Kapitel 12

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Im Stadion angekommen schaute ich im VIP Bereich nach mir bekannten Gesichtern. Auf Scarlett hatte ich nach der Fahrt schon keine Lust mehr.
Zum Glück entdeckte ich relativ flott Lina, bei der noch Melissa stand. Das war Niklas Süles Freundin, die hatte ich auch schon ein paar Mal gesehen.
Wir begrüßten uns und Lina fragte direkt ob das mit der Cosmopolitan stimmte.
Ich nickte und beide schauten sehr begeistert. So als würden sie sich tatsächlich für mich freuen.
„Aber woher wisst ihr das?", fragte ich. „Scarlett hatte wohl überall angefragt, weil sie sowas machen wollte. Und naja böse Zungen behaupten, dass sie für die breite Masse zu unsympathisch ist. Naja und die Cosmopolitan hat ihr wohl gesagt sie hätten jemand neuen für die Kampagne. Ein nicht verbrauchtes, frisches Gesicht. Da war eigentlich allen klar, dass du das sein musst." erklärte mir Lina.
„Frisch fühl ich mich gerade aber überhaupt nicht." gab ich zu. „Ich bin mit Scarlett und Nina hier her gefahren. Deswegen war Scarlett auch so verhalten."
Das erklärte natürlich einiges.
Lina, Melissa und ich verfolgten gemeinsam das Spiel. So der Knaller war das Ganze ja nicht und Leon konnte nicht so wirklich alles zeigen was er drauf hatte. Ich hoffte, dass es reichte für die endgültige Kadernominierung.
Nach dem Spiel gab es noch ein Dinner für die Mannschaft, deren Familien und Betreuer.

Als Leon am Hotel endlich aus dem Bus stieg, sprang ich ihm förmlich in die Arme. Wir hatten uns für unsere Verhältnisse nun echt lange nicht gesehen. Die innere Anspannung war ihm förmlich anzusehen.
Viel Zeit gemeinsam hatten wir nicht. Das Dinner zog sich ziemlich hin, dann haben wir noch lange mit Joshua, Lina, Niklas und Melissa zusammen gesessen, ehe wir dann aufs Zimmer gingen. Heute war es erlaubt Besuch auf dem Zimmer zu haben. Allerdings musste ich am nächsten Morgen nach dem Frühstück wieder abreisen, für Leon ging dann das Training weiter. Und, wie wir alle hofften, auch die Reise nach Russland. Ich musste dann die kommenden zwei Wochen alles zu Hause vorbereiten. Da ich ja über Mode und Styling vloggen sollte, musste ich mir für jede Gelegenheit mehrere Outfits zusammen stellen. Ich musste noch zum Friseur und mir Anregungen holen. Das würde ganz schön stressig werden.
Auf unserem Zimmer angekommen schmissen wir uns sofort aufs Bett. Mein Tag war so anstrengend gewesen und durch die Verzögerung und den ganzen Mist hatten wir nun schon nach 1 Uhr nachts.
„Oh scheiße Leon, es ist schon voll spät!" nörgelte ich. Er musste am nächsten Tag ja auch wieder fit sein. 9 Uhr war Frühstück angesetzt und um 10:30 Uhr Training.
„Ich werde schon noch genug Schlaf bekommen" sagte er, als er sich zu mir rüber beugte und mich küsste.

„Und Scarlett wollte eigentlich das Ding mit der Cosmo machen?" fragte Leon mich am nächsten Morgen, als wir uns fürs Frühstück fertig machten. Ich hatte ihm erzählt was Lina und Melissa mir über Scarlett gesagt hatten. „Also mit Marco komm ich ganz gut zurecht. Keine Ahnung wie seine Freundin so ist."
„Ja ist ja auch an sich egal. Ich mein, ihr müsst jetzt lange beisammen sein und gut zusammen arbeiten, auf und neben dem Feld. Da sollte euch der Stress der Weiber nicht interessieren. Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt." Er nickte und nahm mich von hinten in dem Arm. Ich lehnte mich an seinen Körper und schloss die Augen.
„Eine Woche noch, dann kommst du zwei Tage nach Hause." stellte ich fest. Das war nicht wirklich lang aber immerhin ein bisschen.

Zum Frühstück saßen wir wieder gemeinsam mit Lina, Melissa, Niklas und Joshua.
Neben uns am Tisch saßen unter anderem Marco und Scarlett. Die waren aber eher fertig als wir und als sie beim Verlassen des Tisches an uns vorbei gingen, sagte Scarlett „Ach und Diana, viel Erfolg!"
Ich war total perplex. Wieso sprach sie mich an und was sollte das? Außerdem wirkte das alles nicht wirklich freundlich.
„Danke!" sagte ich und lächelte. Lina und Melissa starrten mich an.
„Was war das denn?" fragte Melissa.
„Keine Ahnung." antwortete ich und Leon sah mich wissend an.
„Jetzt weiß ich was du meinst."
Ich zuckte nur die Schultern.
„Soll sie denken was sie will."
Kurz dachte ich darüber nach, das Ganze doch sein zu lassen. Immerhin konnte ich noch eine eifersüchtige Kuh nicht gebrauchen. Aber es war eine Chance für mich und die wollte ich nutzen.
Leon und ich verabschiedeten uns nach dem Frühstück voneinander.
„Ich vermisse dich jetzt schon!" sagte er und gab mir einen Kuss.
„In einer Woche bist du doch wieder zu Hause! Ich drück dir die Daumen, die ganze Zeit!" versprach ich ihm. Er hatte immer noch Angst ein Streichkandidat zu sein.
Ein bisschen wehmütig, aber gut gelaunt trat ich dann mit Lina und Melissa die Rückreise zum Flughafen an. Da ich ja nach Düsseldorf musste, verabschiedeten wir uns am Gate.
Ich saß gerade im Flieger, hatte meine EarPods drin und merkte wie sich doch jemand neben mich auf den freien Platz setzte.
„Hi!" hörte ich eine piepsige Stimme neben mir. Ich öffnete die Augen und drehte meinen Kopf.
Tatsache starrte ich in die Augen von Scarlett.

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