ZERO POV (suprise, suprise)
Schon seit einer Stunde rüttelten Arthur und ich an dem Zaun, der uns von Charlie trennte, der leblos auf dem Boden lag. Wie ein Tiger pirschte Arthur an dem Zaun auf und ab, rief dabei immer wieder Charlies Namen und trat ab und zu gegen den Zaun. Langsam wurde mir klar, dass wir einen Plan brauchten, anders würden wir nicht an den Jungen rankommen.
Als ein Junge, etwas älter als Charlie, an dem Zaun vorbeilief, packte ich ihn durch die Gitterstäbe und zog ihn an den Zaun, beugte mich zu seinem Ohr:"Hör zu, du musst uns helfen. Du hast jetzt die Chance ein Leben zu retten, klar?", komischerweise hielt der Junge vollkommen still, nickte langsam und sah mich dann kurz an. Er musste schon lange hier sein, alle Wunden waren schon zu Narben verheilt. „Siehst du den Jungen dort drüben?", ich zeigte auf Charlies reglosen Körper. Als der Junge nickte griff ich mit beiden Händen an die Gitterstäbe:"Trag ihn hier rüber, okay?".
Sofort lief der Junge los und ich beobachte, wie er ihn in seine Arme hob und zu uns trug. Arthur stemmte sich neben mir sofort gegen die Gitterstäbe, versuchte mit aller Kraft sie zu verbiegen und meinen Freund so zu sehen, brach mir das Herz. Charlie hing in den Armen des Jungen wie eine Puppe und je näher er ihn brachte, desto mehr Wunden und Schnitte konnte ich auf seinem Körper erkennen.
Der Junge legte ihn vorsichtig direkt vor die Gitterstäbe und dankbar lächelte ich ihn an, während Arthur sich sofort runterbeugte und vorsichtig an Charlie rüttelte:"Wach auf! Charlie!", rief er ihm fast schon verzweifelt zu, während ich mich weiter umsah und mir ein kleiner Schuppen auffiel, der direkt neben dem Zaun stand:"Warte hier, pass auf ihn auf", rief ich Arthur zu und rannte dann so schnell ich kannte zu dem Schuppen.
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Tatsächlich war es mir nach nichtmal einer Stunde gelungen in dem Schuppen, der übrigens vollkommen leer war ein Loch zu buddeln, das so groß war, dass jemand mit der Statur von Charlie unter dem Zaun herkriechen könnte. Sofort rannte ich zurück zu Arthur, der sanft über Charlies Wange strich, der schon seine Augen etwas geöffnet hatte. Ich ließ mich neben dem Zaun auf die Knie fallen:"Charlie hör mir zu", ich streckte meine Hand durch die Gitterstäbe und strich ihm seine Locken aus dem Gesicht:"Schaffst du es zu der Hütte dahinten zu gehen, wenn Arthur dich stützt?", fragte ich vorsichtig, ignorierte den verwirrten Blick meines Freundes neben mir, doch Charlie schüttelte nur schwach den Kopf, seine Augen fielen ihm wieder zu.
„Fuck", knurrte ich, schlug gegen die Gitterstäbe und betrachtete Charlie weiter. „Ich kann ihn hinbringen", sagte plötzlich der Junge, der uns vorhin schon geholfen hatte leise und ich hob den Kopf. Er hatte sehr kurze, braune Haare und sehr dunkle Augen, erst jetzt hatte ich Zeit darauf zu achten und ich stellte fest, dass er eigentlich recht hübsch war. Arthur nickte sofort schnell:"Beeil dich. Egal was uns das bringen soll", er folgte dem Jungen auf der anderen Seite des Zauns, der Charlie zu der Hütte trug.
Auch ich folgte ihnen, betrat die Hütte mit Arthur und zog sofort die Tür zu. Dieser sah mich erneut nur verwirrt an, doch als ich mich hinkniete und meine Hand durch das Loch steckte, um dem Jungen auf der anderen Seite zu symbolisieren wo er Charlie hinlegen sollte, setzte sich auch Arthur neben mich auf die Knie und zappelte ungeduldig mit den Händen.
Der Junge schien zu verstehen was ich wollte, denn schon bald bekam ich Charlies Schultern zu fassen, unter die ich sofort griff und begann den Jungen durch das Loch zu ziehen, das ich gegraben hatte. Schon als ich die ersten Locken des jungen Mannes zu sehen bekam drückte mich Arthur zur Seite, nahm Charlie selber vorsichtig und zog ihn ganz durch das Loch, bis er ganz in seinen Armen lag. Erleichtert atmete ich durch, ließ mich zurück fallen und griff mir an die Stirn:"Gott, endlich", keuchte ich und spürte, wie etwas Anspannung meinen Körper verließ.
Arthur zog Charlie an sich, legte vorsichtig die Arme um ihn und legte die Lippen sanft an seine Wange:"Ich hab dich Charles. Ich bin hier", flüsterte er ihm leise zu. Ich lehnte mich an die Wand des Schuppens und sah ihm zu, wie er seinen Schützling vorsichtig auf den Boden legte:"Ich zieh dir das aus okay? Dann können wir uns anschauen wie schlimm es ist", murmelte er leise und zog Charlie den Pulli vorsichtig über den Kopf. „Arthur ich geh raus und bedanke mich bei dem Jungen ja?", ich strich meinem Freund einmal über den Kopf, als ich aufstand und die Hütte verließ. „Kacke", ich stützte mich an der Wand des Schuppens ab, das hier war alles viel zu nervenzermürbend.
„Hey", rief ich dem Jungen zu, der sich mittlerweile hingesetzt hatte und mich nun ansah:"Hmm?", machte er zurück und rückte etwas näher an den Zaun:"Wie heißt du, Kleiner?", ich ging vor dem Zaun in die Hocke und lehnte mich etwas dagegen. „Fynn", gab der Junge zurück und musterte mich kurz:"U..und du?", fragte er vorsichtig und strich sich über den Arm. Ich schmunzelte leicht, er war deutlich nervös:"Alle nennen mich Zero", antwortete ich ihm und zuckte die Schultern:"Das kannst du auch, wenn du möchtest". Der Junge lächelte ein wenig:"Okay, Zero".
„Du bist schon lange hier, habe ich recht?", fragte ich ihn vorsichtig und sofort senkte der Junge den Kopf, nickte ein wenig:"Ich war 24 als ich hier hingekommen bin... jetzt bin ich 28", murmelte er und zuckte erneut die Schultern. Ich sah ihn mitleidig an:"Keine schöne Art vier Jahre zu verbringen, hmm?", murmelte ich und er schüttelte den Kopf. „Und wo ist deine Bezugsperson? Ist es nicht so, dass auf meiner Seite alle Erpressten sind und auf deiner die, mit denen sie erpresst werden?"
Fynn blickte mich wieder an und seufzte:"Mein großer Bruder hat Arrow mit Drogen beliefert, weil er bestimmte Kontakte hatte und so. Irgendwann konnte mein Bruder aber nicht mehr, weil er eine Familie gegründet hat und sich ein normales Leben aufbauen wollte. Sie haben mich als Druckmittel benutzt, doch Alex hat trotzdem nicht weitergemacht. Eine Woche später bin ich überfallen worden und hier wieder aufgewacht. Alex war auch eine Zeit da, aber ich glaube er hat sich freigekauft", erzählte er traurig. „Und er hat dich hier gelassen?", fragte ich fassungslos und zog die Augenbrauen zusammen. Fynn nickte leicht, senkte seinen Kopf dann wieder.
In diesem Moment wurde mir klar, wie ernst das hier war und in was für einer riesigen Gefahr Charlie schwebte.
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Lucy x.
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CORDIS
RomanceACHTUNG Das hier ist die Fortsetzung eines Buches Lest zuerst:" beauty in the beast" , bevor ihr das hier anfangt. ---- "Du wirst stolpern. Du wirst hinfallen. Du musst auf dein Herz hören, Chase." "Charlie, du bist mein Herz!" Chase wird weiter v...