Schon seit einer Stunde lag ich auf seinen Oberschenkeln und schon seit einer Stunde strich er mir durchs Haar. Ich war ihm nicht von der Seite gewichen, seit dem Schulhof. Im Auto hatte ich still meinen Kopf auf seine Schulter gelegt, hatte die ganze Zeit seine Hand gehalten. Meine Augen waren geschlossen und ich hörte Zero zu, der mir alles von Anfang an erzählte. Davon, dass Chase mich zwei Jahre vor allen möglichen Gefahren beschützt hatte ohne, dass ich es mitbekommen hatte:"Arrow erpresst ihn seit 4 Jahren mit dir, Charlie. Damit, dass er dir was antut, wenn Chase nicht für ihn arbeitet", beendete Zero dann irgendwann seinen Vortrag und ich öffnete meine Augen, sah zu Chase hoch, der mich ebenfalls ansah. Sorge ließ sich in seinen Augen ablesen und ich atmete durch.Ich streckte meine Hand nach seinem Gesicht aus, legte meine Hand auf seine Wange und strich mit dem Daumen vorsichtig über eine der verkrusteten Schnittwunden:"Woher hast du das?", fragte ich ihn leise und sah ihm in die Augen. Er zuckte nicht weg, er wusste, dass ich ihm nicht wehtun würde:"Arrow hat verschiedene Arbeiten für mich. Die letzte bestand darin eine Bande in London zum Schweigen zu bringen und die Jungs mochten Messer...", schmunzelte der Braunhaarige. Ich richtete mich auf, stützte meine Knie rechts und links von seinen Beinen ab und nahm seinen Kopf zwischen meine Hände, betrachtete die Wunden näher und brummte sofort. Chase hielt solange still, bis ich mich neben ihn setzte und meine Beine überschlug.
Ich sah zu Zero, spürte Chases Blick auf mir:"Das wird sicherlich nicht so weiter gehen, dann soll der Typ doch versuchen mir was zu tun, er wird ihn zu nichts mehr zwingen!", knurrte ich entschlossen und sah Chase neben mir schmunzeln, er beugte sich zu mir und gab mir einen sanften Kuss auf die Haare:"Das ist süß, Kleiner", er stand auf und steckte die Hände in die Taschen:"Ich mache uns mal was zu essen", und schon verschwand er aus dem Zimmer. Wir waren in ihren Unterschlupf gefahren, so nannten sie es jedenfalls. Es war einfach eine leerstehende Wohnung, in der nicht mehr als eine kleine Küche, ein Bad und ein Wohnzimmer war, in dem nur eine Couch und ein Sessel stand, auf dem Zero gerade saß.
Er sah Chase nach:"Ich habe ihn lang nicht mehr so liebevoll erlebt. Er war sehr unglücklich und schnell reizbar in letzter Zeit", sofort lächelte ich etwas bei dem Gedanken, dass ich ihn glücklich machte und strich mir durch meine kinnlangen Locken. Zero sah mich weiterhin an:"Du liebst ihn, habe ich recht?", er sah mich schmunzelnd an und verschränkte die Arme. "Was? Wie kommst du denn auf so einen Mist?", ich zog die Augenbrauen zusammen. Zero lachte nur:"Jaja. Schon klar", grinste er und bekam im nächsten Moment eine Schüssel mit Müsli in die Hand gedrückt. Chase warf ihm einen bösen Blick zu:"Blödsinn. Charlie und ich sind eben einfach Brüder. So wie du und ich, Zero", er reichte mir ebenfalls eine Schüssel.
Zustimmend nickte ich und sah Chase an als er sich neben mich auf die Couch fallen ließ. Er sah müde aus, tiefe Ringe formten sich unter seinen Augen. "Wenn du heute in seinen Armen liegst, schläft er bestimmt besser. Er hat schon darauf bestanden, dass du bei ihm schläfst", schmunzelte Zero, als könnte er meine Gedanken lesen. Chase schnaubte:"Nur weil er bei dir so oder so nicht schlafen wollen würde. Und außerdem ist das total normal, dass Jungs bei Jungs schlafen." Erneut nickte ich zustimmend und steckte mir den ersten Löffel Müsli in meinen Mund. Ich sah Zeros grinsendes Gesicht und sofort wusste ich, dass er etwas im Schilde führte.
"Stimmt. Arthur wäre auch viel zu schüchtern um dich zu küssen oder dich anzufassen", ich sah Zero sofort böse an. Wir beide wussten genau was jetzt passieren würde, immerhin hatte mir Chase schonmal bewiesen, dass er sicherlich nicht zu schüchtern war. Doch anstatt sich zu mir zu drehen machte Chase plötzlich einen Satz nach vorne, stützte seine Hände auf die Lehnen von Zeros Sessel und ehe Zero protestieren konnte legte er seine Lippen auf die seines besten Freundes. Sofort spuckte ich mein Müsli aus, ließ den Löffel in die Schüssel zurück sinken und lachte lauthals los.
Chase wurde natürlich sofort von Zero weggedrückt, der sich angeekelt über die Lippen wischte und mich danach böse ansah:"Was sollte das denn jetzt, Arthur?!", knurrte er an Chase gerichtet. Dieser ließ sich grinsend zurück auf die Couch fallen und sah mich dann an:"Tja wie ich schon gesagt habe", er sah Zero an:" Charlie ist ein Bruder für mich, wie du. Wenn ich mich also traue dich zu küssen, traue ich mich auch ihn zu küssen."
"Gut. Dann beweise ich es dir eben anders", sagte Zero daraufhin nur, stand auf und lief auf mich zu, beugte sich langsam runter und schon spürte ich warme, raue Lippen auf meinen. Erschrocken wich ich etwas zurück, doch Zero hielt meinen Kopf fest, indem er seine Hand an meinen Hinterkopf lehnte. Ich hörte, wie Chase ein tiefes Knurren entfuhr, er Zero am Kragen packte und wegdrückte, sich schützend über mich lehnte und Zero wütend anfunkelte.
Zero grinste nur zufrieden, während ich mir über die Lippen rieb:"Na siehst du? Der Löwe beschützt das Lamm, sobald ich es anfasse", er winkte uns einmal zu:"Ich gehe mir jetzt die Zähne putzen ihr Turteltäubchen", er lief zur Tür:"Ach ja Charlie, deine Lippen sind echt extrem weich", er zwinkerte mir zu und augenblicklich schoss mir das Blut in die Wangen. Als Zero verschwunden war setzte sich Chase wieder normal hin, sah zu mir und ich drehte ebenfalls meinen Kopf zu ihm. "Schläfst du trotzdem bei mir?", fragte er mich überraschend leise und sofort musste ich schmunzeln, nickte aber und aß dann mein Müsli zu Ende.
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Ein paar Gläser Wein und einige Gespräche später setzten wir uns auf die Matratzen, die auf dem Boden lagen. Chase und ich auf eine, Zero auf die andere. "Wehe ihr beide ballert euch heute nacht die Gehirne raus, dann werde ich zum Tier", brummte dieser, deckte sich zu und drehte sich dann weg, nachdem er das letzte Licht ausgeknipst hatte. Chase schmunzelte ein wenig, das sah ich sogar durch die Dunkelheit. Als er sich hingelegt hatte schloss er die Augen. Ich stützte mich auf meinen Ellbogen und legte meinen Kopf auf meine Hand:"Chase?", flüsterte ich:"Hast du mir eigentlich meinen Schlafanzug angezogen, als ihr mich nach Hause gebracht habt?". Chase nickte nur ein wenig:"Warum?", brummte er leise und offensichtlich müde."Ich hatte auch eine andere Boxershorts an."
Chase öffnete die Augen und sah mich an:"Ich kann dir nichts weggucken, Charlie. Außerdem habe ich sowieso schon fast alles gesehen." Ich nickt nur ein wenig, legte mich dann ebenfalls auf die Seite und musterte Chases Gesichtskonturen, die nur durch das schwache Licht des Mondes, das durch die Fenster schien preisgegeben wurde. Chase hob seinen Arm etwas an und sofort rückte ich ganz an ihn ran, legte meinen Kopf an seine Brust und ich spürte, wie sich der Körper, auf dem ich halb lag, entspannte. Und Zero hatte Recht behalten, keine Minute später hörte ich Chase leise schnarchen.
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Chase und Charlie. As cute as always
Lucy x.
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CORDIS
Lãng mạnACHTUNG Das hier ist die Fortsetzung eines Buches Lest zuerst:" beauty in the beast" , bevor ihr das hier anfangt. ---- "Du wirst stolpern. Du wirst hinfallen. Du musst auf dein Herz hören, Chase." "Charlie, du bist mein Herz!" Chase wird weiter v...