Kapitel 15

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Da der Nachmittag was Fußball angeht ja ziemlich mies war, gibt's heute mal ein Kapitel außer der Reihe. Wie sehr hätte ich Leon das Kopfball Tor gegönnt?!? Echt schade!!
***

Die WM nahm so ihren Lauf. Wir Mädels fühlten uns in Russland ganz wohl und es wurde sich um uns fast so gut gekümmert wie um die Jungs.
Das erste Spiel war ein Desaster und der Familien Nachmittag dementsprechend bedrückt.
Leon war enttäuscht über die Niederlage gegen Mexiko und natürlich auch ein bisschen geknickt, dass er nicht spielte.
So mies wie das erste Spiel lief, so gut ging mein Vlog und mein Instagram Account. Fotos mit Cathy Hummels, die ich mittlerweile ganz nett fand und Christina Ginter steigerten meine Reichweite.
Allerdings brachte uns das alles nichts, wenn Deutschland nach der Gruppenphase nach Hause flog.
Das zweite Spiel gegen Schweden klappte besser. Wir gewannen 3:0, Leon wurde eingewechselt und schoss sogar das letzte Tor. Da Mexiko gegen Südkorea Unentschieden spielte, sah das Ganze für uns ziemlich gut wieder aus.
Das Spiel gegen Südkorea war aber entscheidend und dementsprechend viel los war im Stadion.
Fast Leons komplette Familie war angereist, sogar Mathilda. Die Kleine war so niedlich mit ihrem winzigen Goretzka Trikot. Aber wir waren nicht die einzige quasi komplette Familie.
An sich verstanden wir uns auch alle sehr gut. Scarlett war mir immer noch suspekt und an sich verstand ich mich mit den jüngeren Ladys besser, was aber wahrscheinlich daran lag, dass wir ähnliche Lebensabschnitte hatten und vor allem noch keine Kinder.
Auch dieses Spiel verlief zum Glück reibungslos. Südkorea stellte sich wirklich nicht gut an, somit stand es zur Halbzeit schon 4:0. Das machte natürlich Laune aufs Achtelfinale.
Nach dem Bankett bekamen die Spieler bis zum nächsten Mittag 12:00 frei, dann wäre Anfahrt zurück. nach Watutinki. Somit konnten sich alle mal Zeit für sich nehmen und Kraft fürs Achtelfinale tanken.
Leons Familie ging kurz nach dem Essen schon auf ihre Zimmer. Mathilda war müde und man konnte sie ja schlecht alleine lassen. Wir würden uns ja auch morgen früh alle noch zum Frühstück treffen, sodass wir da noch genug Zeit hatten.
Der große Saal war relativ schnell leer, alle wollten die Zeit mit ihren Liebsten genießen.
Als wir in Leons Zimmer ankamen, kickte ich als erstes die Schuhe von den Füßen. Ich hatte mich fürs weiße Trikot mit skinny Jeans und schwarzen Pumps entschieden. Neben Nina war ich die Kleinste der Mädels und wollte nicht ganz so dolle auffallen. Jetzt aber taten mir die Füße so weh, dass ich froh war, die Dinger los zu sein. Aus der Jeans pellte ich mich auch, die war so eng und ich war total vollgefuttert.
„Jetzt geht's mir besser!" sagte ich und ließ mich aufs Bett fallen. Mittlerweile hatte ich mich schon an die Hotelbetten gewöhnt, allerdings ging nichts über das eigene Bett. Hier roch es wenigstens ein bisschen nach Leon, weil er hier schon ein paar Nächte wohnte.

„Ein Hoch auf Einzelzimmer!" meinte Leon als er sich neben mich aufs Bett schmiss. „Keine Ahnung wie das früher ging, als Doppelzimmer die Regel waren." Ich zuckte die Schultern. „Trennwände?"
Er verdrehte die Augen. „Na ich glaub so ganze Familiennächte waren gar nicht erlaubt. Jedenfalls hab ich sowas mal gehört. Es gibt immer noch Teams wo Sex verboten ist. Auch im normalen Spielbetrieb. Da dürfen die Spieler nur an bestimmten Tagen Sex haben."
„Ach was! Hör auf, das is doch n Mythos!"
Leon schüttelte den Kopf. „Ob sich da alle dran halten bezweifle ich. Aber die Vorgaben sind da. Manche Trainer haben auch Vorgaben was das Essen angeht."
„Naja, dass ihr nicht nur Kinderriegel futtern und Bier trinken solltet, ist ja wohl klar."
Leon hatte ja sowieso einen speziellen Ernährungsplan, da sollte auch kein Trainer drin rum pfuschen.
Er beugte sich über mich und gab mir einen Kuss. „Uns ist ja zum Glück nichts verboten worden."
Ich lachte, legte meine Hand in seinen Nacken und zog ihn näher zu mir heran.

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