Kapitel 6

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Liebes Tagebuch,

Die Medikamentenanzahl hat sich schon wieder erhöht. Wenn das so weitergeht, verbringe ich bestimmt bald 10 minuten, nur um meine Tabletten zu nehmen. Jetzt sind es 5 statt 4 morgens, und immernoch 7 am Abend. Ich weiß nicht, warum ich sie überhaupt noch nehme. Ich meine, sie zögern nur das unvermeidliche raus.

Es hupte. Einmal. Zweimal. Dreimal. Ja schon ok, ich hatte es verstanden. Schnell packte ich meine Tasche, schlüpfte in meine High Heels und stöckelte nach draußen, wo schon unser Taxi parkte. "Ich hab auch schon das erste Hupen gehört!" ich sah Nathalie gespielt ernst an, weil das nur auf ihrem Mist gewachsen sein konnte. "Ich wollte nur sichergehen das du auch schnell kommst." Sie zwinkerte mir zu und gab mir ein Küsschen auf die Wange. "Du siehst scharf aus! Warum siehst du so scharf aus?" Paul mussterte mich von oben bis unten. "Also erst einmal, weil ich ich scharf bin. Und zweitens wird Richard da sein." Ich musste es ihnen einfach erzählen. Ich hatte mir schon einen genauen Plan für heute Nacht gemacht. Mal sehen ob die Umsetzung genauso klappt wie ich es mir vorgestellt habe. Alle sahen sehr gut aus. Wir haben uns auf die Farbe schwarz geeinigt. Oder eher Zoey hat gemeint sie habe ein tolles neues schwarzes Kleid und schon war sie weg, die Entscheidungsfreiheit. Paul hat sich für ein schwarzes Shirt mit V-Ausschnitt und eine zerissenen Jeans entschieden. Zoey trug ein trägerloses schwarzes Kleid im Vokuhila Look. Nathalie wusste wie sie ihre Vorzüge am besten zur Geltung brachte. Sie trug eine dunkelblaue kurze Hose und ein schwarzes Top mit tiefem Ausschnitt. Sie würde heute Abend bestimmt schnell jemanden finden. Ich hatte mich für die klassische Variante entschieden. Ein kurzes schwarzes mit Spagettiträgern. Das Kleid ging mir knapp über den Arsch. Die Fahrt dauerte nicht lange und nach einer knappen viertel Stunde waren wir angekommen. Es war noch nicht viel los, aber in ca. einer halben Stunde wird hier die Hölle los sein. "Ich hole uns erstmal etwas zu trinken." Und schon verschwand Zoey in den Massen. Mal sehen mit was sie diesmal ankommt. Sie sieht älter aus, und bekommt daher eher mal Alkohol als wir. Wir fanden einen Tisch und besetzten ihn ehe andere ihn sich krallten. Nach 5 minuten kahm sie mit 4 Gläsern wieder. Wer weiß was sie uns diesmal wieder andreht. Egal. Wie stoßen an und Exten. Es brannte im Hals. Ich hatte das Gefühl meine Kehle verbrennt. Den anderen ging es wohl genauso, auf jeden fall fingen wir alle gleichzeitig an mit Husten. Und gerade, als ich das erste mal zum Eingang schaute, kahm er rein. Fast so, als wenn es Schicksal gewesen wäre. Ich trennte mich von meinen Freunden und ging auf ihn zu. Er lächelte als er mich sah. Er trug ein dunkelblaues Shirt mit einem Blazer und einer hellblauen Jeans. Alles passte perfekt zu seiner Augenfarbe. Er war mit 2 anderen Jungen hier. Ich umarmte ihn zur Begrüßung und biss ihm sanft ihn sein Ohr. An der Reaktion seiner Nackenhaare konnte ich sehen, dass es ihm gefiel. "Ähm...also...willst du mit mir Tanzen?" scheinbar hatte ich ihn überrascht. Denn dem sonst so coolen Weiberhelden hatte es anscheinend die Sprache verschlagen. Ein lächeln von mir genügte ihm wohl als Antwort, denn er nahm meine Hand und wir gingen zur Tanzfläche. Ich spürte die Blicke der anderen in meinem Rücken, doch die waren mir gerade total egal. Da es ein langsamer Song war, schlang ich meine Arme um seinen Hals und er glitt mit seinen Händen zu meiner Hüfte. Er war größer als ich, deshalb legte ich meinen Kopf auf seine Brust und wir tanzten zum Rythmus der Musik. Er roch fantastisch. Ich mochte es wenn Jungs ein bisschen zu viel Parfüm benutzen. Am liebsten hätte ich ewig so getanzt. Doch nach 3 Liedern, wurde nur noch Tanzmusik gespielt. So der erste Teil war jetzt schonmal nach Plan verlaufen.

Strong girl, probablyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt