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„Tut das weh?", Chase tastete meinen Oberkörper von unten nach oben ab und je höher er kam, desto mehr tat es weh und irgendwann griff ich nach seinem Handgelenk:"Aua", zischte ich schmerzerfüllt. Chase seufzte:"Ich denke die sind gebrochen", gab er zu und ich schloss meine Augen wieder:"Fuck", murmelte ich.

„Charlie, es tut mir so leid", murmelte der Braunhaarige und als ich meine Augen wieder etwas öffnete sah ich, wie er seinen Kopf, enttäuscht von sich selbst , senkte. „Nein Chase. Das ist doch nicht deine Schuld", ich setzte mich langsam auf und drehte mich zu ihm. Chase zog mich sofort etwas zu sich und ich legte meine Beine über seine um seine Hüfte, legte die Arme um seinen Hals und griff vorsichtig in seine Haare, kraulte seinen Hinterkopf etwas. Er sah mich mit traurigen Augen an, strich mir über die Wange:"Ich wollte dich doch beschützen."

„Wo sind wir hier Chase?", fragte ich ihn leise. „Keine Ahnung. In irgendeiner Hütte auf meiner Seite des Zauns", er zuckte die Schultern. „Nein", ich schüttelte meinen Kopf:"Ich meine das alles hier", ich musterte ihn weiter hin und er tat es mir gleich. „Oh Charles du bist so voll mit Blut", er zog mich ganz auf seinen Schoß und ich schlang die Beine enger um ihn. „Das ist das Lager von Arrow. Irgendein verlassenes Gefängnis, das er für die benutzt, die er erpresst hat und die nicht gehört haben", murmelte er und musterte mein Gesicht weiter, strich mir mit einem Finger sanft über den Nasenrücken.

Ich schloss meine Augen, lehnte sich seiner Berührung entgegen und brummte zufrieden. Für einen Moment vergaß ich all den Schmerz, der meinen Körper im Moment durchzog. „Und was werden sie hier mit mir machen?", ich kraulte weiter durch seine Haare. Chase seufzte:"Ich denke sie werden dich den Kunden vorführen und... die werden dann vermutlich mit dir schlafen", er sah mich unglücklich an. Mein Magen zog sich sofort zusammen:"Aber Chase... ich habe doch bis jetzt... also noch niemand war je... hat mich jemals...", er legte seinen Finger auf meine Lippen.

„Ich weiß Charlie...", murmelte er und legte die Lippen vorsichtig an meine Stirn. Erneut schloss ich die Augen und krallte mich fester an Chase:"Ich will nicht, dass sie dir wehtun...", murmelte er gegen meine Haut. „Was machen sie mit dir?", fragte ich vorsichtig und legte meinen Kopf dann auf seine Brust, strich mit der Hand über seinen Bauch, konnte unter dem Shirt seine Muskeln und die Wärme spüren, die er ausstrahlte. „Das weiß ich noch nicht. Ich bin erst heute hier angekommen und wurde sofort auf dieses Feld hier gebracht."

„Es ist gruselig hier, Chase. Die laufen hier rum wie Zombies...", murmelte ich und sah ihn wieder an. Chase nickte leicht:"Ich weiß was du meinst... ich hoffe wenigstens die verschonen dich...", er musterte mich etwas und auch ich begann wieder sein Gesicht zu betrachten. Immer noch kraulte ich vorsichtig seinen Hinterkopf und Chase zog mich noch etwas näher an sich. „Was machen wir hier Charlie?", fragte er mich, als wir uns plötzlich so nah waren, dass ich seinen Atem auf meiner Nase spüren konnte.

„Ich... weiß es nicht...", murmelte ich nur und betrachtete seine pinken, trockenen Lippen. Chase schien genauso paralysiert zu sein wie ich, denn er legte mich langsam und vorsichtig auf den Rücken, stützte sich über mich, meine Beine waren immer noch um seine Hüften geschlungen. Chases Blick war anders als sonst. Verlangend und gleichzeitig so liebevoll. Ich strich ihm durch seine Haare und als wäre es selbstverständlich zog ich ihn mit meiner Hand, die immer noch an seinem Hinterkopf lag langsam runter und noch bevor ich meine Augen schließen konnte spürte ich seine rauen Lippen auf meinen.

Tausend Feuerwerke explodierten in mir, mein ganzer Körper, der gerade noch so unter den Schmerzen gelitten hatte vergaß das plötzlich alles und begann immer stärker zu kribbeln. Chase bewegte seine Lippen sofort auf meinen, strich mit einer Hand sanft über meinen Arm und legte sie dann vorsichtig an meine Wange. Ich legte meine Hände um seinen Rücken, versuchte ihn noch näher zu mir zu ziehen, ich wollte absolut überall seine perfekte Wärme spüren. Chase küsste mich so sanft und so vorsichtig, dass mein ganzer Körper sich entspannte. Erst als wir beide keine Luft mehr bekam lösten sich unsere Lippen mit einem unschuldigen Schmatzen und außer Atem ließ ich meine Augen geschlossen, genoss noch einen Moment das wunderbare Gefühl.

Chase schloss mich vorsichtig in seine Arme, zog mich an seine Brust:"Ich werde dich von jetzt an beschützen, Charlie. Ich hole dich hier raus", versprach er mir leise und ich spürte seine Lippen an meinem Hals. Der Knutschfleck, den er mir verpasste, würde wahrscheinlich neben den anderen blauen Flecken nicht auffallen. Sanft leckte er mir über die Stelle, an der er gesaugt hatte und ich spürte sein zufriedenes Grinsen auf meiner Haut. „Danke, dass du mich damals in der Gasse gefunden hast, dass du mich da raus geholt und verhindert hast, dass ich dort sterbe, Kleiner", lächelte er.

Ich drückte seinen Körper so weit von mir weg, dass ich ihm wieder in die Augen sehen konnte:"Was hätte ich alles verpasst, wenn ich es nicht getan hätte?", hauchte ich leise und lächelte ihn sanft an. Chase betrachtete wieder mein Gesicht:"Egal was ich je gesagt habe. Vergiss das alles", er gab mir einen sanften Kuss auf die Lippen:"Charlie du bist so wunderschön", wisperte er leise gegen meine Lippen und meine Wangen färbten sich sofort rot, ich lächelte und strich ihm sanft durch die Haare.

Ein lautes Klingeln holte uns zurück auf den Boden der Tatsachen, holten uns zurück in die Hütte, in der wir lagen. „Was war das?", fragte ich Chase, der sofort auf den Beinen war:"Du musst zurück. Ich glaube sie zählen jetzt durch, die dürfen auf keinen Fall wissen, dass du weg warst", er half mir mich aufzusetzen. Bevor ich jedoch zu dem Loch kriechen konnte, kniete er sich vor mich, sah mich an:"Ich hole dich hier raus", wiederholte er, gab mir einen letzten, sanften Kuss auf die Stirn. Mit dieser Geste verließ ich die Hütte und lief, auf meiner Seite des Zauns, zu den Wärtern, die uns durchzählten.

Zurück ließ ich Zero, den Mann, der mich gerettet hatte, Chase, den Mann den ich zu lieben begann und die Hütte, in der ich mich in den nächsten Tagen noch mehr als gut fühlen werde.

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Finally.

Ich musste mich so zusammenreißen es so lange herauszuzögern, aber endlich ist er da, der erste Kuss aus Liebe :)

Lucy x.

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