Kapitel 21

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Die ersten zwei Tage auf Mykonos machten wir schlichtweg nichts. Wir lagen am Strand und ruhten uns aus.
Am dritten Morgen wurde Leon nervös. Er saß mir beim Frühstück gegenüber und wippte die ganze Zeit mit seinem Bein. „Ach heute wieder den ganzen Tag am Strand liegen. Das wird toll."
Er sagte nichts und wippte weiter, jetzt abwechselnd mit beiden Beinen.
„Oder sollen wir gleich laufen gehen und danach ne Runde Tennis spielen?"
Seine Augen leuchteten. „Oh ja bitte!"
Ich lachte und nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg. Wir liefen eine halbe Stunde am Strand, ich war schon halb tot. Leon nahm aber Rücksicht auf mich und hatte sich meinem Tempo angepasst.
„Wird doch Zeit, dass wir uns mit ein paar Leuten treffen, die dich sportlich auch fordern können." meinte ich auf dem Weg zum Tennisplatz.
„Du forderst mich genug." sagte er mit einem Zwinkern und ich verzog das Gesicht. „Was war das denn für ein Spruch?"
„Ich wollte mal Macho sein."
„Du bist ein süßer Macho, den ich jetzt auf dem Tennisplatz fertig mache!"
Was redete ich denn da? Er würde mich gleich locker in zwei Sätzen abziehen, aber ich hatte ein spitzenmäßiges Tennisoutfit. Angie Kerber sah aus wie eine Amateurin neben mir.
Nach über einer Stunde hatte ich verloren, aber wir brauchten drei Sätze, ich hatte einen Lauf.
Tatsächlich hatte ich einen Satz gewonnen. Leon war ganz aus dem Häuschen, aber leider nicht so sehr, dass er mich den letzten Satz gewinnen ließ.
Wir hatten kurz vor 12, ich war nass geschwitzt und hatte jetzt echt keinen Bock mehr mich irgendwie zu bewegen, aber erstmal musste ich duschen.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Kokosdrinks am Strand.
Abends konnte ich mich kaum noch bewegen. Ich hatte Muskelkater in den Beinen. „Leck mich am Arsch!"
jammerte ich, als wir abends im Bett lagen.
Leon lachte neben mir, ihm tat natürlich nichts weh. „Morgen früh geh ich vor dem Frühstück schon mal ins Studio hier."
Er drehte sich auf die Seite und sah mich an.
„Morgen Abend ist ja dann auch schon die Party von Kevin."
Ich drehte mich ebenfalls, unter großem Gejammer, damit ich ihm in die Augen gucken konnte.
„Hoffentlich kann ich mich bis dahin wieder ein bisschen bewegen. Sonst sitz ich den ganzen Abend nur rum."
Leon strich mir die Haare aus dem Gesicht und ließ seine Hand an einer Wange liegen. „Egal ob du dich bewegen kannst oder nicht, du wirst die Schönste sein."
Ich rollte mit den Augen. „Du laberst einen Blödsinn..."

Am nächsten Tag gönnte ich mir mega die Sparbehandlung. Leon machte Sport und ich hatte eine Massage, eine Gesichtsbehandlung, war beim Friseur und bekam ein MakeUp für den Abend.
Ich genoss die Ruhe, eigentlich war dies der erste Nachmittag, den ich seit Monaten für mich hatte. Ich war alleine mit mir selbst und konnte die letzte Zeit Revue passieren lassen.
Als ich so in mich ging während die nette Lady mich massierte wurde mir bewusst was für eine Wendung mein Leben in den letzten 13 Monaten genommen hatte.
Sowas hier hätte ich mir nie zu träumen gewagt, jetzt war das fast mein Alltag. Für uns war das mittlerweile total normal. Leon und ich hatten unsere Leben so aufeinander abgestimmt. Wir gehörten zueinander und da gab es gar keine Zweifel mehr.
Allerdings freute ich mich auch ein wenig darauf, dass ich in München einen neuen Job anfangen würde und dann auch einen geregelten Alltag wieder hatte. Wobei es mir schon Sorgen bereitete, dass Leon viel weg sein würde und aus der Führungsriege der Bayern offensichtlich einiges, auch was das Privatleben anging, erwartet wurde.
Aber ich würde alles auf mich zukommen lassen, da war ich dann doch ganz gechillt.

Ich fühlte mich gut, als ich den Spabereich verließ. Ich würde mich nur noch umziehen müssen.
Oben in unserer Suit angekommen, hörte ich, dass Leon unter der Dusche war. Er würde nicht so lange brauchen, also zog ich mich um.
Ich stand vor dem Spiegel und wedelte mit meinem Kleid rum. Ich musste bei dem Beinschlitz echt aufpassen, dass mir da niemand irgendwo hingucken konnte.
Ich trug leichte Beachwaves, die hohen Sandaletten und mein MakeUp war fantastisch geworden.
„Du siehst wunderschön aus." hörte ich Leon hinter mir sagen und ich wurde ein bisschen rot.
Ich drehte mich zu ihm um und auch er sah ziemlich nice aus.
Hand in Hand verließen wir das Hotel. Vor dem Hotel wartete ein Fahrer auf uns, der uns zur Location fuhr.

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