Kapitel 28

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Sorry ein Tag zu spät, aber ich war in München. Desaströs! Aber immerhin stand Leon 90 Minuten auf dem Platz.

Viel Spaß beim Lesen 🤗

Heute war mein erster Arbeitstag. Die letzten Tage waren weitestgehend ereignislos. Leon fand sich gut in der Mannschaft ein und ich hatte mir Klaus ein paar Termine für meine Social Media Karriere nebenbei. Ich hatte ein paar Werbesachen und Einladungen zu Eröffnungen und Veranstaltungen. Das war ganz nett, aber ich wusste, dass ich damit nicht den Rest meines Lebens verbringen wollte.
Leon stand mit mir um 6 Uhr in der Früh auf, um mir Frühstück zu machen. Als ich frisch und fertig für den Tag nach unten kam, war schon alles fertig.
„Ich wünsche dir einen wunderbaren ersten Tag!", sagte Leon und gab mir einen Kuss auf die Schläfe, als ich mich zum Essen an unsere Theke setzte.
Um viertel nach 7 verließ ich unser Haus und machte mich auf den Weg zu meiner neuen Arbeit. Um halb 8 fuhr ich schon durch das Tor auf den Parkplatz für die Lehrer. Ich parkte meinen Audi und lief zum Lehrerzimmer. Dort sollte ich mich heute melden.
Ich hatte meinen Stundenplan schon und wusste, welche Klasse ich übernehmen würde.
Herr von Richthofen erwartete mich schon, er war mein neuer Chef.
„Ah schön Sie zu sehen!" sagte er und ging mit mir ins Lehrerzimmer. Ich setzte mich an den mir gezeigten Platz neben einen sehr alten, beleibten Lehrer und Nadine, die ebenfalls neu war. Sie war Anfang 30 und ebenfalls neu in München. Ihr Mann war von der Bundeswehr versetzt worden, deswegen musste sie, ähnlich wie ich, ihre Zelte abbrechen.

„Schönen guten Morgen!", sagte ich, als ich in der Klasse stand und die 3a begrüßte. Ich war ihre neue Klassenlehrerin, weil die alte in Rente gegangen war.
„Ich bin Frau Lindner und eure neue Klassenlehrerin."
Ich erzählte den Kids wer ich war, wo ich her kam und wieso ich nach München gezogen war. Natürlich erwähnte ich nur, dass mein Partner hier einen neuen Job angefangen hatte und ich eben mitgegangen war.
„Vermisst du nicht deine Mama?", fragte ein Mädchen. Ich lächelte und schüttelte den Kopf. „Sie besucht mich oft und wir telefonieren viel. So weit weg ist sie ja auch nicht."
Der Tag verlief relativ ereignislos, bis Herr von Richthofen mich nach Schulschluss noch in sein Büro bat.
„Ihr Tag war gut?", fragte er. Ich nickte. „Ja es war sehr schön. Ich glaub die Schüler finden mich ganz in Ordnung."
Er legt mir den Ausschnitt einer Zeitung vor. Auf dem Bild ist Leons und mein Instagram Foto zu sehen, auf dem ich den Verlobungsring präsentiere.
„Herzlichen Glückwunsch! Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass wir Sie in allen Plänen voll und ganz unterstützen werden. Sollte es bei Ihnen so weit sein, wir als Arbeitgeber stehen Ihnen nicht im Weg."
Etwas irritiert schaue ich ihn an, langsam verstehe ich was er meint.
„Okay ehm ja klar, vielen Dank! Nächsten Sommer wird es wohl so weit sein, die Einladungen bekommen Sie rechtzeitig."
Ich weiche bewusst dem aus, worauf er hinaus will - Babys.

Zuhause erwartete mich Leon schon, er hatte heute nicht so viel an der Säbener Straße zu tun.
„Na mein Schatz," begrüßte er mich und gab mir einen Kuss.
„Wie war der erste Tag?"
Ich erzählte ihm von den Kids und von Nadine, die ich sehr nett fand.
„Aber die is keine Stalkerin oder?"
Meine letzte Arbeitskollegin mit der ich befreundet war, stellte sich als irre heraus. Sowas wollten wir selbstverständlich kein zweites Mal.
Ich schüttelte den Kopf und erzählte von ihrem Mann.
Dann berichtete ich von dem kuriosen Gespräch mit meinem Rektor.
„Was ist denn los mit denen? Die Zeit, dass Fußballer mit Anfang 20 schon 5 Kinder hatten ist doch langsam vorbei. Ich will meine Kinder aufwachsen sehen, das geht ja kaum."
Er zuckte die Schultern. „Oder willst du jetzt ein Kind?"
Ich schüttelte den Kopf. „Quatsch! Ich will wenigstens das Schuljahr noch arbeiten."
Ich beobachtete wie Leons Gesicht die Farbe verlor. „Das war ein Witz!"
Er stupste mich leicht an der Schulter an. „Erstmal kannst du anfangen ne Hochzeit zu planen."
„Ich?"
„Ja ihr Frauen habt doch immer Vorstellungen seid ihr kleine Mädchen ward. Mach das so wie du das mit deinen Barbies immer gespielt hast."
„Okay du hast es so gewollt. Wir heiraten dann in Neuschwanstein wie Sissi und dazu gibt's gläserne Schuh und eine Kürbiskutsche. Ach ja und Flitterwochen gehen dann mit dem Barbie Traumschiff in die Badewanne und dazu gibt's nen Smoothie, weil das Schiff hat nen Mixer!"

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