Namjoon hatte Yoongi nach Hause kommen hören und da er sowieso grade auf die Toilette wollte, stoppte er kurz im Wohnzimmer. Er sah, wie sein Neffe im Dunkeln auf der Armlehne des Sofas saß und vor sich hin starrte. Etwas schien ihn sehr zu beschäftigen. „Alles klar, Yoongi?", fragte er, als er das Licht anmachte.
Yoongi sah zu seinem Onkel rüber und der kannte den Ausdruck in seinem Gesicht nur zu gut. „Was ist passiert?", fragte er schnell und setzte sich in den Sessel gegenüber. „Ich weiß es nicht!", sagte sein Neffe. „Ich habe so ein komisches Gefühl. Ich... weiß nicht was ich machen soll."Namjoon runzelte die Stirn. „Was genau meinst du? Hat es mit Jimin zu tun?" "Ja, hat es" „Raus damit! Was hast du angestellt?"Yoongi schüttelte den Kopf. „Nein, versprochen, ich habe gar nichts angestellt! Aber sein Vater hat raus bekommen, dass wir gemeinsam weg waren und der scheint ziemlich streng zu sein. Jimin musste sofort nach Hause. Ich habe ihn vor seiner Tür abgesetzt. Aber irgendwas stimmt da nicht, ich kann es fühlen. Ich hätte ihn nicht gehen lassen sollen!"
„Wie kommst du darauf?", hakte Namjoon nach.
„Ich habe es ihm angesehen. Er war blass wie eine Leiche und hatte diesen ängstlichen Ausdruck in den Augen!"„Meinst du, sein Vater schlägt ihn?" Namjoon wusste nicht genau, wie er auf die Aussage seines Neffen reagieren sollte. Aber Yoongi war jemand der sich nur sorgte, wenn er 100 % überzeugt war, dass es wichtig war.Yoongi zuckte die Schultern. „Ich weiß es nicht! Aber niemand sollte solche Angst davor haben nach Hause zu müssen. Ich hätte nicht wegfahren sollen! Ich hätte dort warten sollen! Was ist, wenn was passiert? Ich mag ihn wirklich, Hyung. Ich will nicht das ihm jemand weh tut!"
„Beruhige dich erstmal!" Namjoon stand auf und legte seinen Arm um die Schultern seines Neffen.„Ich versuche es ja aber was ist, wenn wirklich etwas passiert?"„Hast du seine Handy Nummer? Ruf ihn doch einfach an!"
Yoongi sah ihn entsetzt an. „Ich habe nicht mal seine verfickte Handynummer!", stöhnte er verzweifelt. „Kommt das nicht eigentlich vor dem rum machen? Was hab ich mir dabei gedacht? Und alles was ich zu ihm sage ist: du weißt, wo du mich findest! Bin ich bescheuert! Was bin ich doch für ein Genie!"
„Ihr habt rum gemacht?", fragte Namjoon erstaunt.Yoongi sah ihn genervt an. „Wirklich, Hyung? Ich mache mir Sorgen und das ist alles, was du dazu zu sagen hast?"„Na komm, mach dir keine Gedanken, okay? Wenn du jetzt zurückfährst, machst du die Sache vielleicht noch schlimmer, wenn sein Dad eh schon angepisst ist. Jimin weiß, wo du bist, falls was ist. Wir können leider erst mal nichts tun, als abzuwarten."„Ich weiß"
Beide entschieden sich erstmal dafür schlafen zu gehen...
Als Yoongi im Bett lag und an die Decke starrte, kamen alte Erinnerungen hoch. Dieses Gefühl der Hilflosigkeit kam ihm nur all zu bekannt vor. Wie automatisch fuhr seine Hand über die lange Narbe an seiner Hüfte. In solchen Momenten kam die Angst zurück, dieses beklemmende Gefühl, dass ihm fast die Luft zum Atmen nahm.
Vorsichtig tastete seine zittrige Hand nach der kleinen Lampe auf seinem Nachttisch und er holte erleichtert Luft, als das Licht seine Dämonen vertrieb.
Namjoon, dessen Schlafzimmer gegenüber lag, sah wie das Licht das Zimmer seines Neffen erhellte und er wurde traurig, kannte er den Grund doch ganz genau. Er hoffte nur, dass Yoongi einschlafen würde.
Es war kurz vor halb sieben am Morgen, als Namjoon die Küche betrat, um Kaffee zu machen. Er hatte schlecht geschlafen und darauf gewartet das es in Yoongis Zimmer still wurde. Er hatte höchstens ein bisschen vor sich hin geschlummert, seine Ohren immer auf Empfang, ob sich etwas im Zimmer seines Neffen regte, doch es blieb ruhig.
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Shield & Sword ➛ ʏᴏᴏɴᴍɪɴ
FanficFür Min Yoongi gibt es nichts wichtigeres als sein Hobby, welches ihn eine schwere Phase seines Lebens überstehen ließ. Sein Onkel Namjoon, bei dem er wohnt, macht sich oft Sorgen um seinen Neffen, der immer wieder mit einem Fuß in der Scheiße zu st...