Jimin folgte der Schulleiterin und sie bogen um die nächste Ecke, wo eine große Stallung lag. Er schaute sich um und kräuselte die Stirn, was sollte er dort? Es waren mehrere Pferde verschiedener Rassen und Farben in den Ställen, die ziemlich gut gepflegt aussahen, es gab sogar ein Pferd, das aussah wie Stardust.
Der junge Koreaner blieb abrupt stehen. Er starrte das Tier an, welches seinem so stark ähnelte, und war einfach unfähig etwas zu sagen oder sich zu bewegen.
Yoongi trat neben ihn und legte ihm seine Hand auf die Schulter.
"Ist das... sie ist ... sie ist hier?", stotterte Jimin leise.
„Ja, das ist sie. Und das ist ihr neues zu Hause, so lange wie du es willst. Wie findest du das?" Yoongi drückte seinen Freund etwas an sich und spürte das leichte Zittern seines Körpers.
Jimin schluckte. "Wie ich das finde ...?" Er wollte eigentlich etwas sagen, aber alles, was raus kam, war ein kleiner Schluchzer und er warf sich ihm an den Hals und drückte ihn so fest es ging an sich. "Danke ... danke ... danke", flüsterte er unter Tränen und dachte gar nicht daran den Älteren los zu lassen.
Yoongi beugte sich leicht zu ihm herunter. "Du solltest weniger mir danken, als deiner Schulleiterin."
Schnell lies Jimin los und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen weg. "Danke sehr", sagte er höflich und verbeugte sich tief, als er sich an Mrs. Ferris wandte und ihr die Hand reichte. "Ich weiß gar nicht ... was ich sagen soll ... danke."
"Ist schon in Ordnung!" Sie lächelte ihn an und freute sich einfach mit ihm. "Da du ja, wenn alles gut geht, bald wegfährst, werde ich mich so lange um deine Dame kümmern. Aber ich hoffe doch, dass du das wieder übernehmen wirst, sobald du zurück bist?"
Jimins Kopf hüpfte nur auf und ab.
"Na, dann ist ja alles geritzt. Das Mädchen war heute noch nicht draußen, du kannst sie gerne zur Koppel bringen. Eine ist gleich hinter den Ställen. Ich muss noch was arbeiten. Fühlt euch ganz wie zu Hause." Damit verließ sie die beiden jungen Männer und ging in das Haus zurück.
"Komm mit!", rief Jimin aufgeregt und lief zu Stardusts Box. Er öffnete die Tür und trat auf die Stute zu. "Hey, meine Schöne", lächelte er und strich ihr sanft über die Nüstern, während er seinen Kopf an ihre Mähne lehnte.
Yoongi schaute aus einiger Entfernung zu, wie sich sein Freund um das Tier kümmerte. Schließlich legte dieser ihr das Halfter an und führte sie durch den Stall nach hinten raus. Beide rissen erstaunt die Augen auf, als sich vor ihnen eine gewaltige Wiese auftat, auf der verteilt weitere Pferde standen. „Na, hier kann sie laufen und sich austoben", meinte Yoongi erstaunt.
Die Wiese war übersät von Wildblumen und neben dem Vogelgezwitscher konnte man hier und da ein leises Wiehern hören. „Wunderschön", hauchte Jimin. Und Yoongi konnte sehen, dass dieser abermals mit seinen Tränen kämpfte. Stardust schien es auch zu merken, als sie ihn von hinten mit ihrer Nase anstupste. Jimin lächelte leicht, öffnete den Zaun und ging mit ihr auf die Wiese. Er nahm ihr das Halfter ab und streichelte sie noch etwas hinter ihren Ohren, bevor er ihr einen kleinen Klaps auf die Flanke gab. Zuerst schien sie nicht so recht zu wissen, was er wollte, doch schließlich ging ein Ruck durch sie hindurch und sie flog förmlich über das Gelände.
Stardust Mähne flog in alle Richtungen, als sie freudig in die Luft sprang, schließlich einige hundert Meter weiter langsam zur Ruhe kam und sich in einer staubigen Kuhle wälzte.
Nun liefen wirklich die Tränen bei Jimin und Yoongi hätte so einiges gegeben um dessen Gedanken zu erfahren. Er ging auf ihn zu und nahm seinen Kopf zwischen seine Hände, schaute ihm in die verschleierten Augen und beugte sich zu ihm, um diese wegzuküssen. „Sie schmecken so salzig wie das Meer", flüsterte er dabei. „Na komm, lass uns fahren." Dabei küsste er weiter über Jimins Gesicht, bis keine Träne mehr zu erkennen war.
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Shield & Sword ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴ
FanfictionFür Min Yoongi gibt es nichts wichtigeres als sein Hobby, welches ihn eine schwere Phase seines Lebens überstehen ließ. Sein Onkel Namjoon, bei dem er wohnt, macht sich oft Sorgen um seinen Neffen, der immer wieder mit einem Fuß in der Scheiße zu st...