„Hast du auch wirklich an alles gedacht? An alles, egal ob wir es nur sehr unwahrscheinlich gebrauchen könnten?", Zero starrte auf die Zeichnung, die ich mit meinem Finger in den Sand gemalt hatte. Ich nickte wiederholt, ich war absolut überzeugt von dem Plan, den ich mir die vorherige Nacht ausgedacht hatte. Der Plan, der uns hier vielleicht rausbringen könnte.
„Hey, da sind ja meine beiden Lieblingsjungen", ich drehte den Kopf zu Chase, der gerade den Raum betrat und ein Lächeln legte sich auf meine Lippen. Es war das erste Mal das wir uns sahen, nachdem es passiert ist. Chase blickte zu mir runter und sofort merkte ich, dass etwas anders war. Wärme stieg in mir auf, tiefes, bedingungsloses Vertrauen drückte sich gegen meine Brust in Chases Richtung und sofort stand ich auf, lief auf den größeren zu und drückte meinen Kopf gegen seine Brust, legte die Arme um ihn. Sofort spürte ich, wie Chase mir unter die Arme griff und mich hochhob, die Hände unter meine Oberschenkel legte und mich dann ansah, als ich mein Gesicht zu seinem drehte:"Guten Morgen, mein Engel"flüsterte er so leise, dass ich es gerade so verstand.
Chase sagte das mit so einer Ernsthaftigkeit, dass mir beinahe schwindelig wurde und ich lächelte ihn noch breiter an. „Habt ihr es bald?", hörte ich Zero von hinten motzen und schmunzelnd ließ mich Chase runter, lief zu Zero und klopfte dem Mann auf die Schulter:"Hey, Großer", brummte er dazu und ließ sich neben ihn nieder, blickte nun wie sein bester Freund auf meine Zeichnung. Ich setzte mich gegenüber von ihnen in den Sand und räusperte mich:"Also, wie ich bereits gesagt hatte: Damit wären wir innerhalb von ein paar Minuten hier raus", ich sah die beiden an.
Chase schloss kurz seine Augen und atmete durch, dann sah er mich eine Weile an:"Charlie, du glaubst doch nicht allen ernstes, dass das funktionieren wird. Was denkst du wieviele es auf diese Weise bereits probiert haben?", er rieb sich über die Schläfen und schüttelte den Kopf:"Einer von uns wird sicherlich drauf gehen", er zeigte mir einen Vogel. Den Stich in meinem Herzen ignorierend brummte ich nur:"Hast du vielleicht eine bessere Idee?"
Chase lachte verächtlich. Respektlos. „Jede Idee ist wahrscheinlich besser als diese", er streckte die Hand aus und verwischte all die Sachen, die ich die letzten zehn Minuten aufgezeichnet hatte. „Hey!", rief ich empört und sprang sofort auf die Beine:"Sag mal was ist denn plötzlich in dich gefahren?!". Chase sprang ebenfalls mindestens genauso schnell auf:"Seit wann bist du bitte so naiv, hmm?", knurrte er zurück. Ich knurrte ihn nur kurz an:"Besser naiv als hohl", ich sah ihn böse an, drehte mich um und war schon die ersten Schritte zu dem Loch in dem Boden gelaufen, als ich plötzlich starke Finger um mein Handgelenk spürte.
Chase drückte so fest zu, dass es gehörig weh tat und ich kniff sofort die Augen zusammen, drehte mich zu ihm:"Aua, Cha...", er unterbrach mich, bevor ich weitersprechen konnte:"Nenn mich nie wieder hohl oder dumm. Kapiert, oder ...", auch er sprach nicht weiter. Zu geschockt war er von dem, was er sah. Mich, mit Tränen in den Augen, ihn flehend ansehend. Sofort löste sich die Hand von meiner Haut, ich zog mein Handgelenk zu mir und betrachtete die roten Striemen an den Stellen, an denen Chase mich gepackt hatte.
Man hätte in diesem Moment eine Nadel fallen hören können. Zero starrte Chase fassungslos an, Chase sah reuevoll zu mir runter und ich sah nur überfordert auf mein Handgelenk. „A.. Aua, Chase", beendete ich meinen Satz leise. Chase schien so geschockt von sich zu sein, dass er sich keinen Zentimeter bewegte. Meine Hand ließ ich langsam sinken, sah zu dem größeren und ich atmete durch. Langsam ging ich einen Schritt auf ihn zu, nahm seine Hand in meine und sah zu ihm hoch:" Chase. Ich weiß, dass du Angst hast", meine andere Hand legte ich an seine Wange und streichelte sanft über seine Haut:"Und ich habe auch Angst. Aber du musst mir vertrauen. Du wirst mich nicht immer beschützen können", ich sah ihm in die Augen.
Chase hob meine Hand an, legte seine Lippen sanft an die Stelle, an der meine Haut etwas gerötet war:"Tut mir leid, Charles. Das wollte ich nicht", wie ein verschreckter Hundewelpe strich er mir ganz sanft durch die Haare und nickte dann:"Ich vertraue dir, aber ich kann mir nicht sicher genug sein, weißt du?". Seuftztend ließ ich von ihm ab:"Ich weiß", traurig starrte ich kurz an die Holzwand und drehte mich dann einen Augenblick lang zu Chase:"Tust du mir einen Gefallen und versuchst morgen etwas sanfter zu sein als sonst? Ich glaube ich kann bald sonst nicht mehr", sagte ich noch, bevor ich mich runterbückte und durch das Loch auf meine Seite verschwand. Ich wusste genau, wie sehr das Chase jetzt wehgetan hatte. Doch ich würde sicherlich Grenzen aufstellen. Und kampflos zu tolerieren, dass er mir außerhalb des Unterrichts wehtat überschritt diese Grenzen.
Ich liebte Chase und er liebte mich. Das wussten wir beide. Er wusste genau was er sagen musste um mich kleinzukriegen und umgekehrt war es genauso. Ich wusste zwar nicht wie, aber in den drei Jahren, in denen wir uns nicht gesehen hatten, in denen ich ihn für tot gehalten hatte, waren wir noch enger zusammengewachsen. Es war schon etwas besonderes, vielleicht schon komisches zwischen uns. Und ich liebte es. Jede Minute, jede Sekunde, jeder Augenblick mit ihm war wie ein Geschenk.
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Lucy. x
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RomanceACHTUNG Das hier ist die Fortsetzung eines Buches Lest zuerst:" beauty in the beast" , bevor ihr das hier anfangt. ---- "Du wirst stolpern. Du wirst hinfallen. Du musst auf dein Herz hören, Chase." "Charlie, du bist mein Herz!" Chase wird weiter v...