Kapitel 19

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Gefühlt haben wir einen ganzen Tag geschlafen. Ich wurde gegen 13:00 Uhr wach und blinzelte verschlafen.
„Guten Morgen Schönheit!" Leon grinste mich von seiner Bettseite aus an. Ich zog mir die Decke über den Kopf. „Ich seh bestimmt total fertig aus!" Er zog die Decke von meinem Gesicht und war näher gerutscht.
„Ach Quatsch!" Er beugte sich runter und gab mir einen Kuss.
„Wann müssen wir bei deiner Mutter sein?" fragte ich. „Um 4 erst." Ich schnaubte. „Das ist gut. Also bleiben wir noch zwei Stunden im Bett?"
Leon zog mich zu sich und ich schob mich über ihn. Wir küssten uns und ich genoss die Ruhe und unser eigenes Bett. Morgensex, also eigentlich ja Mittags, war schon ne gute Sache.

Kurz vor 4 hielten wir bei Leons Mutter vor der Tür. So richtig erholt sahen wir immer noch nicht aus, aber Sonnenbrillen und Concealer halfen zumindest mir. Leon hatte nur die Sonnenbrille und als wir bei seiner Mutter im Garten im Schatten saßen musste er die ausziehen.
„Kind, du musst dringend mehr schlafen!" sagte seine Mutter.
„Wir haben gut 14 Stunden geschlafen." sagte er. „Na dann war das zu viel!"
Seine Mutter hatte immer auf irgendwas eine Antwort.
Wir aßen Kuchen, zu viel, und Leon erzählte viel von Russland.
Ich hielt mich zurück und hörte gerne die Geschichten. Bei ein paar war ich dabei, andere hatte ich selbst schon mehrfach gehört. Aber es war eine schöne Zeit und das konnte man ruhig sagen.
„LEON!!" hörte ich es nach einiger Zeit aus dem Haus rufen. Mathilda kam mit ihrer Mutter und hopste direkt auf Leons Schoß. Sie plapperte was sie alles erlebt hatte und es war wunderschön zu sehen wie aufmerksam Leon ihr zuhörte.
Kurz erwischte ich mich dabei, dass ich daran dachte, dass er sicherlich ein toller Vater wäre. Aber schnell tat ich den Gedanken ab, ich kam da wohl nur drauf, weil Rummenigge mich so doof angesprochen hatte.

Nach einem schönen Nachmittag bei Leons Mutter fuhren wir zu meiner Familie. Dort war großes Fressen angesagt. Meine beiden großen Brüder konnten ja nicht mit nach Russland, deswegen waren die natürlich sehr interessiert. Und wir erzählten wieder die gleichen Geschichten.
„Ey Diana?" fragte mein kleiner Bruder David. Ich sah ihn an „Was ist?" - „Du kennst doch jetzt die ganzen hübschen Mädels ne?"
Ich nickte und fragte mich was jetzt kam. „Kannst du mir die Nummer von Scarlett klar machen?"
„Oh von Scarlett? Ich hab die Nummer. Aber ich denke nicht, dass Marco das so toll fänd."
„Na dann von ihrer Schwester? Die war doch auch da!"
„David, die Nummer habe ich nicht. Und wieso hast du dir die Samstag nicht klar gemacht? Du warst doch auch da!"
„Ein Gentleman genießt und schweigt!"
Ich verdrehte nur die Augen. „Such dir selbst ne Freundin!" fuhr ich ihn spaßig an. Er bewarf mich mit einem Stück Serviette.

Es war schon nach 12 als wir endlich wieder zu Hause waren. Meine Familie wollte noch so viel Zeit wie möglich mit mir verbringen und sie ließen uns deswegen schlecht los.
Schnell machten wir uns bettfertig, weil wir am nächsten Tag viel zu tun hatten. Als erstes hatten wir einen Termin mit Klaus. Er würde uns über die aktuellen Dinge, was meinen Vlog und alles andere angeht, informieren. Danach mussten wir unseren freien Nachmittag nutzen um endlich unsere Sachen zu packen. Wenn wir 3 Wochen auf Mykonos waren, würden unsere ganzen Sachen nach München transportiert werden. Konrad und mein Vater organisierten den Umzug. Unsere Kleidung mussten wir ja trotzdem selbst packen und beschriften.

„Willst du das machen?" fragte Leon mich, nachdem wir in seinem Auto nach dem Termin mit Klaus saßen.
„Ich weiß nicht." sagte ich.
Klaus hatte gesagt, dass die Cosmopolitan so begeistert wäre, dass sie wollten, dass ich den Spielerfrauen Vlog auch in München weiter führen sollte.
Ich war mir unsicher, weil ich ja auch Mitte September einen ernsten Job anfangen wollte. Anders herum war es nicht so schwierig hier und da mal ein Video zu machen. „Ich wollte doch nie das Aushängeschild der WAGs sein!" jammerte ich. „Aber jetzt steck ich schon so tief drin."
„So ein schweres Leben..." sagte Leon scherzhaft und ich knuffte ihm in die Seite. „He! Jetzt mal ehrlich! In Russland war das ja alles gut und schön. Aber in München? Da leben wir."
„Also ganz aus der Öffentlichkeit werden wir uns in München sowieso nicht raushalten können. Dafür bist du jetzt auch schon zu bekannt. Aber ob du das natürlich weiterhin so durchziehen willst, ist deine Entscheidung. Vielleicht klärst du das erstmal mit deinem neuen Arbeitgeber."
Er hatte recht, wenn die Schule das nicht wollte, hatte sich das sowieso erledigt.

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