicht. Ich will nicht das wir nicht mehr mit einander reden und so. Wir können ja Freunde Plus sein.-

Zac. Ich tippte mit zitterigen Fingern ein einfaches 'Okay' ein und drückte 'senden'. Ich spürte wie Tränen unkontrolliert meine Wangen entlang liefen, doch strich sie schnell weg. Dieser Schmerz... Als würde jemand dir einen Dolch in die Brust jagen und diesen, mit Absicht, noch hin und her dreht. Am liebsten würde ich jetzt zur Klinge greifen, doch ich war auf dem Weg zur Schule und dort hatte ich nunmal keine Klinge. Deswegen krallte ich meine Fingernägel in meinen Arm, doch lief weiter, als wäre mir gerade nicht zu sterben zu Mute.

Die ersten Zwei Stunden hatten ich und Zac kein einziges Wort miteinander gewechselt. Noch nichtmal angesehen hatte er mich.

In der Pause standen wir alle wieder in einer Gruppe und beisammen und unterhielten uns. Ich persönlich habe nicht am Gespräch teilgenommen, sondern beobachtete Zac mit seiner neuen 'Ische', die weiter weg von uns standen.

Als es zur nächsten Stunde klingelte blieb ich noch etwas stehen und beobachtete Zac und seine Neue. Josh, der gemerkt hatte, wie ich die Beiden beobachtete, stellte sich neben mich hin und richtete seinen Blick ebenfalls auf sie.

"Bist du wütend?" fragte er an mich gewannt ohne mich dabei anzugucken. Ich blieb jedoch stumm. "Eifersüchtig?" versuchte er es weiter, doch als Zac und seine 'Ische' die Lippen aufeinander legten, verschränkte ich die Arme und antwortete: "Er küsst sie so flüchtig. Als wären ihre Lippen Luft und er wäre kurz vorm ersticken..." Josh sah mich verwirrt an. "Glaubst du wenn ich genauso dünn und hübsch wäre, wie sie, dass er mich dann auch lieben würde?" Josh strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Tay, du bist wunderschön und voll dünn, wenn nicht sogar dünner und schöner als diese Schlampe!" Wir richteten unsere Blicke wieder auf Zac und seine 'Ische'. Ich zog eine Zigarette aus meiner Jackentasche und zündete sie an. Ich zog einmal tief dran und blies den Rauch langsam aus.

"Hör auf Tay!" flüsterte Josh besorgt. Doch ich überhörte ihn und zog wieder einmal an der Zigarette. Wütend nahm er mir die Zigarette weg und verdrückte sie in seiner Hand. Ich sah ich emotionslos an und holte eine weitere Zigarette heraus, um sie anzuzünden.

Er sah mich wütend an, steckte die Hände in die Hosentaschen und ging vom Schulhof. Ich schmiss die Zigarette weg und lief ihn hinterher.

"Ey Josh! Was hast du denn?" fragte ich ihn verwirrt. "Du tust mir so verdammt Leid, Taylor! Du bist Magersüchtig, Nikotinabhängig, du ritzt dich, du, du liebst einen Typen der ein totales Arschloch ist und lässt dich von ihn kaputt machen!" okay, wenn jemand mich mit 'Taylor' anspricht, muss es was ernstes sein. "Ich..." stammelte ich vor mich ihn. "Du bist so ein tolles Mädchen! Du verdienst was besseres als Zac! Auch wenn er mein bester Freund ist und so, er ist ein verdammtes Arschloch! Eine männliche Hure!" Ich wusste nicht was ich in diesen Moment sagen sollte. Ich war so verwundert, das Josh so über Zac denkt. Auch wenn alles was er gesagt hat wahr ist oder gerade weil es wahr ist, verkraftete ich diesen Schmerz nicht und brach ihn Tränen aus. Ich weinte in Josh's Shirt und er streichelte meinen Hinterkopf.

"Ich... ich liebe ihn... so sehr!" weinte ich. "Pssscht..." beruhigte er mich. "Er ist es nicht wert!" - pure Wahrheit!

Essstörungen und DepressionenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt